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2440 - Armee der Schatten

Titel: 2440 - Armee der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu bleiben und in Panik zu verfallen war auch keine Lösung.
    Stattdessen lief er einfach weiter und bog ganz nach Gefühl mal hier, mal da ab. Diese Methode hatte schließlich im Lüftungssystem wunderbar funktioniert.
    Tatsächlich führte sie ihn ein weiteres Mal zu Sinco, Gurli und Yalp. Und dass er aus einer anderen Richtung zu ihnen stieß als vorgesehen, erwies sich im Nachhinein geradezu als Segen.
    Seinen Kameraden kam nämlich eine Patrouille aus drei Mor’Daer-Soldaten in die Quere. Nun war es zwar relativ selten, jedoch nicht grundsätzlich verboten, dass sich Mom’Serimer außerhalb der Scherbenstadt aufhielten und auch weit davon entfernt durchs Schiff streiften.
    Bloß hatten sie gewöhnlich keine Antigravpaletten mit Behältern voller positronischer Spezialteile dabei, für deren Erzeugung durch die Hangarfabrik, dank Gurlis Geschick und Yalps Fingerfertigkeit, nirgendwo Auftragsbelege vorlagen ...
    Als sie die sich nähernden Schritte der Mor’Daer hörten, verbargen sich Venethos und die Grushgelaards zusammen mit ihrer Beute in einer Wandnische. Das hätte ihnen aber wenig geholfen, denn die Schlangenköpfigen stapften weiter den Gang entlang auf sie zu.
    Noch hatten sie die Mom’Serimer nicht entdeckt. Zu hoffen, dass die Reptiloiden an der Nische vorbeimarschieren würden, ohne dass ihnen die darin Kauernden auffielen, war mehr als vermessen: Zu ihren überschweren, gepanzerten Uniformen gehörten an Scheuklappen gemahnende optische Hilfsmittel, die ihnen einen panoramaartigen Sichtwinkel von 270 Grad erlaubten.
    So abgelenkt konnten sie von ihrer zischelnd geführten Unterhaltung gar nicht sein, dass ihnen die drei Mom’Serimer und ihre verräterische Last entgangen wären!
    Die Rückwand der Nische bestand aus massivem Terkonitstahl. Selbst wenn Sinco einen Thermostrahler bei sich getragen hätte, wäre nicht genügend Zeit verblieben, sich ein Fluchtloch zu brennen. Es gab keinen Ausweg, und das Verhängnis in Gestalt der bis an die Zähne bewaffneten Kolonnen-Soldaten stapfte unaufhaltsam auf sie zu.
    Nur noch wenige Sekunden ...
    Trest Harkanvolter ahnte nichts davon, in welcher Bredouille seine Mitverschwörer steckten. Sein Orientierungssinn hatte ihn im Stich gelassen, nicht aber sein Zeitgefühl. Demzufolge drohte er sich zu verspäten.
    Er lief also, was seine kurzen Beine hergaben, mühte sich verzweifelt, einen Hinweis darauf zu erspähen, in welcher Richtung der Lastenantigrav lag, achtete dabei zu wenig auf den Boden vor sich ...
    ... und stolperte über etwas Flaches, Längliches, Hartes. Verlor das Gleichgewicht, schlug der Länge nach hin, rappelte sich wieder hoch, taumelte weiter ... nur um erneut auf ein Hindernis zu prallen, diesmal ein beträchtlich größeres.
    Dem dumpfen Geräusch des Aufpralls folgte ein lautstarker Fluch, zugleich polterten unter gewaltigem Getöse und Scheppern Gegenstände zu Boden, von denen einige zerschellten.
    Eine Pranke wie ein Schraubstock umfasste Trests Nacken und hob ihn hoch. Er blickte in ein bärtiges Gesicht, das er nach einigem Blinzeln erkannte: Es gehörte Bodo Muskon, einem Positronik-Techniker, den viele an Bord wegen seines oft exzentrischen Verhaltens und seiner Vorliebe für Pflanzen „den irren Gärtner" nannten.
    „Kannst du nicht aufpassen, wo du hintrittst, Kleiner?", knurrte der stämmige Terraner. „Verflixt noch mal, diese Blumentöpfe habe ich erst vor zwei Stunden eigenhändig angefertigt, und jetzt sind sie kaputt!"
    Er setzte Trest, der eine Entschuldigung stammelte, wieder ab und ging, weiter schimpfend, einige Schritte zurück, um die Harke aufzuheben, über die Crom Harkanvolters begabtester Nachfahr gestrauchelt war.
    „Leider keine Zeit", sprudelte dieser hervor, „bitte nochmals tausendmal um Verzeihung, werde dir Ersatz besorgen lassen, ehrlich, nur sag mir rasch, wie ich zum östlichen Lastenschacht komme."
    „Mommsen!", grollte Bodo Muskon.
    „Die Geißel der SOL. Alle miteinander einsperren sollte man euch, hinten im Flansch, und den Schlüssel fortwerfen!"
    Aber dann wies er ihm doch die Richtung. Kaum war Trest nach links davongesprintet, kamen von rechts die drei Mor’Daer, die der Lärm angelockt hatte.
    Muskon, der bei allem Ärger nie ein Mitglied der SOL-Besatzung verpfiffen hätte, erklärte ihnen schroff, dass er sich zu viel aufgeladen habe und ihm deshalb einige Töpfe entglitten wären.
    Mit dieser Erklärung des als unbedeutender Subalterner Eingestuften gaben sich die Soldaten

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