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243 - Das namenlose Grauen

243 - Das namenlose Grauen

Titel: 243 - Das namenlose Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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wollten sehen, ob die Falle zuschnappte.
    Oder ob ich als Zwischensnack in diesem widerlichen Schleimhügel lande… Trashcan schüttelte sich. Er rückte den metallenen Helm auf seinem Kopf zurecht und zog den gesteppten Lederharnisch gerade. Seine Beine in den hohen weichen Stiefeln schmerzten. Das würde der schlimmste Muskelkater seines Lebens werden, und die Anstrengung war noch nicht vorbei.
    Loola kam eilig zu ihm. »Black wartet aufm Dach auf dich. Dort is ein Seil zum Nachbarhaus gespannt, über das könnt ihr entkommen. Du kennst den Weg rauf zum Dach?«
    Trashcan zog eine Grimasse. »Ich schätze mal, immer nach oben, was?« Er grinste. »Nee, kein Problem. Viel spannender is, ob das Ding den Köder schluckt.«
    »Das bitte nich«, meinte Loola mit einem schiefen Grinsen. Sie reichte ihm eine Stablampe am Lederband, die er sich um den Hals hängte. »Wird düster sein da drinnen.«
    Trashcan gab ihr einen Kuss. »Wird schon schief gehen. Orguudoos Rotz ist dumm wie ’n Stück Brot!«
    »Darum is er wohl auch hinter dir her.«
    Trashcan sah sie amüsiert an. »He, was’n los mit dir? Haste ’nen Clown gefrühstückt, oder was?«
    »Reiner Galgenhumor«, konterte Loola und sah rasch zu der Kreatur hinüber, die jetzt in Sichtweite kam. Als ihr Blick zu Trashcan zurückkehrte, fiel ihr etwas auf. »He, wo is dein Schwert geblieben?«
    »Hab ich unterwegs abgelegt. War mir bei der Rumrennerei zu schwer und sperrig.«
    »Dann nimm meine Axt!« Loola streckte ihm die Waffe entgegen, die Trashcan dankend annahm.
    Behäbig und unbeirrbar näherte sich der unwirkliche grüne Berg den beiden jungen Leuten.
    »Du musst jetzt verschwinden, Loola«, sagte Trashcan Kid. »Sonst macht es Orguudoos Rotz so wie ich und läuft dir nach.« Er zwinkerte ihr zu.
    Loola küsste ihn noch einmal. »Hals und Beinbruch.«
    »Aber nur wenn ich vom Dach falle.«
    Loola lief zu den anderen zurück. »Falls ich verrecke, geht meine Filmsammlung an dich!«, rief Trashcan ihr hinterher. »Und die Schnapsvorräte auch.« Er war sich sicher, nie etwas Romantischeres zu einer Frau gesagt zu haben.
    Dann atmete er tief durch und wog die Axt in der gesunden Hand. Eine gute Waffe. Hoffentlich würde er sie nicht brauchen.
    Das Schleimmonster kam in kerzengerader Linie die Straße entlang, stur auf Trashcan zu. »Hier bin ich, du Sau!«, rief er, sich der Zuschauermenge durchaus bewusst. »Willste dir den ganzen Tag Zeit lassen?« Er schwenkte die Axt herausfordernd. »Komm schon her, Rotzhaufen!«
    Als ob das Wesen ihn verstanden hätte, glitt es nun schneller vorwärts. Noch zehn Meter bis zum verbreiterten Eingang des Theaters. Trashcan warf Loola einen letzten Blick zu, dann fuhr er herum und verschwand im Inneren des Gebäudes.
    Er kam in das Foyer. Hier würde das Ding keine Probleme bekommen; alles war geräumig und breit angelegt. Vor sich sah Trashcan die Durchgänge zum großen Theatersaal. Auch hier war Hand angelegt worden: Die Wand war auf einer Breite von gut fünf Metern aufgerissen. Trashcan Kid wartete und konzentrierte sich ganz auf seine Atmung und die Entfernung zwischen ihm und dem Feind. Soeben erreichte das Ding das Loch in der Mauer und presste sich hindurch. Schlagartig wurde es dunkel im Foyer. Trashcan fingerte nach der Stablampe und schaltete sie ein. Wegen seiner Prothese konnte er sie nicht an der Hand halten und ließ sie vor der Brust baumeln.
    Ich muss es nah genug heranlassen, damit es mir weiter folgt!
    Das Adrenalin ließ Trashcan zittern. Er zeigte dem Monster den Stinkefinger. »Glaubste etwa, du kriegst mich? Da musste erst mal kommen und mich holen!« Er war versucht, dem Monster den blanken Arsch entgegenzurecken, doch die Entfernung nahm zu schnell ab.
    Schon war der erste Ausläufer der Masse heran! Trashcan fuhr auf dem Absatz seiner Stiefel herum und hetzte in den Theatersaal. Hier hatten die Rev’rends noch vor wenigen Tagen ihre Gottesdienste abgehalten. Er hörte, wie die gallertartige Masse ihm mit schmatzenden Geräuschen folgte. Ein widerlich süßer Geruch lag in der Luft.
    »Du freust dich wohl schon auf dein Abendessen, was? Aber das kannste vergessen!«
    Von draußen hörte Trashcan zwei dumpfe Schläge und kreischendes Metall. Sie versiegelten den Eingang mit den beiden Baggerschaufeln. Jetzt gibt es nur noch einen Fluchtweg: durch die Dachluke! Ich muss nach oben.
    Trashcan sah sich um, richtete die Stablampe mit seiner künstlichen Hand aus und entdeckte den Aufgang.
    Gleichzeitig

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