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2428 - Hobogey der Rächer

Titel: 2428 - Hobogey der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hoffnung.
    Er wusste nicht, wo in Tare-Scharm sie sich befanden und wie weit sie von der Flotte der Generalin entfernt waren. Es war aber in jedem Fall besser, sich vorerst keine Hoffnungen zu machen, mit ihr so schnell wieder in Kontakt zu kommen.
    Er war allein und auf sich gestellt.
    Die Rettungskapsel seiner Entführer war zu einer Notlandung gezwungen, und er musste sehen, wie er daraus das Beste machte.
    Als die Paralyse wich, brannte sein Körper vor Schmerzen. Doch er stellte fest, dass er sich bewegen konnte und offenbar keine schlimmeren Blessuren hatte. Er war nicht mehr gehandicapt, hatte die volle Kontrolle über seinen Körper wieder – und diesmal nicht die Absicht, sein weiteres Schicksal dem Zufall zu überlassen.
    Der Dual war hingegen angeschlagen, der Terminale Herold wirkte wie erstarrt. Die Kapsel, in morastigem Gelänge gelandet, sank allmählich ein.
    Was würden seine Entführer unternehmen? Am wahrscheinlichsten schien es Rhodan, dass sie nach Verbündeten suchen würden. Sie hatten etwas geortet und spekulierten in diese Richtung. Und wenn diese Hoffnung sich erfüllte, gab es niemals bessere Chancen zu entkommen als genau in diesem Moment.
    Rhodan wartete geduldig ab, bis Ekatus Atimoss das Ausstiegsluk öffnete. Die übel riechende, sauerfaulige Luft, die in die Kapsel drang, ließ ihn fast würgen. Er konnte sich gerade noch beherrschen, bevor er sich verriet. Leise schlich er sich zum Luk und kroch in die Freiheit. Er nahm mit, was er eben greifen konnte – eine abgerissene, scharfkantige Strebe, die sich als Messer oder Schwert benutzen ließ, und eine Art metallisches Fangnetz.
    Was wäre, wenn sie ihn in letzter Sekunde entdeckten? Der Terraner dachte daran, wie nahe er einem echten Kontakt mit dem Dual gewesen war. Ekatus Atimoss, von dem er bislang nur puren, nackten Hass als Reaktion kannte, hatte beinahe rational auf ihn reagiert. Verpasste Rhodan gerade die Chance , ihn weiter in die Enge zu treiben? Es war mehr als müßig, in diese Richtung zu spekulieren.
    Dazu blieb Rhodan keine Zeit.
    Unentdeckt verließ er die Rettungskapsel, nahm einen tiefen Zug des übelriechenden Luftgemischs und ließ sich in den Morast plumpsen. Er konnte atmen, das war vielleicht das Wichtigste. Und er war frei.
    Der härteste Teil kam aber erst noch: Ihm war bewusst, dass er vom ersten Moment an jede Sekunde um sein nacktes Überleben kämpfen musste. Dies hier war nicht nur eine Dschungelwelt wie viele andere, sondern es war eine Urwelt, die vom Hauch des Chaos getroffen war ...
     
    *
     
    Warum, bei den vielen Millionen erdähnlicher Planeten im All, musste es ausgerechnet wieder eine Dschungelwelt sein?
    Es war wie der Inbegriff der viel zitierten grünen Hölle. Und es war durch und durch widernatürlich, spottete allem Hohn, was er je in seinem Leben für selbstverständlich und richtig gehalten hatte. Das einzige Gesetz in diesem ... Chaos! ... schien das zu sein, dass es keine Gesetze mehr gab.
    Die Luft gab ihm den Sauerstoff, den er brauchte, aber sie war wie ein träger Brei, durch den er sich kämpfen musste. Es war stickig und schwül.
    Um seinen Kopf schwirrten kleine Insekten, manchmal dichte Schwärme aus Tausenden der winzigen Plagegeister. Er hatte es längst aufgegeben, nach ihnen zu schlagen. Das schien sie nur wilder zu machen.
    Aber wenigstens stachen sie nicht – noch nicht. Was nicht war, konnte jederzeit sein. Hier war nichts, wie es vielleicht hätte sein sollen. Ein Schwarm von Mücken war kein Schwarm aus lauter gleich großen und gleich aussehenden Tieren. Da waren solche mit vier Flügeln und manche mit zehn. Die meisten schillerten silbern, aber er hatte auch grellgelbe und kleine rote gesehen und welche, die ihn anleuchteten, als bestünden sie aus reinem Phosphor.
    Vielleicht kam er mit dieser Vermutung der Wahrheit sehr nahe – wo es katzenartige Kreaturen mit drei Schwänzen, Hörnern wie eine Gazelle und Stacheln wie ein mutierter Igel gab, wo sich Schlangenähnliche mit verstümmelten Flügeln und Eidechsen mit vier verschieden langen Beinen über den Boden zogen, wo die Vögel aus Erdlöchern stiegen und die Fische von einem gefiederten Blatt aufs andere sprangen, war nichts undenkbar.
    Rhodan bekam festen Boden unter die Füße, nachdem er zwei Dutzend Meter weit kniehoch durch Schlamm gewatet war. Es war fast schon unverschämtes Glück gewesen, dass er in diesem fremdartigen Dschungelmoor nicht versank wie die Kapsel.
    Ehe seine Feinde sich an die

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