2428 - Hobogey der Rächer
für ihn.
Die Schleusen des Rächers öffneten sich wie von selbst, ohne sein bewusstes Zutun.
Hobogey schleuste seine Insekt-Schützen aus ...
Er schickte sie in den Kampf gegen die Chaos-Diener!
Alle vorherigen Überlegungen waren mit einem Mal über den Haufen geworfen worden. Er konnte sich nicht mehr überlegen, wie er am besten vorzugehen hatte. Seine Feinde hatten ihm die Initiative abgenommen. Vielleicht waren sie ihm hoch überlegen, dann hatte er keine Chance gegen sie.
Sie hatten ihn entdeckt und würden ihn angreifen. Er hatte nun keine Wahl mehr, er musste kämpfen.
Der Wurm Hobogey verließ seine Position und brach aus der Deckung aus. Sein gewaltiger, massiger Leib riss Ranken und Gräser aus dem morastigen Boden und entwurzelte kleine Büsche und Bäume. Wie ein urzeitliches Ungetüm, das von der Erde ausgespien wurde, erschien er am Rand des Sumpflochs.
Aber da waren die Insekt-Schützen bereits an ihrem Ziel und eröffneten das Feuer auf die Feinde.
13.
Rhodan
Es war mehr als ein Alptraum. Es war ein Alptraum, in dem er einen Albtraum träumte ...
... und dabei war er hellwach. Er konnte sich kaum erinnern. Die Bilder der letzten Stunden waren wie in einem zähen Brei eingefroren, der alles ins Widernatürliche verzerrte. Er wusste, dass ihn die Sumpfratten überwältigt und in ihre Erdhöhlen gebracht hatten, wo sie ihn langsam, in eine Masse einbuken, die ihn zur späteren Verwendung konservieren sollte.
Sie hatten ihm zwar sicherlich nichts „ins Essen getan", ihn wohl aber in einen Zustand des „heiteren Dämmerns" versetzt. Er hatte keine Ahnung, wie das geschehen konnte, und er wollte auch nicht daran denken, wie albern und dumm er sich präsentiert haben musste.
Es war wie ein schneller Rausch gewesen – und er konnte nur hoffen, dass sein „Kater" bald vorbeigehen würde.
Er hatte die Augen offen und wusste genau, was geschah. Ekatus Atimoss und Glinvaran hatten keine Scheu, sich in seiner Gegenwart laut über ihre Pläne zu unterhalten.
Sie waren sich einig, dass sie zur Station der so genannten Genprox-Analysten mussten, bei denen es sich nur um Kräfte der Terminalen Kolonne TRAITOR handeln konnte. Momentan waren sie wieder draußen und bauten aus dem Material der Kapsel eine Antigrav-Plattform zusammen, die sie zu diesen Analysten bringen sollte. Wenn sie das schafften, hatte er endgültig verspielt. Ob sie ihn mitnahmen oder nicht – wenn sie erst einmal bei Verbündeten waren und einen Funkspruch absetzen konnten, hatten sie gewonnen.
Aber er konnte sie nicht daran hindern.
Sie hatten ihm Arme und Beine gefesselt. Er hatte es längst aufgegeben zu versuchen, die Bänder zu sprengen. Seine beiden Entführer waren keine Narren. Er war ihr wichtigstes Kapital. Noch einmal würden sie es nicht zulassen, dass er ihnen entwischte.
Er hatte es sich auch abgeschminkt, mit ihnen reden zu wollen, obwohl sein Mund frei war. Sie würden sich auf nichts einlassen, und zu glauben, er könnte vielleicht den Einen gegen den Anderen ausspielen, womöglich sogar Ekatus gegen Atimoss, war einfach nur vermessen.
Der Terraner haderte mit seinem Schicksal. Was er auch überlegte, wie immer er an die „Sache" heranging – er konnte nichts tun.
Er sah sich um und wollte schreien.
Was übersah er? Es gab immer eine Möglichkeit, sich zu wehren, selbst in der verzweifeltsten Lage. Es gab immer einen Ausweg ...
Bis auf das letzte Mal ...
Er wollte nicht aufgeben, er durfte es nicht. Er war es seinen Freunden schuldig und allen Menschen, die an ihn glaubten. Und vor allem ... sich selbst!
Sie kamen. Er hörte ihre Schritte.
Rhodan warf sich auf die Seite, bog seinen Körper durch, so weit er nur konnte, und bäumte sich wider besseres Wissen noch einmal gegen seine Fesseln auf. Er riss die verbrauchte Luft der Kapsel in seine brennenden Lungen und presste die Augen zu, als der Schmerz in seinem Leib raste.
Gleich waren sie da. Gleich würden sie ...
Aber was war das?
Sie rührten sich nicht mehr. Sie waren auf der Hülle stehen geblieben.
Warum? Berieten sie sich noch einmal? Hatte einer von ihnen eine neue Idee, einen neuen Einfall?
Glinvaran rief etwas! Er konnte es nicht verstehen, die Laute kamen nur dumpf bis zu ihm durch, aber es klang alarmiert.
Perry Rhodan hielt den Atem an.
Was war das jetzt? Ein Angriff der wilden, mutierten Natur auf die Kapsel? Hatten die Kreaturen dieser Welt lange genug tatenlos zugesehen und schickten sie sich jetzt an, den
Weitere Kostenlose Bücher