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2444 - Vor der Finalen Schlacht

Titel: 2444 - Vor der Finalen Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit den Emotionen eines anderen.
    Es war ein Schock – und gab ihm dennoch ein Gefühl der Befriedigung.
    Denn Ki-Myo mochte ihn auf Anhieb.
     
    *
     
    Er, der getarnte Flüchtling, wurde auf die Wasserburg gebeten. Davin wehrte sich nicht dagegen. Es war ihm einerlei, ob man seine falsche Identität durchschaute. Denn er würde Ki-Myo so nahe kommen, wie es nur möglich war. Dies entschädigte für alles, was danach kommen mochte.
    Ein Schallfeld umfing ihn. Es beschränkte sich auf die Räte, weitere Würdenträger und mehrere Wächter.
    Die große Masse des Publikums wurde von der folgenden Unterhaltung ausgeschlossen.
    „Du bist ...?"
    „Davin Abangy, Herr."
    „Was macht ein Baybarker hier?"
    „Woher weißt du ...?"
    „Ich habe meine Möglichkeiten. Ich nehme an, du bist aus einem bestimmten Grund hierhergekommen, junger Mann?"
    „Nein ... Nun, ich war neugierig, und ich dachte ... und ich konnte dich fühlen ..."
    „Deine Gaben sind augenscheinlich sehr stark ausgeprägt."
    „Ich weiß es nicht. Mir fehlt der Vergleich. Ich war seit langer Zeit nicht mehr in der Heimat."
    Ki-Myo schnaufte laut durch die Nase. Lachte er? „Du bist also ein Flüchtling. Bemerkenswert, wirklich bemerkenswert ... Die Nega-Cypron gelten im Allgemeinen als verschlossen. Sie kümmern sich nicht um das, was auf anderen Kontinenten vor sich geht."
    „Ich bin ... anders", sagte Davin Abangy trotzig.
    „Das bist du, in der Tat." Ki-Myo erhob sich von seinem regenbogenfarbenen Schemel und entriegelte das Schallfeld. Unruhiges Stimmengemurmel empfing sie. Die Masse der Wartenden war unruhig geworden. Der Gesandte verbeugte sich tief vor ihnen und sprach ein paar höfliche, abschließende Worte. Er lobte die Tapferkeit und Redlichkeit der Cypron, und er formulierte Durchhalteparolen im seit Ewigkeiten andauernden Kampf gegen TRAITOR.
    Davin Abangy konnte geringe Spuren von Selbstzweifel im Gesandten fühlen. Ki-Myo war im positiven Sinne ein Getriebener. Einer, der niemals Ruhe finden würde, bevor er seine Aufgabe erledigt hatte – oder beim Versuch starb.
    Er packte Davin am Arm. Der Griff war kräftig. Zwei Daumen bohrten sich in seine Haut. „Ich denke, dass das Schicksal einiges mit dir vorhat. Unser heutiges Zusammentreffen ist kein Zufall. Du hast mich ... gespürt, und ich habe dich erkannt."
    „Ja." Davin Abangy ging weiter wie in Trance. Die Räte der Cypron machten ihnen bereitwillig Platz, auch wenn in manchen Blicken Abscheu und Eifersucht aufblitzten. Sie wollten nicht verstehen, dass Ki-Myo einen einfach gekleideten Mann als Begleitung auf dem Rückweg zu seinem Raumschiff auserkoren hatte.
    „Ich möchte mich ein wenig intensiver mit dir unterhalten, junger Freund", fuhr der Gesandte redselig fort. „Wir beide werden einen Pakt verlängern, den ich mit deinen Vorfahren geschlossen habe ..."
     
    13.
     
    Ki-Myo
     
    Davin Abangy war alt geworden. Alt und gebrechlich. Doch nach wie vor verfügte er über diese unglaublich starke, fast erotisch wirkende Saugkraft, mit der er an den Emotionen anderer teilhaben – und sie als Waffe auf ein beliebiges Opfer reflektieren konnte.
    Dem Prior blieb selten etwas verborgen. Er durchschaute die Cypron, im wahrsten Sinne des Wortes. Manche von ihnen errichteten einen instinktiven Abwehrblock, wenn er in sie vordrang. Doch die Masse seiner ... Verwandten, die alle anderen Kontinente Tarquinas besetzten, hatte Abangys Gabe nichts entgegenzusetzen.
    „Es ist lange her, dass wir uns begegneten", sagte Ki-Myo.
    „Ja. Nahezu ein Leben lang." Davin Abangy musterte ihn von oben bis unten. „Du schmeckstriechstfühlst dich noch immer sehr gut an. Wenn auch ein wenig Ranzigkeit durchdringt ..."
    „Das Alter, mein Freund, das Alter ...
    Wie ich bemerke, hat dir noch immer niemand deine Frechheiten ausgetrieben?"
    „Ich bin Prior. Höchster Amtsträger des Verhüllten Kontinents. Ich mache, was ich will." Er zeigte ein senil wirkendes Lachfaltengesicht.
    „Was ist mit den Jüngeren? Mit jenen, die an deinem Thron rütteln wollten? Wie ich hörte, hattet ihr ein paar unruhige Tage auf Baybark."
    „Die Renegaten machten dieselben Fehler wie schon so viele vor ihnen. Sie unterschätzten das Alter. Sie meinten, weil jemand gebrechlich oder lahm ist, wäre auch in seinem Kopf nicht mehr alles in Ordnung."
    Davin Abangy kam auf Ki-Myo zu, nahm ihn in einer vertrauten Geste am Arm und ging auf eine Tür zu, die sich leise knirschend vor ihnen öffnete. „Willst du ein wenig mit mir

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