243 - Das namenlose Grauen
Missionierung unterwegs waren.
Trashcan Kid schnaubte verächtlich und ließ seine Holzprothese gegen die Sitzfläche seines Stuhles schlagen. Halbe Hemden sind das. Bruder Mercy sah aus, als habe er seine Erfahrungen in den Vorratskammern der Küchen gesammelt und nicht im Kampf. Er war klein und aufgedunsen, während Bruder Faith lang und dünn war und eine Nickelbrille trug. Beide Männer wirkten nervös und aggressiv.
Black eröffnete mit erhobener Hand die Sitzung. »Wir sind hier, um zu klären, wie wir nach den Ereignissen vor zwei Tagen bei der U-Men-Fertigungsanlage in den Appalachen weiter verfahren wollen.« Mr. Black hielt kurz inne. Alle hörten ihm angespannt zu. »Wie ihr alle wisst«, setzte er dann wieder an, »haben es sich die Rev’rends Rage und Torture nicht nehmen lassen, einen Stoßtrupp aus etwa fünfzig Gläubigen gegen Crows hoch gesicherte und schwer bewaffnete Anlage zu führen.« Seiner Stimme war anzuhören, was er von der Aktion hielt. »Zu ihrer Sicherung entsandten wir einen Nixonpanzer mit zehn Mann Besatzung unter der Führung von Mr. Hacker und folgten dem Himmelfahrtskommando zusätzlich mit dem Gleiter, nachdem dessen Reparatur abgeschlossen war.« Black sah mit steifem Nacken in die Runde. »Wir wollten verhindern, dass fanatisierte Bürger Waashtons von den U-Men abgeschlachtet würden – aber kurz bevor wir das Kampfgebiet erreichten, geschah etwas, das wir uns bis heute nicht erklären können.« Er nickte zu dem großen Androiden hinüber.
Miki Takeo übernahm. »Es kam zu einer gewaltigen Entladung exotischer Teilchen im Radius von zweieinhalb Kilometern rund um die Fertigungsanlage«, dröhnte seine künstlich modulierte Stimme. »Eine Entladung, die alle elektrischen Systeme außer Funktion setzte, eingeschlossen die meinen. In der Nanosekunde, die mir bis zum Shutdown blieb, konnten meine Sensoren neben einem ultrastarken Magnetfeld auch die Existenz von Tachyonen nachweisen.«
Er verstummte, und Mr. Black fuhr fort: »Bei dem nachfolgenden Absturz des Gleiters gab es glücklicherweise keine Toten, doch fast alle Insassen wurden mehr oder minder schwer verletzt, sodass an eine Fortführung der Operation nicht zu denken war. Die beiden einzigen unversehrten Soldaten meldeten sich freiwillig für eine Erkundung des betroffenen Gebietes, während der restliche Trupp von drei aus Waashton beorderten Panzern abgeholt wurde.«
Er machte eine kurze Pause, und man sah ihm an, dass er im Rückblick lieber anders entschieden und sich den beiden Männern trotz seiner Verletzungen angeschlossen hätte. »Weder gelang es uns, Kontakt zu Mr. Hacker und seinen Männern aufzunehmen, noch kehrte der Erkundungstrupp zurück. Der Tieflader, der zehn Stunden später den havarierten Gleiter auflud und nach Waashton brachte, wartete vergebens auf die beiden.«
Takeo ergriff wieder das Wort. »Wir müssen annehmen, dass das unbekannte Phänomen direkt oder indirekt mit dem Verschwinden aller drei Parteien zusammenhängt und ein nicht unerhebliches Gefahrenpotenzial darstellt.«
Loola schlug mit der flachen Seite ihrer Axt auf den Holztisch. »Is doch scheißegal, ob’s da gefährlich is oder nich! Geh’n wir hin und finden es raus!«
»Wir gehen, ja – aber allein«, antwortete Miki Takeo. Er wandte sich an den Hohen Richter und die Präsidentin. »Shiro und ich bieten uns an, das zu übernehmen. Niemand sonst ist besser geeignet als wir.«
»Mr. Androide«, begehrte Trashcan Kid auf. »Ich hab nix dagegen, eure Gewaltigkeit an unserer Seite zu haben, ehrlich nich. Aber das hier is unsere Stadt. Und wenn hier Scheiße passiert, dürfen wir ebenso nachsehen gehen wie ihr!«
»Genau!« Dirty Buck rülpste zur Bestätigung.
Der Bürgermeister wandte sich mit hochrotem Kopf an Black. Seine goldenen Ohrringe klirrten leise aneinander. »Wir können wohl kaum diese Kinder in die Appalachen schicken! Da ich selbst… äh, indisponiert bin, unterstütze ich Mr. Takeos Vorschlag -.«
»Hey Stock!«, unterbrach ihn Trashcan. »Wenn du mit deinem fetten Arsch lieber hier bleiben willst, ist das besser für uns alle, aber spar die deine –!«
»Trashcan!«, ermahnte ihn Black streng. »Benehmen Sie sich!« Der Hohe Richter blickte zur Präsidentin. »Ich denke, wir sollten dieses Mal eine größere Gruppe bilden. Was auch immer in den Appalachen vorgefallen ist – es scheint größer zu sein, als wir befürchteten.«
»Es ist überflüssig, Menschenleben zu gefährden«, warf
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