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2428 - Hobogey der Rächer

Titel: 2428 - Hobogey der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein furchtbarer Traum, aus dem man nicht erwachen kann. Er brüllte, zischte und spuckte, aber das Bild wollte nicht weichen.
    Er drehte den Kopf – und sah Ekatus neben sich auf der gleichen Schulter. Es ging nicht vorbei, niemals!
    „Ekatus Atimoss!"
    Ja! Das war sein neuer Name. Sie hatten ihn und diesen Abscheu zu einem Wesen zusammengeschneidert, einem Dual!
    Sie hatten ihn vergewaltigt und gedemütigt. Sie hatten ihn nie gefragt, ob er das wollte!
    „Ekatus Atimoss!"
    Vor ihm wallte eine Wand aus samtener Schwärze, in deren Mitte eine ätherisch schöne Gestalt prangte, ein geflügeltes Wesen, das ihn durchdringend ansah.
    „Ekatus Atimoss!", schwappte es bittersüß zu ihm herüber. „Hör auf zu träumen. Du bist gefordert."
    Er schrak zusammen. Nur mit Mühe vermochte er den Blick von dem Wesen zu wenden, mit dem er eine Schicksalsgemeinschaft bildete. Glinvaran, das war sein Name. Alles war wieder da. Glinvaran, er, Ekatus Atimoss und Rhodan, der Verhasste. Sie drei – oder vier – waren der Angriffsflotte der Ordnungsmächte entkommen und hatten auf dem Planeten Ata Thageno notlanden wollen.
    Sie hatten es getan – sonst würde er dies nicht mehr denken können.
    Atimoss öffnete sich für Ekatus.
    Der Odone war später als er zu sich gekommen. Sie saßen angeschnallt im Sitz ihres gemeinsamen Trageroboters.
    Rhodan lag ganz still. Seine unnatürlich verkrampfte Haltung ließ Schlimmes vermuten. Der Verhasste war von der Wucht des Aufpralls zu Boden geschleudert worden, als er sich gerade hatte erheben wollen. Er war mit dem Kopf gegen eine Kante an der Wandverkleidung geschlagen und blutete aus einer Wunde an der Stirn.
    Glinvaran zeigte keine Anzeichen einer Verletzung. Konnte ein Wesen wie er sich überhaupt an weltlichen Hindernissen verletzen?
    „Lebt Rhodan?", fragte Ekatus Atimoss.
    „Ja", antwortete der Herold, beinahe gelangweilt. „Weshalb sollte er nicht?"
    Der Dual überzeugte sich selbst, indem er den Robot zu dem Verhassten treten und ihn kurz untersuchen ließ.
    Das Herz schlug, wenn auch schwach, der Atem ging säuselnd. Rhodan war bewusstlos, mehr nicht. Er war weiterhin seine Geisel.
    „Warum hast du das getan?", fragte Glinvaran. „Ich hatte dir gesagt, dass er lebt."
    „Ich wollte es selbst feststellen", schoss der Dual giftig zurück.
    „Du stellst mein Urteil in Frage?"
    „Du hast selbst zu mir gesagt, als ich um Aufhebung meiner Strafe bat, du seist kein Richter", konterte Ekatus Atimoss. „Können wir uns jetzt ein Bild verschaffen? Wir sind nicht zum Diskutieren hier."
    Der Terminale Herold starrte ihn an. Er schwieg, aber es arbeitete in ihm. Der Dual glaubte, es sehen zu können, an den Unregelmäßigkeiten im Pulsieren des Dunkels um die geflügelte Gestalt. Und als Glinvaran dann zur Seite trat und von sich aus die ersten Daten in die Kapsel holte, fühlte der Dual wilden Triumph.
    Er hatte den Herold in seine Schranken verwiesen. Sie arbeiteten zusammen – gut und schön. Aber jeder musste wissen, wo seine Grenzen lagen.
    Auch ein Wesen wie Glinvaran.
    Nach Minuten stand fest, dass die Rettungskapsel nie wieder in den Weltraum starten konnte. Was weitaus schlimmer war: Funk- und Ortungssysteme waren ebenfalls zerstört.
    Dass die Kapsel überhaupt eine relativ „weiche" Landung gebaut hatte, war allein den Notfallprogrammen zu verdanken, die im letzten Moment einen separaten Bremsantrieb aktivierten und darüber hinaus dafür sorgten, dass selbst bei der fast völligen Selbstzerstörung noch jene Systeme intakt waren, die ihnen ihre Umgebung zeigten.
    Und diese war alles andere als berauschend.
    Die gestrandete Kapsel lag in einer nebligen, morastigen Gegend, mitten am Boden eines dichten Dschungels, in dessen Blätterdach sie eine weite Bresche gerissen hatte. Sie befand sich aber nicht einfach nur auf festem Boden, sondern steckte bereits zur Hälfte in einem Schlammtümpel von mehreren Dutzend Metern Durchmesser, in dem sie langsam, aber sicher, weiter einsank. Man konnte dabei zusehen. Wenn sie Glück hatten, dauerte es eine halbe Stunde, bis die Kapsel so tief eingesunken war, dass sie den Ausstieg nicht mehr benutzen konnten.
    „Nein!", sagte er laut und sah dabei den Herold an. „Nein, wir geben nicht auf! Wir werden einen Ausweg finden!"
    „Sehr gut, Ekatus Atimoss", lobte Glinvaran. „Ich bin stolz auf dich."
    „Du brauchst mich nicht zu loben", versetzte der Dual. „Du bist nicht mein Meister."
    Er wartete nicht ab, ob der Geflügelte noch

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