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2433 - Der Zorn des Duals

Titel: 2433 - Der Zorn des Duals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Atimoss den zweiten Parapolarisator in den verwehenden Schleier hinein. Neu verborgen wanderte er über den blassblauen Strand. Er fühlte sich wohl. Allmählich kam ihm zum Bewusstsein, dass es nicht der Strand war, der ihn so beschwingte.
    Es war das nahe Meer, das Meer, das wenige Fußbreit neben ihm über den blauen Sand rieb. Ohne weiteres wandte sich der Dual zum Meer und ging hinein. Er achtete darauf, nicht in den Boden zu sinken. Er lief und lief. An mögliche Verfolger dachte er längst nicht mehr.
    Ein wenig beunruhigte nur der Umstand, dass ihn nichts beunruhigte. Dass er keinerlei Vorkehrungen traf für die Phase, wenn der Schleier erlosch.
     
     
    Zentrale
     
    „Wenn du Zeit hast, komm in die Zentrale", hörte Rhodan die Stimme des Exponenten aus dem Interkom. „Der Dual ist geflohen."
    Rhodan hatte eine andere Mitteilung erwartet. Das Schiff war eben erst auf dem Lagunenmond gelandet, und insgeheim hatte er darauf gehofft, Randa Eiss würde ihn in die Beschaffung der Koordinaten seiner Heimatwelt einweihen und ihn mit dem Schläfer bekanntmachen, der die aktuellen Koordinaten von Tarquina hütete.
    Gehofft? Vielleicht sogar befürchtet.
    Rhodan stand auf und verließ seine Kabine. Unterwegs fühlte er sich von der Architektur des Schiffes beschwingt.
    Es war, als beschleunigte die Eleganz der Korridore seine Schritte. Hin und wieder begegneten ihm Cypron und begutachteten ihn mit ihren runden, vielfach facettierten Augen. Allmählich gewöhnte er sich an das fremdartige Minenspiel. Er las eine Aufmerksamkeit in ihnen, eine unaufdringliche Neugier und eine unbestimmte Erwartung.
    Aber was erwarteten sie von ihm?
    Er betrat den Antigravschacht. Bei aller Sorge über die Flucht ließ er sich für den Moment des Vorbeischwebens wieder gefangen nehmen von dem besonderen Zauber des Unterwasserdecks.
    Er sah, dass die Wände und Decken von Pflanzen bewachsen waren, die sich wie in einer sanften Strömung wiegten; im Hintergrund ragten mächtige Schiffsaggregate in das Deck hinein, ins architektonische Spiel einbezogen.
    In die Zentrale fiel ein unwirkliches, mattrotes Tageslicht. Das Gestirn des Systems stand im Zenit über dem Lagunenmond. Wahrscheinlich milderte das transparente Material der Decke ihre Strahlen ab.
    „Hast du nicht gesagt, es würde dank der psionischen Bewachung zu keinem Fluchtversuch kommen?", fragte Rhodan den Exponenten ohne weitere Begrüßung.
    Eiss zögerte einen Moment. „War ja auch kein Versuch", sagte er dann.
    Womit er sagen will: Kein Versuch, weil gelungen? Oder: Kein Versuch, weil von ihm geplant?
    „Wann?", fragte er.
    „Vor etwa fünfzehn Minuten", antwortete Reiss.
    „Wie?"
    „Wir haben rekonstruiert, dass es ihm gelungen sein muss, neue Parapolarisatoren zu generieren. Damit ..."
    In diesem Moment erschien das Gesicht Hobo Geys in der zentralen Holosäule.
    „Gehe ich recht in der Annahme, dass unser dualer Freund deine Gastfreundschaft nicht mehr in Anspruch nimmt, Exponent?"
    Das fahlbleiche Gesicht erschien vergrößert. Hinter dem Sichtgitter glitten Lichtreflexe durch das Spiegelschwarz der Augen.
    „Woher weißt du das, Sarti?"
    „Die JÄGER mag in Gefechten von cypronscher Dimension ein minderwertiges Flugzeug sein, aber sie hat ihre Qualitäten."
    „Wir schätzen dein Schiff nicht gering, Sarti, wir schätzen es nur realistisch ein."
    „So realistisch, wie es nach Maßgabe eures fast lückenlosen Wissens über die Technologie der JÄGER möglich ist", sagte Hobo Gey spöttisch. „Weswegen du dich ja fragen musstest, woher ich meine Informationen hab."
    Zeit, dachte Rhodan. Wir verlieren durch dieses Geplänkel nur Zeit. Der Dual kann inzwischen Sabotageakte vorbereiten, sich zu einem Beiboot durchschlagen, was auch immer.
    Er unterbrach das Geplänkel der beiden Tare-Scharmer: „Hast du eine Spur des Duals?"
    „Nein", sagte Eiss.
    „Großartig!", rief Hobo Gey.
    „Wir verlassen uns auf die Detektorkompetenz der JÄGER", sagte der Cypron mit einer plötzlich hohen Stimme. Sie klang amüsiert.
    „Du bist ein Humorist", sagte Hobo Gey. „Ein echtes Talent. Aber ich kann dir nicht aushelfen. Ich weiß nur, dass der Dual zwei Parapolarisatoren gezündet hat. Die Jäger hat schwache Aktionsschockfronten angemessen, eine innerhalb der SHARKUVA, eine außerhalb des Schiffes."
    „Er ist also entkommen", resümierte Rhodan.
    „Keineswegs", protestierte der Exponent.
    Rhodan begriff.
    „Er ist geflohen, aber nicht entkommen", sagte er. „Du hast

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