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2444 - Vor der Finalen Schlacht

Titel: 2444 - Vor der Finalen Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mehr allzu viel gemein hatte. Vor dem Rat von Cyprona entschuldigte er sich für seine Versäumnisse – und ließ mit dem nächsten Atemzug die Schrecken der Terminalen Kolonne in all ihrer Intensität lebendig werden.
    Ki-Myo verschwieg nichts; er sprach alle Gräuel an, die Tare-Scharm drohten. Er erzeugte Ängste, und er sprach von einem geringen Funken Hoffnung.
    Von einer Schlacht, die sie möglicherweise alle das Leben kosten würde – und dennoch geschlagen werden musste.
    Randa Eiss trat nach ihm auf. Anfänglich wirkte er ein wenig hölzern und irritiert von der Aufmerksamkeit, die man ihm schenkte. Doch er gab sein Bestes, und es gelang ihm, mit seiner klaren, nüchternen Sicht der Dinge eine große Mehrheit der Räte hinter sich zu versammeln.
    Weder für den Alliierten noch für den Ultimaten Rat gab es Applaus, und sie durften auch nicht auf ihn hoffen.
    Wie denn auch? Sie beschworen Albträume herauf, sie konfrontierten die Räte mit der unumstößlichen Wahrheit.
    Die Cypron wurden aufgefordert, in eine Schlacht zu ziehen, die mit einiger Gewissheit das Ende ihres Volkes bedeutete.
    Am nächsten Tag ergingen die Befehle an die in Tare-Scharm verstreuten Schlachtschiffe. Randa Eiss befahl alle Kartografen zurück nach Tarquina. Der Ultimate Rat ließ Datenspeicher aktivieren, die in den Kavernen nahe der Sternwarte Tarquina gelagert worden waren.
    In den Aufzeichnungen fanden sich Schlachtpläne und taktische Verhaltensmuster in der Raumschlacht, die niemals ihre Gültigkeit verloren hatten. Logistiker und Strategen beschäftigten sich intensiv mit den Plänen ihrer Vorväter. Sie analysierten, überprüften, justierten nach und passten die Vorgaben an die aktuellen Bedingungen an.
    Der Krieg der Cypron hatte begonnen.
     
    12.
     
    Davin Abangy
     
    Vergangenheit Corianda war bald vergessen. Ihre sexuelle Attraktivität verlor rasch an Reiz. Ihr mürrischer und streitbarer Charakter kam indes immer deutlicher zum Vorschein.
    Er reiste allein weiter. Anonym, an Bord von Hochsee-Fischkuttern oder in Begleitung von SubkontinentalÖkologen, die nicht lange fragten, was ein Nega-Cypron außerhalb seiner Heimat machte, und dankbar für jede helfende Hand waren.
    Jene, die die meiste Zeit auf dem Ozean der Halbraumwelt zubrachten, gaben sich anders als die Städter. Sie waren ehrlich, rau und direkt in ihrer Art. Naturverbunden, aber auch erschreckend konsequent. Sie fackelten nicht lange, und Fehler, die Davin beging, wurden oftmals mit körperlicher Züchtigung bestraft.
    Dennoch genoss er sein neues Leben.
    Es stählte Leib und Seele.
    Davin Abangy lernte, was Verantwortung bedeutete. Er sah, dass selbst winzigste Fehler einen ganzes Bündel an Konsequenzen mit sich brachten.
    Ein einziger Fisch, der abseits seines herkömmlichen Lebensraumes ausgesetzt wurde, mochte ein Ökosystem zum Kippen bringen. Ein Tropfen einer für Cypron ungefährlichen Substanz konnte jahrtausendealte subkontinentale Korallenstämme für alle Zeiten vernichten.
    Bedachtsamkeit. Sorgfalt. Die Dinge von allen Seiten betrachten. Niemals überstürzt handeln. Über den Handlungshorizont hinaus und an spätere Generationen denken. Das alles lernte er, machte er zum Teil seines Charakters.
    Irgendwann hatte er genug gesehen und erfahren. Neue Ufer und neue Herausforderungen lockten. Die angesparte Heuer erlaubte ihm, sich mit falschen Papieren auszustatten und Kiemenimplantate in seinen Hals setzen zu lassen. Er mietete eine bescheidene Wohneinheit am Ostufer des Ratskontinents an.
    Die Cypron in seiner Siedlung waren ihm von Anfang an suspekt. Sie gaben sich oberflächlich und wenig an zwischencypronschen Kontakten interessiert. Meist waren sie mit ihren eigenen Problemen und persönlichen Eitelkeiten beschäftigt. Alles hier drehte sich um Macht und Einfluss. Wer es schaffte, im Ratsbezirk eine Arbeit zu ergattern, galt als hoch angesehen. Als einer, der es geschafft hatte.
    Davin verstand es nicht. Die feinen Reden, die Intrigen, die Lebenstaktiken – sie standen im krassen Gegensatz zu den Dingen, die er auf See kennengelernt hatte.
    Ängste überfielen ihn. Sie kamen in Form von quälenden Alpträumen. Unerbetene Geister der Vergangenheit warfen ihm vor, falsch gehandelt und sein Volk betrogen zu haben. Dies war nicht seine Welt. Nur auf Baybark, hinter den psimateriellen Nebelbänken, fand er jene Sicherheit, die er und seinesgleichen benötigten.
    Konnten ihn die Truppen TRAITORS an diesem Ort anmessen? Seit Jahrhunderten

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