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2433 - Der Zorn des Duals

Titel: 2433 - Der Zorn des Duals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Wir Schwestern Donner haben dir noch nicht erlaubt, dich zu entfernen. Wenn du dich ohne Erlaubnis entfernst ..."
    Der Dual hörte nicht mehr hin, weil er sich ausmalen konnte, was in einem solchen Falle seinem viel besungenen Gedärm drohte.
    Die Kreatur sagte gerade: „Oder denkst du, so lassen die Schwestern Donner mit sich umspringen? Wenn du das denkst, bist du noch nicht viel herumgekommen."
    „Oh", sagte Atimoss, „wir waren mal hier, mal da. Aber etwas wie dich haben wir tatsächlich noch nie gesehen."
    „Ja, wir sind schön", schaltete sich nun die zweite Kreatur ein. „Wir sind der schönste mathematische Drilling auf dem Vektorplaneten."
    „Ihr seid ein Drilling?", wunderte sich Atimoss und dachte: Sehr weit scheint es mit ihren mathematischen Gaben nicht her zu sein, wenn die beiden sich für einen Drilling halten.
    „Wir sind die Schwestern Donner", sagte die zweite Kreatur, als würde das jede Frage beantworten.
    Die erste hatte sich von dem Dual abgewandt, um ihre ganze Aufmerksamkeit der Angelrute zu schenken. An deren Schwimmer ruckelte es.
    Der Dual folgte eine Weile dem verbissenen Kampf der einen Kreatur, die ihren Fang an Land zu ziehen versuchte.
    Die mathematische Schwester bog sich mit der Angel weit nach hinten, das Wasser spritzte, der Dual sah ein kleines, gelbgraues Lebewesen mit acht oder zehn Extremitäten am Köder hängen, zappeln und mit zwei Pfoten an der Leine zerren. Mit einem kleinen, trockenen Geräusch zerriss es die Schnur, das Lebewesen platschte mit einem keckernden Triumphgeheul zurück ins Wasser.
    „Tja", sagte der Dual und wandte sich wieder zum Gehen. „Ich danke dir für diese sehr instruktive Unterredung."
    „Was das Untere Öhr betrifft ...", hörte er eine der Schwestern sagen.
    Er blieb stehen und schaute sie wieder an. „Ja?", fragte er.
    „So sind wir fast sicher, dass jeder Streckenabschnitt des Planeten ein solches Unteres Öhr besitzt. Ferner vermuten wir, dass jedes Öhr genau dort zeitlokalisiert ist, wo die Streckenteile im Anfang verkettet waren. Unsere Drittschwester weiß es gewiss, doch kann sie es uns nicht sagen."
    „Eure Drittschwester?"
    Die beiden Kreaturen äußerten ein paar Abfälligkeiten über den Zustand seines Denkvermögens. „Sagtest du nicht, du seiest als Militärstratege im Einsatz?"
    Der Dual stutzte. Er hatte das tatsächlich gesagt, allerdings seiner Erinnerung nach nicht den Schwestern, sondern seinem Schiff. Vielleicht war die Botschaft ihm voraus den Fluss hinabgetrieben ...
    „In der militärstrategischen Branche, ja?", fragte die andere. „Da würde ich mir als dein Dienstherr keine große Hoffnung auf den Sieg machen! Hier sitzen wir zu zweit, da wir jedoch ein Drilling sind, fehlt offenbar eine. Zwei plus eins gleich drei. Kannst du mir folgen?"
    „Mit Mühe", sagte der Dual. „Sprich weiter."
    „Unsere Schwester hat sich auf die Berechnung diverser Unendlichkeiten spezialisiert. Sie ist so begabt!"
    „Es hat sie", fuhr die andere Schwester fort, „ein Eifer erfasst für fraktale Zahlenräume von nichtganzzahliger Dimension. Für die Geometrie der Raumzeit. Für kausal verklebte Selbstmaße. Und da hat sie sich ..."
    „... ja, sie hat sich – man schämt sich fast, es zu sagen: ..."
    Ekatus Atimoss wartete und dachte: Ich bin eigentlich nicht hier. Das ist alles nur eine höchst sonderbare Halluzination. Induziert durch die Maschinen, die wir von der TINVYLLY aus geortet haben. Etliche, nicht identifizierbare Energiesignaturen. Ich will aufwachen, aufwachen ...
    „... verrechnet. Sie hat sich verrechnet", seufzte die eine Schwester erschöpft.
    „Habt ihr sie nicht einfach korrigieren können?", fragte der Dual. „Fehler kann man korrigieren."
    „Oh, wer sagt, dass sie einen Fehler gemacht hat?", fragte die eine Schwester.
    „Nein, einen Fehler hat sie nicht gemacht. Sie war dieser großen Sache schon lange auf der Spur, der Frage, wie sich Flächen und höherdimensionale Räume in eine Linie einbetten lassen."
    Wie bei dem Vektorplaneten!, leuchtete es Atimoss in jäher Erkenntnis ein.
    Den Erbauern des Vektorplaneten ist es gelungen, komplexe Räume in eine eindimensionale Struktur zu übertragen.
    Aber wie? Warum?
    „Und?", fragte er, „hat sie das Rätsel gelöst?"
    „Selbstverständlich", sagten die beiden Schwestern synchron. „Das sagten wir doch bereits: Sie hat sich verrechnet!"
    „Das heißt", schloss Atimoss, „sie hat sich ..."
    „... aus dieser Welt verrechnet, ja. Sie ist

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