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2436 - Die Teletrans-Weiche

Titel: 2436 - Die Teletrans-Weiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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benötigt wird. Marschbefehl an Marc London."
    Der Adjutant ließ die Finger über sein Armbandgerät fliegen.
    London war Terras einziger derzeit verfügbarer Mutant im Solsystem und gleichzeitig der Freund von Fawn Suzuke, der Botin des Nukleus der Monochrom-Mutanten. Seine Mutantenfähigkeit war rein passiv: Als Psi-Korresponder trat er mit paranormal begabten Wesen in eine Interaktion, die nicht von ihm abhing, sondern von den Gaben seines Gegenübers variabel bestimmt wurde.
    Trotzdem war er das Beste an Psi-Fähigkeiten, was die solare Menschheit derzeit aufbieten konnte.
    „Die Schildkröten überbringen bereits die Nachricht", riss Voss einen behäbigen Witz.
    Bull nickte. Der junge Mutant hielt sich auf den Galapagos-Inseln auf, in unmittelbarer Nähe Fawn Suzukes.
    Dummerweise hatte er sich in eine Frau verliebt, die immateriell war, keinen Körper hatte.
    „Und dann noch Baldwin Carapol."
    „Der Chefwissenschaftler der Liga ..."
    „In Daellians Abwesenheit", brummelte Bull.
    „... befindet sich zurzeit an Bord von DAEDALUS III, einer Mess-Station, die ARCHETIMS Korpus zu analysieren versucht."
    „Du wirst ihn da schon rausholen, Jeronimo", sagte Bull jovial. „Wenn irgendeiner es schafft, dann du."
    Voss nickte. „Aber sicher. Wann wollt ihr aufbrechen?"
    „Sofort."
    „Der nächste Käfigtransmitter ..."
    „... befindet sich in dem selten benutzten Hinterzimmer meines Büros.
    Die Privilegien der Minister." Bull setzte sich in Bewegung. „Mein Gedächtnis ist übrigens noch ganz okay."
    „Die andere Tür, Reginald", sagte Voss. „Das ist die zur Hygienezelle."
    Der Verteidigungsminister grinste breit. „Danke, Jeronimo. Bevor ich den Transmittersprung wage, muss ich noch einem menschlichen Bedürfnis nachgeben. Die Tätigkeit als Globist schlägt einem gewaltig auf den Magen."
     
    4.
     
    10.30 Uhr
     
    PRAETORIA.
    Der autark flugfähige Multifunktions-Stützpunkt der LFT und wahrscheinlich der mächtigste militärische Einzelfaktor der bekannten Milchstraße.
    Ein Gebilde von 21 Kilometern Kantenlänge, bestehend aus insgesamt 116 3000 Meter durchmessenden BOXEN sowie der 2500-Meter-Kernzelle, im Normalfall zu einer räumlichen Kreuzform zusammengekoppelt. Je nach Einsatzanforderung konnten die Seitenblöcke abgekoppelt oder die Gesamtstruktur fragmentiert werden, bis hin zur Auflösung in die Einzelwürfel und die Kernzelle.
    Das mächtigste Raumschiff, das die Menschheit je gebaut hatte, und trotzdem kaum mehr als ein Spielzeug im Vergleich mit den unzähligen Einheiten der Terminalen Kolonne.
    Oberstleutnant Forrest Pasteur, Stellvertretender Kommandant beziehungsweise Erster Offizier von PRAETORIA, erhob sich und salutierte, als Reginald Bull und Fran Imith die Zentrale der Kernzelle betraten. Angemessen, aber nicht übertrieben; der 65 Jahre alte Terraner galt als sachlich zurückhaltend, durchaus ironisch und humorvoll. Er stellte das Verbindungsglied zu Oberst Vaccon und seinem Bruder Siamogh dar, den geheimnisvollen Kommandanten-Zwillingen PRAETORIAS, die so gut wie nie persönlich in Erscheinung traten.
    Bull erwiderte den Gruß. „Dr. Carapol und Marc London?", erkundigte er sich knapp.
    „Marc London erwarten wir jeden Augenblick, Dr. Carapol ist schon an Bord."
    Bull zog die Brauen hoch.
    „Er hat von sich aus Kontakt mit uns aufgenommen und ist mit einem Käfigtransmitter von der DAEDALUS III an Bord gelangt", erklärte der Oberstleutnant.
    „Und befindet sich wahrscheinlich bereits an der Arbeit?"
    Pasteur nickte. „In der Wissenschaftlichen Abteilung."
    „Die Lage?"
    Pasteur rief ein Hologramm auf.
    Bull betrachtete es. Zu sehen war nichts, nur die Dunkelheit des leeren Raums. Dann machte er einen kleinen Lichtpunkt aus. Er kniff die Augen zusammen; es hätte sich um eine weit entfernte, gelbweiße Sonne wie Sol handeln können, was natürlich unmöglich war, da der Kristallschirm solche Sichtungen verhinderte.
    Gleichzeitig wirkte das Licht aber wie durch Prismen zerstreut und vermengt, sodass kein optisch verwertbares Bild zustande kam.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte Bull, dass Marc London in Begleitung von zwei Sicherheitsoffizieren die Zentrale betrat. Der junge Mann machte einen ziemlich verstörten Eindruck. Schon unter normalen Umständen wirkte der schlaksige junge Mann etwas linkisch in den Bewegungen und verzierte mit spärlichen Stoppeln eines armseligen Dreitagebarts sein Gesicht. Der Marc, der Bull entgegenkam, schien allerdings erst vor wenigen Minuten aus

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