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2429 - Das Terminale Beben

Titel: 2429 - Das Terminale Beben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hechtsprung in die Büsche brachte er sich in Sicherheit. Der Schwung riss ihn weiter, als er rechnete. Erst am dritten Busch gelang es ihm sich festzuhalten.
    Seine Beine fanden keinen Kontakt zum Boden, sie schwebten ohne sein Zutun aufwärts und ragten in den Himmel. Er griff nach benachbarten Ästen, um sich herunterzuziehen, aber der Busch gab nach. Seine Wurzeln lösten sich aus dem Erdreich, abgerissene Blätter trieben nach oben, in den fehlfarbenen Himmel hinein.
    „Hobogey!", schrie er, aber das Terminale Beben verzerrte das Buschland bis zur Unkenntlichkeit, und das Luftbeben zerhackte den Ruf in winzige Stücke. Ein Ruck ging durch seinen Körper, als der Busch endgültig den Halt verlor und mit ihm beschleunigte.
     
    *
     
    Rhodans Sinne erfassten die Umgebung nur mit Mühe. Um ihn herum wirbelte alles in grellen Farben – Gegenstände, die Büsche oder Bäume sein konnten, Erdschollen, abgerissenes Blattwerk, ein gewaltiger dunkler Schlauch, vermutlich der Wurm. Im Kopf des Terraners kreiste alles in wilder Fahrt, und dazwischen pochte schmerzhaft das Stakkato des Vibra-Psi. Eine dunkelblaue Welle rollte heran und begrub ihn unter sich. Verzweifelt rang er nach Luft, aber da durchstieß sein Körper die Welle, streifte Äste und Zweige und hing dann mit einem Mal still.
    Es regnete.
    Das vertraute Klatschen großer Tropfen an Kopf und Nacken irritierte ihn.
    Er tastete um sich, während vor seinen Augen bunte Ringe tanzten. Ein paar Mal öffnete und schloss er die Lider, bis sich die Sehnerven an die veränderten Bedingungen gewöhnt hatten.
    Er hing in einer Astgabel. Über seinen Rücken glitt ein kalter Tentakel, der sich um seinen Brustkorb schlang und seinen Körper vorsichtig anhob und auf die Beine stellte. Der Tentakel gehörte zum Wurm. Hobogey hatte ihn aus einer Klappe hinter dem Kopf ausgefahren. Eine Weile hielt er ihn fest, bis Rhodan die Hand hob.
    „Es geht wieder. Ich kann allein stehen!"
    Die Umgebung hatte ihren ursprünglichen Zustand angenommen. Die Farben stimmten ebenso wie das Licht des Sterns. Der Regen fiel von oben herab, der Wind blies aus einer Richtung und flaute langsam ab. Die Erde bebte nicht mehr. Auch das peinigende Stakkato des Vibra-Psi in seinem Bewusstsein ebbte ab.
    „So ist es immer", hörte er den Wurm sagen. „Es hält kurze Zeit an, dann verschwindet es innerhalb weniger Augenblicke."
    Die physikalischen Gesetze des Normalraums werden durcheinandergewirbelt. Rhodan betastete seine Gliedmaßen, überzeugte sich, dass alles heilgeblieben war. Wie mag es in einer vollendeten Negasphäre aussehen? Was gilt dort?
    „Danke für deine Unterstützung, Hobogey!"
    „Verbündete helfen sich gegenseitig, wo sie können. Lass uns die Senke hinter uns bringen!"
    Der Wurm hüpfte wieder voraus.
    Oben angelangt, hielt er an und wartete, bis Rhodan zu ihm aufgeschlossen hatte. Der Terraner ließ seinen Blick über die Senke schweifen – zumindest das, was von ihr übriggeblieben war.
    Im vorderen Teil fehlten Buschwerk und Gras, als habe es nie existiert.
    Graubrauner Grund schimmerte und färbte sich unter dem strömenden Regen schnell dunkel.
    „Wir haben Glück gehabt", sagte Rhodan. „Es hätte uns übel erwischen können."
    „Wenn es anfängt, ist es am besten, man bleibt in Bewegung. Die meisten Lebewesen tun in solchen Situationen intuitiv das Richtige."
    Hobogey gab Geräusche von sich, die den Terraner an ein unterdrücktes Kichern eirnnerten. „Ata Thageno wird in den kommenden Tagen immer mehr von den Nebenwirkungen des Prozesses erfasst werden, der sich zwischen Bernabas und Bi-Xotoring abspielt.
    Dieses Terminale Beben war das erste, mindestens ein Dutzend weitere werden folgen. Sie werden an Stärke zunehmen. Erst wenn die Vereinigung der beiden Zellen zum Geflecht vollzogen ist, einhergehend mit einer psionischen Schockwelle sondergleichen, wird sich diese Sternengegend wieder einigermaßen beruhigen. Für uns ist es dann Zeit, Abschied zu nehmen."
    Rhodan fragte sich, wie die beiden Diener des Chaos das Beben überstanden hatten. Ekatus Atimoss besaß mit Sicherheit Messgeräte, um die Auswirkungen solcher Phänomene zu berechnen und ihnen aus dem Weg zu gehen.
    Hatten der Dual und der Herold die Basisstation schon erreicht?
    Der Terraner trat an den Wurm heran. „Wir müssen uns beeilen!"
     
    6.
     
    Ish Conart verharrte vor einer Gangbiegung, als er die Stimmen hörte. Sie klangen sauerstoffgiftig, und er lauschte angestrengt.
    „Natürlich

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