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2449 - Die Finale Schlacht

Titel: 2449 - Die Finale Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entfernt stand der Trichter eines Sturmwirbels. Aus einem vielleicht nur wenige tausend Kilometer durchmessenden, gegenläufig rotierenden düsteren Fleck stülpte sich ein rot glühender Trichter auf. Er bildete einen schnell anwachsenden zuckenden Rüssel aus, der über die Akkretionsscheibe hinwegtastete, sich unter grellen Leuchterscheinungen in den Mahlstrom hineinwühlte und im nächsten Moment schier davongeschleudert wurde. Nur Fetzen seiner auseinandergerissenen Glut hatten noch für kurze Zeit Bestand.
    Ki-Myo kniff die Augen zusammen.
    Ungefähr dort, wo der Rüssel gierig in die brodelnden Energien eingedrungen war, glaubte er, vage, düstere Schemen gesehen zu haben.
    Vielleicht auch nur eine Täuschung.
    „Massenachweis?"
    Ein pulsierender Schatten formte sich, vom Hauptrechner in die Wiedergabe eingeblendet. Erst auf den zweiten Blick wurde Ki-Myo die gewaltige Größe dieses Objekts bewusst. Eine Einblendung wies mehrere tausend Kilometer Länge aus.
    Hatte er GLOIN TRAITOR aufgespürt?
    Aber die Nadel des Chaos – der Name hallte in ihm nach, auch wenn nahezu alles andere wie weggewischt war – war ihm wesentlich schlanker erschienen als dieser aufgeblähte Schatten.
    Andererseits glaubte er nicht an einen Zufall. Nichts, was ARCHETIM unternahm, erweckte den Anschein, nicht geplant zu sein. In all den Jahrhunderten, die Ki-Myo als Gesandter der Superintelligenz unterwegs gewesen war, hatte er nie erlebt, dass ARCHETIM etwas Ungeplantes eingeleitet hätte. Gleichgültig ob in Phariske-Erigon, in Tare-Scharm oder den im Umfeld der Proto-Negasphäre liegenden kleineren Galaxien wie Asdoran, Hagaroun und Draasuur.
    Wenn die Flotte in diesem Abschnitt den Hyperknoten verlassen hatte, geschah dies nicht aus Zufall, sondern weil Berechnung dahintersteckte.
    „Alle Daten über diesen Schatten zu mir!", ordnete der General an. „Masseauswertung, Geschwindigkeit, Abdrift!"
    Er schaltete eine Verbindung über Hyperfunk. Die von den GESETZ-Gebern bislang wiederhergestellten Bedingungen waren ausreichend, dass er auch das letzte Schiff erreichen konnte. Über diesen Bereich würde der Funkspruch aber nicht hinausgehen.
    „General Ki-Myo an alle Einheiten!
    Wir werden in Kürze unser Einsatzziel erreicht haben!"
    Er schaltete ab. Fragte sich, was er außerdem hätte sagen sollen. „Viel Glück!" war eine abgedroschene Phrase. Lieber schwieg er. Es erschien ihm heuchlerisch, Glück zu wünschen, solange zu befürchten stand, dass nur ein kleiner Teil der Armada zurückkehren würde.
    Vielleicht gehörte die TAROSHI zu den ersten Schiffen, die im Feuer von Traitanks auseinanderbrachen. Er hatte jedenfalls nicht die Absicht, sich hinter den Linien zurückzuhalten und nur zu beobachten. Entweder trug er diesen Kampf Seite an Seite mit allen aus oder gar nicht. Das war von Anfang an die Bedingung gewesen, die er sich selbst gestellt hatte.
    Ein guter Heerführer dirigiert die Truppen aus dem Hintergrund, weil ohne seine Übersicht alle verloren wären.
    Ich bin nur ein Gesandter, kein Heerführer, vergessen?, erwiderte Ki-Myo schroff. Ich bin einer von ihnen, und ich denke nicht daran, mich der Gefahr zu verweigern. Was habe ich denn noch zu verlieren?
    Dein Leben.
    Ki-Myo lachte heiser. Ist das alles?
    Mein Leben, mit dem ich ohnehin schon abgeschlossen habe. Andernfalls wäre ich nicht hier.
    Du bist verrückt.
    Ja, vielleicht bin ich das wirklich. Aber ich bin ... „Ehrlich", hatte er sagen wollen. Aber das wäre eine Lüge gewesen.
    Schließlich verbarg er sich hinter der Maske aus Formenergie. Sein Alter und seine körperlichen Gebrechen.
    Warum tat er das eigentlich? Aus Eitelkeit? Bestimmt nicht. Dass er sich einredete, ein gebrechlicher Greis könne die Truppen nicht mitreißen, war ebenfalls nicht die Wahrheit. Vor allem hatte er diese Maske schon getragen, bevor er von ARCHETIM auf den verwaisten Platz von Generalin Kamuko gestellt worden war.
    Wann hatte er zum letzten Mal sein Gesicht in einem Spiegel betrachtet? Sein Gesicht, wie es mittlerweile aussah, von Falten durchzogen, die matten Augen tief in den Höhlen liegend und die Nase aufgequollen, dass er manchmal schon glaubte, ersticken zu müssen. Das war Ki-Myo in Wahrheit. Der Gesandte, der trotz seines sehr hohen Alters nicht wahrhaben wollte, dass er körperlich und geistig verfiel.
    Du fürchtest dich vor der Wahrheit, General. Du redest dir ein, dass du nur noch Margin-Chrilox sehen und danach sterben wolltest – aber das ist eine

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