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2429 - Das Terminale Beben

Titel: 2429 - Das Terminale Beben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Genprox-Analysten bei ihrer Arbeit dümmer anstellen als diese Bauern?
    Mit dem dumpfen Gefühl, bisher lediglich die Spitze der Korruption zu kennen, kehrte Ish Conart in seine Kommandoetage zurück.
     
    *
     
    Die Spähtrupps aus IROTHAK hatten gleich nach der Ankunft auf Ata Thageno die Vorarbeit für spätere Expeditionen geleistet. Auch das Biotop-Depot Daria-Rystyna war von ihnen aus der Luft erkundet worden. Jetzt sah sich Ish Conart die Aufzeichnungen aus dem Ostteil des Kleinkontinents an. Das Kerngebiet des Depots besaß einen Durchmesser, mehr als doppelt so groß wie der des Kratersees im Gebirge.
    In der Nähe lagen zwei Städte der Roganer, die einst von ihren Bewohnern verlassen worden waren. Das Umland war dünn besiedelt, nur wenige Roganer lebten noch da.
    Ish entdeckte eine Notiz, dass die Roganer nicht des Vibra-Psi wegen ausgezogen waren. Ursache war der zunehmende Populationsdruck durch die Gresken, vierbeinige Panzerwesen von der Länge eines Genprox-Explorers. Gresken besaßen große, zahnbewehrte Mäuler, waren von der Körperform gedrungen und gehörten zu den bodengebundenen Lebewesen Ata Thagenos. Nach einer von den Roganern vor Jahrhunderten durchgeführten Zählung lebten in Daria-Rystyna noch ungefähr 500 Gresken, eine Population also, der unter den erschwerten Bedingungen der Proto-Negasphäre niemand eine lange Überlebenschance einräumte.
    Die Gresken jedoch starben nicht aus. Ihre Population hatte sich seit der letzten Zählung vervielfacht. Inzwischen bildete sie die beherrschende Lebensform im Biotop-Depot und darüber hinaus. Sie verließen es und fielen immer wieder in die von den Roganern besiedelte Umgebung ein. Diese wichen aus, obwohl sie waffentechnisch durchaus in der Lage waren, sich gegen die Angriffe zu wehren.
    IROTHAK hatte in jüngster Vergangenheit Kamerasonden nach Daria Rystyna geschickt und festgestellt, dass die beiden Roganer-Städte wieder besiedelt waren. Von den Gresken. Die Frage, was jagende Bodentiere in Städten intelligenter Spezies suchten, hatten die Sonden nicht beantworten können.
    Ish Conart spürte Unruhe in sich aufsteigen. Nein, es war nicht die herkömmliche Nervosität, sondern etwas anderes. Die Zacken seiner Krone erhitzten sich fast schmerzhaft, er spürte, wie das Blut unter der Schädeldecke pochte.
    Fanden sie hier endlich, wonach sie bisher vergeblich gesucht hatten? Oder brachten sie auch dieses Mal wieder nur das ernüchternde Resultat mit nach Hause?
    Die Gresken sind die typischen Gewinner der chaotischen Auslese im Biotop-Depot. Aber das beweist noch nichts. Ich darf nicht euphorisch werden, sonst ist die Enttäuschung danach zu groß, schärfte Ish sich ein. Außerdem warten sie in Thalongron nur darauf, dass ich einen Fehler mache.
    Dennoch, das Oberkommando in IROTHAK schien in dieselbe Richtung zu denken wie er. Von der Basisstation stiegen neun weitere Genprox-Explorer auf. Das Funkgerät der Kommandoetage meldete sich, und Ish Conart hörte Vahton Farkas’ Stimme.
    „Es gibt ein paar Anzeichen, dass sich in Daria-Rystyna etwas anders entwickeln könnte als in den Gebieten, die wir bisher untersucht haben", sagte der Oberkommandierende. „Wir werden daher umfangreiche Nachforschungen anstellen. Die neun zusätzlichen Garnisonen unterstehen ab sofort deinem Kommando, Ish Conart!"
    Der Genprox-Analyst wollte etwas erwidern, aber IROTHAK hatte die Verbindung schon unterbrochen.
    Ish spielte sich die Aufzeichnung nochmals vor, um ganz sicher zu sein.
    Nein, er hatte sich nicht verhört. Es stimmte tatsächlich. Zum ersten Mal seit der Ankunft auf Ata Thageno bildeten Genprox-Explorer einen Verband, und er kommandierte die zehn Fahrzeuge.
    Ish Conart vergewisserte sich, dass die Meldung in allen Abteilungen der Einsatzzentrale gehört worden war.
    Während er zusah, wie die Explorer mit hoher Beschleunigung ausschwärmten, legte er sich ein paar Worte zurecht, die er den Bewohnern von Thalongron sagen konnte.
    Über dem Gebirge blieb alles ruhig.
    Es erfolgte kein Angriff. Die Garnisonen ließen IROTHAK hinter sich und schlossen zu Thalongron auf. In einem trapezförmigen Konvoi setzten sie den Flug fort, und Ish schaltete die Rundruffunktion der Einsatzzentrale ein.
    „Thalongron wird heute eine besondere Ehre zuteil", sagte er in dem Bewusstsein, dass er sich als Fremder mit diesen Worten Freunde schuf. „Unsere Garnison kommandiert einen Verband, ein kleines Geschwader. Damit erhält sie den Stellenwert, der ihr

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