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245 - Geisterstadt Washington

245 - Geisterstadt Washington

Titel: 245 - Geisterstadt Washington Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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Gedanken an die Hydritenwaffe, die jetzt nutzlos in der Antarktis lag und erst in einigen tausend Jahren wieder gegen den Streiter eingesetzt werden könnte, verbot er sich. Im Augenblick hoffte er nur inständig, dass an diesem seltsamen Ort ihre Pläne nicht von Flugechsen oder anderen, noch unbekannten Gefahren durchkreuzt wurden.
    Kurz dachte er an Aruula und Shiro, die in Waashton alles für die Herstellung des Suds vorbereiteten. Er und Takeo hatten die beiden in der Nähe des zerstörten Stadttores vor der Kaschemme des Bürgermeisters abgesetzt. Zwar waren dort keine der grünen Kreaturen zu sehen gewesen, dennoch bereitete es dem Mann aus der Vergangenheit Bauchschmerzen, seine Gefährtin dort zu wissen. Doch sie hatten keine Wahl: Sie mussten sich aufteilen, um Zeit zu sparen, sonst kam die geplante Hilfe für die eingeschlossenen Waashtoner zu spät.
    Nach den Berichten Takeos hatten diese Eingeschlossenen inzwischen Gesichter für Matt: Mr. Black und Honeybutt Hardy hielten sich im Bunker auf. Kaum zu fassen, dass die ehemaligen Running Men nach Waashton zurückgekehrt waren. Auch deren Computerspezialist Collyn Hacker schien dort zu sein – allerdings war Takeo seinen Fragen nach ihm bisher ausgewichen. Genauso wie denen nach seinem Begleiter Shiro. Mehr, als dass er ihn in Amarillo getroffen habe, rückte er nicht heraus.
    Geheimniskrämer, dachte Drax und setzte zum Tiefflug an: Sie hatten die kreisrunde Stelle mit dem aufgebrochenen Pflanzengürtel erreicht. Als der Gleiter auf seinem Magnetfeld knapp über den Boden schwebte, schaltete er den Autopiloten ein und eilte in den Lagerraum zu Takeo. Der Androide hatte bereits die Luke geöffnet und warf sich das Schleppnetz über die Schulter.
    Matt blickte an ihm vorbei auf die Pflanzen am Boden, die sich allesamt in Richtung Gleiter zu neigen schienen. Ihre kugelförmigen Köpfe leuchteten gelb.
    Als Takeo seinem Blick begegnete, klopfte er ihm mit seiner großen Hand auf die Schulter. »Keine Sorge, Commander. Meine Lackierung wurde bereits von der grünen Masse angeknabbert, und dieser Plysteroxhaut«, er deutete auf seine graue Hülle, »kann das Gestrüpp nichts anhaben. In weniger als einer halben Stunde habe ich das Gewächs abgeerntet. Halten Sie mir nur diese fliegenden Eidechsen vom Leib!«
    Damit sprang er ins Freie und näherte sich der gegenüber liegenden Flanke des Blumengürtels. Kurz darauf löste sich ein feiner Strahl aus seinem Lasergewehr und schnitt waagerecht unter den Köpfen der Kugelpflanzen entlang.
    Fast lautlos rauschten die abgeernteten Gewächse zu Boden. Die haarigen Kugeln wechselten nicht einmal ihre Farbe.
    Dafür begannen die der verbliebenen Pflanzen plötzlich in tiefstem Rot zu leuchten. Matt hatte sogar den Eindruck, sie würden sich zurück biegen – als wollten sie vor dem feurigen Laserstrahl fliehen.
    Gleichzeitig ertönte ein kehliges Geräusch. Matt streckte den Kopf in alle Richtungen, doch da war nichts. Verursachten die Kugelpflanzen diesen Ton?
    Irgendwo zwischen den seltsamen Bäumen gesellten sich jetzt hohe und tiefe Pfiffe zu dem Geräusch. Der Mann aus der Vergangenheit sprang aus dem Gleiter, um einen besseren Überblick zu haben. Doch auch der Raum über dem Fluggefährt war frei. Dennoch öffnete er das Holster des Drillers und entsicherte den umgehängten Flammenwerfer. Wachsam beobachtete er Baumkronen und Himmel über der Sperrzone.
    Bald schon hatte Takeo sich durch einen Halbkreis des Gürtels gearbeitet. Nun schaltete er seine Waffe aus und begann die Ernte in das Netz zu packen. Zu einem anderen Zeitpunkt hätte der Anblick des zweieinhalb Meter großen Kolosses, der die farbprächtigen Blüten vom Boden auflas, Matt zum Schmunzeln gebracht. Doch im Augenblick war er nur zutiefst beunruhigt.
    Irgendetwas stimmte nicht. Die kehligen Laute schwollen bis zur Schmerzgrenze seines Trommelfells an und die Pfiffe aus den Bäumen wurden immer schriller.
    Der Androide schien sich daran nicht zu stören. Ruhig und schnell füllte er das Netz. Noch war er gute fünf Meter vom Gleiter entfernt. Reichte es noch nicht, was sie an Kugelpflanzen hatten? Matt wünschte sich, ihm zur Hand gehen zu können, damit sie schneller von hier weg kamen. Aber damit hätte er sich nur in Gefahr gebracht.
    Mit einem Mal endeten schlagartig die kehligen Laute und das Pfeifen. Eine bedrückende Stille erfüllte den Platz.
    Der Mann aus der Vergangenheit zog seinen Driller. Er rückte wieder näher an den Gleiter

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