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2429 - Das Terminale Beben

Titel: 2429 - Das Terminale Beben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sollte.
    Perry wankte ebenfalls, aber seine physische Verfassung und die jahrhundertelange Erfahrung ließen ihn das Richtige tun: Er breitete die Arme so aus, dass er sich halbwegs im Gleichgewicht befand und sich nicht im Gesträuch verfangen konnte, und dann rannte er hinter dem Wurm her, dessen Körper ihm eine Schneise gebahnt hatte.
    Das grüne Blattwerk hellte sich auf, es nahm einen freundlicheren Farbton an, der dem optischen Empfinden eines Menschen entgegenkam. Augenblicke später schlug die gesamte Farbskala von Grün und Blau ins Gegenteil um.
    Die Blätter und Zweige leuchteten rot und gelb, der rote Sonnenball am Himmel gleißte übergangslos in hellem Grün. Der orangefarbene Himmel leuchtete violett, dazwischen trieben schwarze Wolkenschwaden. Der anthrazitfarbene Regen kam waagrecht und sparte die letzten drei Meter über dem Boden aus.
    Gelebteserlebtesverlebtes Chaos!
    Perry entdeckte den sich schnell fortkrümmenden Wurm gut zwanzig Meter voraus, aber dann packte eine gigantische Faust das Gebilde und zerfetzte es.
    Rhodan rannte schneller. In Gedanken befasste er sich damit, wie er den Sarti am besten aus dem Wrack holte.
    Die Falschfarben irritierten immer stärker. Sie verwischten die Konturen der Landschaft und der Büsche.
    Die physikalischen Gesetzmäßigkeiten ändern sich, sie kehren sich teilweise um, erkannte Perry. Womit müssen wir noch rechnen?
    Hastig richtete er den Blick wieder nach vorn, wo sich der Körper des Wurmes wie von Geisterhand zusammensetzte und weiterhüpfte.
    Das Dröhnen der Luft hielt an. Es ähnelte einem tiefen, für menschliche Ohren gerade noch wahrnehmbaren Ton. In Rhodans Nacken kribbelte es, eine Gänsehaut lief seinen Rücken hinab bis zum Gürtel. In seinem Bewusstsein meldete sich dieses wesenlose, paranormale Vibrieren, das er längst an den Rand seiner Wahrnehmung gedrängt hatte.
    Das Vibra-Psi!
    Und es wurde stärker.
    Er verlor den Wurm aus den Augen.
    Hobogey musste irgendwo weit vor ihm sein, hinter den Gewächsen.
    Dann tauchte der Wurm plötzlich wieder in seinem Blickfeld auf. Der dunkle Körper unterlag seltsamen Farbverzerrungen, die sich rasch über die Pflanzen, den Boden und den Himmel ausbreiteten. Die Falschfarben verrutschten entlang des Spektrums.
    Rhodan schloss gepeinigt die Augen.
    Der schnelle Wechsel der Farben schmerzte.
    Der Sarti rief etwas, das er nicht verstand. Die bebende Luftsäule über dem Boden zerschmetterte die Worte auf ihrem Weg und sorgte dafür, dass sie nicht ankamen. Sekunden später drangen die Wortfetzen von allen Seiten auf Rhodan ein, ohne Zusammenhang, vermutlich nicht einmal in der richtigen Reihenfolge.
    Violettschwarze Flammen schlugen aus dem Boden, das Gras fing Feuer.
    Die Flammen loderten schnell bis in Kniehöhe des Terraners. Er schlug Haken, wich den Flammenwänden aus, wo es ging, und versuchte zugleich, zu dem paladinartigen Wurm aufzuschließen.
    Plötzlich kehrte sich die Bewegungsrichtung des Regens um.
    Der grünliche Ball der Sonne geriet in Bewegung und strebte dem morgendlichen Horizont zu, von dem er gekommen war.
    Die Zeit spielt verrückt!, durchzuckte es Rhodan. Alles gerät aus den Fugen.
    Mussten sie im schlimmsten Fall mit einer Zerstörung des Planeten rechnen?
    Rhodan glaubte nicht daran. Die Genese einer Chaotischen Zelle würde nicht sämtliche Planeten vernichten, was sollte TRAITOR mit leerem Raum anfangen? Außerdem: Hätte bei einer unmittelbaren Gefahr für Leib und Leben Hobo Gey nicht längst versucht, diese Welt zu verlassen?
    Das Vibra-Psi erreichte ungeahnte Stärke. Rhodan stöhnte unterdrückt auf: Pein ließ sein Bewusstsein schrumpfen, bis er beinahe nichts mehr sah, spürte und roch, alles war ein einziger, stechender Schmerz. Dann schnellte dieser Schmerz auseinander und wurde zu kaltem Feuer, das blendend weiß sein Augenlicht erlöschen ließ.
    Er verlor das Gleichgewicht und schlug der Länge nach hin, mitten in die schwarzen Flammen.
    Eiseskälte verbrannte ihn, er ertrank an der Luft, er stand mit dem Kopf fest auf der Erde ...
    ... und blitzartig waren all seine Sinne wieder „geordnet": Er zog die Beine an den Körper, stieß sich mit Händen und Füßen vom Boden ab. Schräg vor sich sah er den Wurm, der sich in hektischen Sprüngen rückwärts schnellte, ihm entgegen.
    Perry stieß einen Warnruf aus, aber aus seinem Mund drang kein Laut.
    Der Wurm machte einen gewaltigen Satz in die Luft.
    Rhodan sah den weißgelben Schatten, der auf ihn fiel. Mit einem

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