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2428 - Hobogey der Rächer

Titel: 2428 - Hobogey der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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klingt mir eher wie ein Schnaufen. Vielleicht ist er müde. Er hat ja immerhin eine gewaltige Strecke hinter sich gebracht – und wir immer hinter ihm her.
    Sage ich gerade, er wälzt sich? Vergesst es ganz schnell. Er ist flink, wendig und schnell. Er kann aus dem Stand beschleunigen und dann schneller rennen als der schnellste Roganer – einer von den Normalen, meine ich.
    Wir haben nur deswegen an ihm dranbleiben können, weil er immer wieder stehen bleibt. Dann folgen wir seiner Fährte und sehen ihn irgendwann wieder vor uns, meistens auf einer Lichtung.
    Dann ruht er sich aus, denken wir.
    Oder er grübelt. Vielleicht schläft er sogar.
    „Ob er einen Verstand hat?", fragt Tamita. „So wie wir?"
    „Ich weiß nicht", erwidere ich. „Haben wir denn einen Verstand?"
    „Godilo!", schimpft sie mit mir. „Ich mag es nicht, wenn du so redest. Wir sind die Herrscher von Ata Thageno."
    „Ach, Tami ... das ist lange her ..."
    Ich glaube, sie will es nicht einsehen. Natürlich waren wir Roganer einmal ganz anders. Wir haben nicht immer nur unsere Felder gepflügt, damit wir am Abend etwas haben, was wir vor unseren Hütten aufs Feuer legen können. Es ist noch gar nicht so lange her. Ich kann mich erinnern, dass wir in richtigen Häusern gelebt haben. Und wir hatten Geräte und Wärme, wenn es draußen kalt war.
    Wir brauchten keine Feuer dazu. Und da war immer Licht, wenn es Nacht war.
    Und es gab so viele von uns!
    Irgendwie macht mir die Erinnerung Angst. Waren wir früher besser dran? Waren wir glücklich?
    „Siehst du, wie es bei ihm blitzt?", fragt Tamita. „Ich glaube, dass er schwitzt."
    Ich kneife die Augen zusammen und springe zum nächsten Baum, hinter dem ich mich verstecken kann.
    Der große Wurm könnte jetzt wirklich bald wieder eine Pause einlegen.
    Wie es spritzt, wenn er sich weiterwälzt! Es regnet noch immer, und der Boden ist aufgeweicht. Manchmal hebt sich der Vorderleib des Riesen, und dann platscht er so schwer in den Matsch, dass es laut schmatzt. Dann schießen richtige Schlammfontänen hoch. Aber wo soll es denn blitzen?
    „Auf seiner Haut, Godi", sagt Tamita. „Siehst du es nicht?"
    Wir huschen weiter, hinter den nächsten Stamm. Tamita fällt fast über eine Wurzel. Sie ist müde. Mach eine Pause, Riese!
    Hmmm ... Sie könnte recht haben.
    Es blitzt wirklich auf der beige und ocker gescheckten Haut, wenn die Tropfen darauftreffen. Aber es kann ja auch sein, dass er sie abschüttelt.
    Unter der schmutzigen Haut bewegen sich Muskeln, richtige Ringe, wenn er so schnell läuft wie jetzt.
    „Ich glaube, er sieht uns", sagt Tamita. „Du nicht?"
    „Weiß nicht." Ich strenge mich an.
    Im Regen ist es schwer, etwas zu sehen.
    Ich glaube, der Riese hat gar keine Augen. Sein Kopf sieht aus wie der von einer Schnecke. Und genau wie die Schnecken, hat er ein paar Fühler, die sich dauernd bewegen. Vielleicht sieht er uns damit. Ich weiß es nicht.
    „Wenn er es tut", meine ich, „warum bleibt er dann nicht stehen und spricht mit uns?"
    „Vielleicht hat er Angst", überlegt Tamita.
    „Angst vor uns? So ein Riese?" Ich kann es mir nicht vorstellen. Aber man weiß ja nie. Keiner von uns hat je so einen Koloss auf Ata Thageno gesehen, wisst ihr?
    Vielleicht ist er ganz allein. Ja, ich glaube, er ist einsam.
    „Ich glaube, er ist sehr einsam", sagt Tamita. Sie hat schon wieder meine Gedanken geklaut. Aber wartet – ich hole mir jetzt auch ihre: „Du möchtest ihn sicher streicheln, Tami?"
    „Du klaust meine Gedanken!", schimpft sie mit mir.
    Seht ihr? Und das können wir immer besser!
     
    7.
     
    Hobogey
     
    Natürlich wusste er, dass sie da waren.
    Sie folgten ihm schon die ganze Zeit.
    Sie waren eigentlich schon da gewesen, kaum dass er diesen Planeten und den Kontinent betreten hatte, den sie Zigamleth nannten. Sie entsprachen zwar nicht genau dem Bild, das er von den intelligenten Eingeborenen besaß, der dominierenden Art von Ata Thageno, aber was war noch wie zu der Zeit vor den Veränderungen.
    Er sah, hörte und roch sie. Es waren nur zwei, und solange sie ihn in Frieden ließen, störte er sich nicht an ihnen. Es war schwer genug, sich in dem strömenden Regen auf das zu konzentrieren, was allein wichtig war und weshalb er nach Ata Thageno gekommen war.
    Es konnte nun nicht mehr sehr weit sein. Seine Systeme zeigten es deutlich, bei den bekannten Abstrichen.
    Die Verzerrungen, Abweichungen und anderen Unregelmäßigkeiten wurden immer schlimmer. Wenn er die Station nicht bald

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