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2436 - Die Teletrans-Weiche

Titel: 2436 - Die Teletrans-Weiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hyperkristalle verschickt werden. Damit die Kristalle, die explodieren, nicht das wertvolle Material zerreißen oder am Ende Menschenleben kosten. An voll bestückte Raumschiffe ist gar nicht zu denken."
    „Die Hyperkristalle für das Stardust-System müssten demnach in getrennten, kleineren Tranchen transportiert werden", dachte Bull laut.
    „Wir werden ja sehen, wie viel davon in die neue Heimat durchkommt. Jene fünf Prozent, die den Durchgang durch die Teletrans-Weiche statistisch überstehen, müssten hernach benutzt werden, um die Geräte damit zu bestücken."
    Carapol nickte. „So entstünde ein erster Grundstock an brauchbaren Raumfähren, lebensnotwendigen Geräten und so weiter, um daraus eine Expedition zu gründen."
    „Was das alles kosten wird", warf Adams ein.
    „Trotzdem müssen wir eine Forschungsexpedition durchführen."
    „Ein jegliches hat seine Zeit", sagte Adams fast philosophisch. „Pflanzen hat seine Zeit, Ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit. Jetzt werden wir wohl pflanzen müssen. Mal sehen, wer dann später ausreißen wird."
    Irritiert sah Bull den ältesten lebenden Terraner an. „Baldwin", sagte er dann, „deine Techniker und Ingenieure sollen eine günstige und gangbare technische Lösung entwickeln, die auf Lotho Keraetes Spezifikationen beruht."
    Der Wissenschaftler nickte nachdenklich. „Spätestens seit dem Hyperimpedanz-Schock von 1331 NGZ sind die meisten Hyperkristall-Steckplätze in Raumschiffen relativ gut zugänglich. Seitdem müssen die Kristalle ohnehin häufiger gewechselt werden. Für einen Komplettaustausch werden wir dennoch eine Werft benötigen. Oder aber er kostet eine Besatzung im Raum, etwa für einen Kreuzer, sehr viel Zeit. Und selbst wenn wir einen Kreuzer ganz ohne Hyperkristalle in den Lunawerften auf Lager liegen hätten, würde die Bestückung jenseits der Teletrans-Weiche in Handarbeit wohl mehrere Monate in Anspruch nehmen."
    „Wie wäre es mit einer vollständig entleerten Kreuzerzelle", warf Homer G. Adams ein, „die wir in die Weiche schieben ... und in der sich eine zerlegte 26-Meter-Space-Jet vom Typ REMUS befindet, die die Besatzung dann zusammenbauen kann?"
    Der Ingenieur in Reginald Bull dachte kurz nach. „Zu kompliziert und zu zeitraubend", entschied er dann. „REMUS-Space-Jets sind extrem hochintegrierte Wunderwerke, deren Montage jenseits der Weiche mit manuellen Mitteln ebenfalls Wochen kosten dürfte."
    „Ausgangspunkt unserer Überlegung dürfen nicht die vermeintlich besten Produkte terranischen Raumschiffbaus sein", sagte Fran, „sondern die simpelsten Konstruktionen! Infrage kommen eigentlich nur Boote der SKARABÄUS-Klasse."
    SKARABÄEN waren schwer gepanzerte Einheiten, die nach dem Hyperimpedanz-Schock speziell entwickelt worden waren für Raumsektoren wie das Milchstraßenzentrum, für den Einsatz in Hyperstürmen oder für alle Gelegenheiten, bei denen besonders robuste und möglichst wenig störanfällige Technik benötigt wurde. Sie waren nicht darauf optimiert, unter den Bedingungen nach dem Hyperimpedanz-Schock maximale Leistung zu bringen, sondern in ihnen war primitivste Technik verbaut, mit der gerade eben noch ein überlichttaugliches Kleinraumschiff betrieben werden konnte. Auf Geschwindigkeit wurde kein Wert gelegt, auf Leistung nicht, dafür auf einfache Bedienung und stabile Konstruktion. Die Kernzelle war eine oben und unten abgeflachte Kugel von 30 Metern Durchmesser mit einem Modul-Ringwulst, wobei das Heckmodul als besondere Ausstattung die horizontal eingebauten Impulstriebwerke aufwies, während anstelle des Bugmoduls eine 17,5 Meter durchmessende Kommandokugel zu etwa einem Viertel in den Hauptrumpf eingefügt wurde.
    Ein Anforderungsprofil, dachte Bull, das auch beim Durchgang durch die Teletrans-Weiche gegenüber anderen Einheiten Vorteile bringen sollte.
    Denn SKARABÄEN terranischer Bauart kamen nicht nur mit relativ wenigen Hyperkristallen aus, sondern waren extrem leicht zu reparieren. Ihre Baugruppen waren simpel und vor allem schnell auszutauschen.
    Kurz gesagt: Sie waren geradezu ideal, um Reparaturen oder Modifikationen vor Ort vorzunehmen.
    „Machen wir es doch folgendermaßen", schlug Dr. Carapol vor. „Wir koppeln jeweils zwei SKARABÄEN zu einer Kombo. Boot Nummer eins spielt die aktive Rolle und geht in normal bestücktem Zustand auf die Reise. Es hat die Aufgabe, die Kombo durch die Weiche zu manövrieren.
    In diesem Boot befindet sich die jeweilige Besatzung des Duos.

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