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243 - Das namenlose Grauen

243 - Das namenlose Grauen

Titel: 243 - Das namenlose Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Feuer!«, trumpfte Loola auf. Sie zog eine kleine Schachtel hervor. »Sprengstoff, von den Grubenvorbereitungen.«
    Die Kids waren vor dem Weg zum Potomac an der großen Grube vorbeigelaufen, die die Männer schwitzend aushoben. Noch war die fremde Kreatur von den Spähern nicht gesichtet worden. Wie es aussah, hatten sie noch ein paar Stunden Zeit.
    »Du bist genial!« Trashcan klatschte in die Hände. »Wir legen eine Lunte und jagen einen der Würmer in die Luft!«
    Er sah angewidert in das Feuer. Die Windungen des Wurms wurden allmählich langsamer. Auf der Oberfläche hatte sich eine schwarze Schicht gebildet.
    Marisar stand auf. »Lasst mich ihn sprengen«, meinte sie düster. »Dann kann ich mich schon mal auf den Moment freuen, wenn das echte Monster hochgeht.«
    Little Rock und Buck bastelten eine Lunte und legten sie ein gutes Stück entfernt zu dem weißen Pulver, das Loola auf einem Stück Beton verteilte. Trashcan platzierte einen der Würmer mitten in dem Pulver.
    Sie brachten sich unter der Brücke in Sicherheit. Marisar zündete mit einem brennenden Stück Holz aus dem Feuer die Lunte an.
    Gebannt sahen sie zu, wie das Feuer dem weißen Pulver entgegen eilte. Ein lauter Schlag dröhnte in ihren Ohren.
    »Ja!« Little Rock sprang auf. »Stirb, du Arschloch!«
    Die Kids gingen zu der noch rauchenden Stelle. Staub lag in der Luft. In dem alten Beton war ein schmaler Riss.
    »Es hat das Mistding zerrissen!«, triumphierte Marisar gehässig.
    Trashcan schüttelte langsam den Kopf und wies auf den Boden. »Zerrissen hat’s die Sau schon… Aber …« Er schwieg ungläubig.
    Loola ging in die Knie und musterte die winzigen Fetzen, die den Boden befleckten. Ein paar davon waren Matsch.
    »Die meisten Teile bewegen sich immer noch«, stellte die Frau im Lederanzug fest. Sie strich sich verwirrt durch die dunklen Haare. »Wie kann das sein?«
    Trashcan sah in die Runde. »Viel wichtiger ist doch, was passiert, wennse Orguudoos Rotz tatsächlich in die Luft sprengen.«
    ***
    Die obersten Vertreter der Stadt trafen sich in der Vorhalle des Capitols zu einer eilig anberaumten Krisensitzung. Mr. Black hörte aufmerksam zu, was Trashcan Kid berichtete.
    »Also könnte es sein, dass das Ding sich bloß zerteilt, aber eben nich tot is. Wir könnten die Sache schlimmer machen, als sie jetzt schon is.« Trashcan kippelte auf seinem Stuhl.
    »Das sind in der Tat beunruhigende Neuigkeiten«, stellte Mr. Black fest. »General Garrett, was berichten die Spähtrupps? Wann wird das Ding hier sein?«
    »Wenn es das momentane Tempo beibehält, rechnen wir mit seiner Ankunft gegen zwölf Uhr Mittags.«
    »Vielleicht sollten wir von der Verwendung der Sprengfalle absehen«, merkte Präsidentin Cross an. »Vielleicht gibt es eine andere Möglichkeit.«
    »Feuerlöscher!«, rief Trashcan in die Stille, die sich nach diesen Worten über die Versammlung senkte.
    Mr. Black blinzelte irritiert. »Bitte?«
    »Wir ham ’nen Film (›Der Blob – Schrecken ohne Namen‹, USA 1958) gesehen, da hat gegen eine ganz ähnliche Kreatur CO2 funktioniert«, erklärte Trashcan. Er sah zur Präsidentin. »Hamse sowas nich in Ihrem Bunker?«
    »Ich könnte Roots schicken, um das zu überprüfen… aber ich verstehe immer noch nicht recht. Warum sollte Kohlenstoffdioxyd helfen?«
    »Wegen der Kälte«, meldete sich Miki Takeo zu Wort. »Die Idee ist nicht abwegig und einen Versuch allemal wert.«
    »Und die Sprengfalle?«, fragte General Garrett nach und sah in die Runde. Sein rundes Gesicht wirkte besorgt. »Was wollen wir tun?«
    In dem Moment erschien Bürgermeister Stock – eine halbe Stunde zu spät. Sein Gesicht war noch röter als sonst. Er wirkte abwesend und krank. Der penetrante Geruch nach Schnaps haftete ihm an. Anscheinend hatte er getrunken.
    »Ist alles in Ordnung?«, erkundigte sich Mr. Black besorgt.
    »Krach mit der Alten«, erklärte Dirty Buck an Stocks Stelle. »Unser guter Louis hat endlich seine Eier entdeckt und Stockduck mal die Meinung gegeigt.«
    Louis Stock zuckte schuldbewusst zusammen. Von seinem Heldenmut in der Schänke war im Licht der Vormittagssonne nichts mehr übrig.
    »Halt’s Maul, Buck. Wir ham andere Probleme«, meinte Trashcan freundschaftlich.
    Sie beratschlagten, was zu tun sei. Die Kids schlugen vor, das Wesen in die Grube zu locken und mit Salz zu überschütten. Vielleicht reagierte es ja wie eine Snäkke darauf und trocknete aus.
    »Und wo um alles in der Welt sollen wir so viel Salz

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