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2433 - Der Zorn des Duals

Titel: 2433 - Der Zorn des Duals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fingernagel bedeckt hätte.
    „Was fangen wir damit an?", fragte Eiss. „Wozu rätst du mir?"
    Rhodan rollte eines der masselosen Kügelchen zwischen Daumen und Zeigefinger. Sie fühlten sich unwirklich an.
    Wie ein Nichts, herabgeregnet aus Träumen in die wirkliche Welt.
    „Ich traue ihnen nicht", sagte Rhodan. „Ich weiß nicht, ob der Dual nicht doch Mittel und Wege finden könnte, sie von seiner Kammer aus zu aktivieren.
    Oder ob er sie auf irgendeine Weise programmieren konnte. Mir wäre wohler, wir hätten sie nicht."
    In einer plötzlich aufwallenden Sicherheit, das Richtige zu entscheiden, sagte er: „Wir sollten sie nicht auf der SHARKUVA behalten."
    „Sollen wir versuchen, sie hier an Bord zu desintegrieren?", bot Eiss an.
    „Nein", sagte Rhodan. „Werft sie von Bord. Vernichtet sie außerhalb."
    Was er nicht sagte, war: Selbst wenn sie bei ihrer Zerstörung zünden: Was können sie einer Galaxis wie Tare-Scharm noch an Schaden zufügen?
    Die Parapolarisatoren wurden in einem fassförmigen Behälter aus graublauem Cypron-Metall deponiert. Kurz bevor der Verband in die nächste Überraumetappe ging, wurde das Fass zusammen mit einigen Raumminen ausgeschleust.
    Die Minen setzten knappe Steuerimpulse und gruppierten sich um das Fass.
    Sie streckten ihre Sensorfelder aus und verfolgten den Verband, bis er bei relativ niedriger Unterlichtgeschwindigkeit in den Hyperraum sprang. Sie ließen, wie das Schiffsgehirn ihnen befohlen hatte, noch eine Weile verstreichen, um sicherzugehen, dass die SHARKUVA und ihre Begleiter außer Reichweite waren, selbst für einen eventuell entfachten Parapolsturm, der die Grenzen zum übergeordneten Kontinuum sprengte.
    Lichtjahr auf Lichtjahr tickte dahin.
    Zu gegebener Zeit funkten die Minen einander an, synchronisierten sich und entfalteten all ihre Pracht und Herrlichkeit, wobei sie die Parapolarisatoren mit sich in die Gegenstandslosigkeit rissen.
     
     
    Massageraum
     
    Ekatus Atimoss dämmerte durch die Tage. Er fand keinen Schlaf. Man hatte ihm Holoatlanten gebracht, in TraiCom betextete, ausladende Folianten, deren Bildentwürfe sich so weit vergrößern ließen, dass sie den ganzen Raum der Kammer erfüllten. Er blätterte gerne und aufmerksam darin. Viele der dort abgebildeten Welten wiesen als gemeinsamen Nenner ausgiebige Wasserflächen aus. Die See- und Meeresoberflächen ließen sich auf transparent stellen. Der Dual studierte die Städte und Landschaftsgärten in der Tiefe; er sah cypronische Siedlungen, Farmen, tauchende Fabriken, Kraftwerke an den Aufrisszonen der ozeanischen Kruste, aus denen basaltisches Magma quoll.
    Durchaus beeindruckend.
    Hier und da entdeckte er in den Holos einen befremdlichen Planeten: eine sonnennahe Welt, auf deren Oberfläche Zinn von den Gipfeln schroffer Gebirge floss und sich in mattsilbernen Seen sammelte, während die Siedlungen der Cypron in ballonförmigen Sphären durch die Atmosphäre trieben, mit Wasser gefüllt, von eisigen Hüllen gegen die Hitze des Tages geschützt.
    Er entdeckte eine Sonne, über die dünne Wolken aus Quecksilber zogen, und ovale Kapseln aus hochverdichtetem Metall, die in diesem Gewölk segelten, cypronische Lebensoasen an einem Ort, der so lebensfeindlich wie nur denkbar war.
    Niemand zwingt sie, dort zu hausen, erkannte der Dual. Sie tun das nur, um ihre technologische Begabung zur Schau zu stellen. Weil sie demonstrieren wollen, dass der Kosmos sich ihnen anzupassen hat und nicht sie sich dem Kosmos. Sie wollen ihn beherrschen, ordnen, gliedern – wie typisch für die Horden der Kosmokraten."
    Er suchte wieder die Bilder von Welten auf, deren Wasserreservoirs natürlichen Ursprungs waren. Die Wasserwelten übten einen eigenartigen Reiz auf ihn aus. Er stutzte kurz, ging in sich, um nachzuprüfen, ob er in seiner Mentalstruktur die Spur einer hypnosuggestiven Beeinflussung fand, ob ihn sich die Cypron geneigt machen wollten.
    Nichts.
    Er blätterte eine Welt auf mit einem guten Dutzend großer Monde, die auf entsetzlich komplizierte Weise einander die Bahnen kreuzten. Es war klar, dass diesem System keine lange Existenz beschieden sein konnte, aber das lunare Ballett sprach ihn mit seiner schieren Vorläufigkeit, seiner rapiden Vergänglichkeit auf merkwürdige Weise an.
    Dann wieder eine Wasserwelt.
    Wasser.
    Dieser urtümliche Stoff, gebunden aus Sauerstoff und Wasserstoff, diesem einfachen Gas, diesem häufigsten chemischen Element des Universums, das wie eine ewige Erinnerung an den

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