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243 - Das namenlose Grauen

243 - Das namenlose Grauen

Titel: 243 - Das namenlose Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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fiel das Licht der Lampe auf einige große Kisten, die im Orchestergraben aufgestapelt standen.
    Welcher Idiot hat denn die hier abgestellt? Der Anführer der Kids-Gang sprang über zwei der Kisten hinweg und übersah dabei eine dritte. Er stolperte und strauchelte. Wütend aufschreiend verlor er den Halt und schlug schmerzhaft auf den Boden. Die Axt entglitt seiner Hand. Hinter sich hörte er das laute Schmatzen näher kommen. Die Angst drohte ihn zu lähmen. Sein ganzer Körper schmerzte von der Anstrengung der letzten Stunden und drohte zu versagen. Alle seine Muskeln verkrampften sich.
    »Hoch!«, schrie er sich selbst an, während er auf die Beine sprang. »Weiter!«
    Das Wesen war noch einige Meter entfernt – zumindest der nun schlauchförmige Körper. Doch ein langer dünner Ausläufer fuhr einem Arm gleich auf ihn zu! Der junge Mann hetzte zum Treppenaufgang – als ihn etwas am Fußgelenk berührte.
    Trashcan stürzte erneut und wurde zurückgerissen. Orguudoos Rotz hatte ihn erwischt!
    Da sah er die verloren geglaubte Axt in greifbarer Nähe. Mit der gesunden Hand umklammerte er den Stiel, riss das Axtblatt in die Höhe, und ließ es auf den dünnen Ausläufer niedersausen.
    Es gab ein hässliches Geräusch. Die gallertartige Masse teilte sich. Zwar schaffte Trashcan es nicht, den grün schimmernden Arm gänzlich zu durchtrennen, doch zumindest lockerte das Ding seinen Griff. Panisch zog Trashcan den Fuß zu sich. Er ließ die schwere Axt los und hechtete auf die Treppe zu. Keuchend taumelte er die ersten Stufen empor. Im Saal erhob sich das Wesen zu seiner ganzen imposanten Größe und schwappte an den Wänden hoch. Zahlreiche Ausläufer bildeten sich und versuchten ihn zu erreichen.
    Trashcan rutschte mehr als dass er ging um eine Biegung des Treppenhauses und sah die nächsten Stufen vor sich. Nur noch dieses eine Stockwerk bis zum Dach!
    Das Schmatzen und schleimige Gleiten waren direkt hinter ihm – zumindest malte er sich in seiner Phantasie aus, wie der gründe Schleim sich in der nächsten Sekunde um seine Schultern legen und ihn niederdrücken würde.
    Trashcan schaffte die dreiundzwanzig Stufen in Rekordzeit. Im obersten Stockwerk sah er sich um. Wo ging es zum Dach?
    Ein heller Schimmer wies ihm den Weg. Eine Metalltür, halb offen! Und dahinter…
    »Mr. Black! Ich war noch nie so froh, Sie zu sehen!«
    »Kommen Sie, Trashcan!«, rief der Hohe Richter. Er packte ihn auf dem letzten Meter am Ärmel, riss ihn über die Schwelle und schlug die Stahltür zu. Mit einem Riegel verschloss er den Ausgang. Keine Sekunde später hörte man von drinnen ein feuchtes Patschen.
    Trashcan ließ sich gegen das Spitzdach sinken, das sich auf dem begehbaren Dach erhob, und rutschte daran herab. Seine Lunge pfiff aus dem letzten Loch, seine Beine wollten gar nicht aufhören zu zittern.
    Als er an sich herunter schaute, entfuhr ihm ein Schrei. Sein rechter Stiefel löste sich auf! »Wasser«, keuchte er. »Ich muss den Schleim abwaschen!«
    Mr. Black riss ihm den Stiefel einfach vom Fuß und schleuderte ihn vom Dach. »Keine Zeit. Wir müssen rüber auf das Nachbargebäude.«
    Jetzt sah Trashcan, dass sich ein Tau zwischen diesem und dem Nebengebäude spannte und dort in einem der oberen Fenster verschwand. Dirty Buck stand dort mit zwei Soldaten und winkte ihm. »Los, Trash!«, rief er. »Schwing dich her zu mir, Alter!«
    Trashcan Kid war alles andere als heldenhaft zumute, als er, nur durch ein Seil an seinem Gürtel gesichert, über das dicke Tau hinüber zur anderen Seite rutschte.
    Nun konnte man ihn unten von der Straße aus sehen. Jubelrufe klangen auf. Die Leute applaudierten. Das verlieh Trashcan neue Kraft, und er überwand die letzten Meter. Anhand der Schwingungen spürte er, dass auch Mr. Black das Tau bestieg und sich herüberzuziehen begann.
    »Scheiße hoch drei«, stöhnte Trashcan, als Buck ihm vom Seil half und ihm auf die Schulter klopfte. »Noch mal mach ich das im Leben nich mehr!«
    »Hoffentlich war’s nicht umsonst«, ließ sich Dirty Buck vernehmen. »Wenn das Ding doch mehr Kraft hat als vermutet, kann es –«
    In diesem Moment riss ihm das Donnern einer gewaltigen Explosion die Worte von den Lippen. Im nächsten Moment erfasste sie eine Druckwelle und schleuderte sie in den Raum hinein. Draußen prasselten Steine nieder. Staub wölkte auf. Menschen schrien in Panik.
    Das Theater war in die Luft geflogen! Zwischen den Trümmern fielen grüne Schleimklumpen unterschiedlichster

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