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245 - Geisterstadt Washington

245 - Geisterstadt Washington

Titel: 245 - Geisterstadt Washington Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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von Stocks Kaschemme fanden sie den Trog, von dem Takeo gesprochen hatte. Er erschien Shiro zu klein für ihr Vorhaben, so schleppte er zusätzlich aus irgendwelchen Häusern mehrere Zuber und Wannen herbei und setzte sie auf die Brandstelle. Nachdem die Behälter endlich mit Wasser gefüllt und das Feuer entfacht war, begann das Warten auf Maddrax und Takeo. Doch sie kamen nicht zum vereinbarten Zeitpunkt.
    Inzwischen war die Nacht hereingebrochen. Während Shiro von den noch intakten Befestigungen aus die Zugangsstraßen der Stadt im infraroten Auge behielt, warf Aruula immer wieder einen besorgten Blick nach Osten. Doch nichts außer den aufsteigenden Dampfschwaden des brodelnden Wassers war dort zu sehen. Kein Zeichen, das auf die Ankunft des Gleiters hinwies.
    Shiro folgte ihrem Blick, und was menschliche Augen nicht mehr erfassen konnten, ermöglichten ihm seine Sensoren. »Sie kommen«, sagte er und deutete himmelwärts.
    Ein paar Sekunden später konnte auch Aruula die Lichtpunkte sehen, die sich am östlichen Himmel stetig näherten. Nur kurze Zeit später landete der Gleiter in der Nähe der Grube.
    Takeo sprang heraus und schleppte das mit Kugelpflanzen gefüllte Netz zur Feuerstelle. Gemeinsam mit Shiro leerten sie es in das kochende Wasser.
    Aruula sah Maddrax aus dem Fluggefährt steigen. Suchend schaute er sich um. »Hier!«, rief sie und winkte ihm zu. Er erwiderte ihren Gruß. Dann kroch er unter den Gleiter, und die Kriegerin wandte sich wieder der Stadt zu.
    Die Rollen waren verteilt. Während es jetzt ihre Aufgabe war, die Zugangswege im Auge zu behalten, füllten die Androiden das gefährliche Gewächs in die Behältnisse, und Maddrax bereitete den Flammenwerfer unter dem Gleiter vor, damit sie ihn später statt mit Brennstoff mit dem Sud befüllen konnten.
    Bis jetzt war alles ruhig geblieben hier beim Stadttor. Die Straßen und Gassen dahinter lagen im Dunkeln und keine Geräusche drangen nach oben zum Wall. Dennoch war zu befürchten, dass der Feuerschein die grünen Monster anlocken könnte.
    Die Barbarin folgte den Befestigungen stadteinwärts und lauschte. Doch auch jetzt vernahm sie nichts, was auf eine Gefahr hindeute. Langsam stapfte sie weiter. Eigentlich sehnte sie sich nach Schlaf. Doch während ihre Glieder sich bleischwer anfühlten, war ihr Geist hellwach und kreiste um die eine entscheidende Frage: Würde der Sud wirklich die Kreatur am Pentagonbunker vernichten?
    Müde blieb sie stehen und lehnte sich über die Palisaden. Der Feuerschein an der Grube war kaum noch zu sehen und die Stimmen der Männer nicht mehr zu hören. Doch etwas anderes war nun zu hören: ein Scharren und Rascheln, ein Schmatzen und Seufzen. Es kam von der Straße und bewegte sich in Richtung Stadttor…
    ***
    Matt hatte sich ein Tuch vor Nase und Mund gebunden. Der Wasserdampf in der Nähe des Gleiters brannte in den Schleimhäuten und der Geruch der kochenden Brühe war unerträglich. Als ob man Buttersäure mit heißer Waschlauge mischen würde, dachte er.
    Neben ihm kroch Shiro unter dem Gleiter hervor. Er hatte dort einen Schlauch an den leeren Tank des Flammenwerfers befestigt. »Alles bereit«, ließ er Matt wissen. Gemeinsam liefen sie zu Takeo, um den Schlauch mit der Pumpe bei der Grube zu verbinden. Auf ihrem Weg dorthin sahen sie Aruula von den vorderen Befestigungen herbei eilen. »Sie kommen!«, rief sie mit rauer Stimme.
    Dem Mann aus der Vergangenheit zog sich der Magen zusammen. Nicht jetzt, dachte er. Die Pflanzen waren noch nicht lange genug im kochenden Wasser. Er konnte sich nicht vorstellen, dass der Sud jetzt schon eine tödliche Wirkung erzielen würde.
    Doch mit dem Heranrücken der grünen Monster blieb ihnen gar keine Wahl, als mit dem Befüllen sofort zu beginnen. Wenn die Kreaturen den Aufbau zerstörten, war alle Mühe vergebens gewesen und alle Hoffnung dahin.
    Auch Takeo und Shiro sahen das so. Man machte sich an die Arbeit. Während die rotbraune Flüssigkeit blubbernd durch die Schlauchverbindung zum Waffentank unter dem Gleiter floss, befüllten Shiro und Takeo einige Behälter der tragbaren Flammenwerfer.
    Inzwischen hatte Matt im Gleiter alles für den Start vorbereitet. Jetzt trat er neben Aruula, die durch das Frontfenster den Platz hinter dem gegenüberliegenden zerstörten Tor beobachtete. Von den Scheinwerfern des Gefährts hell erleuchtet, starrte der Zugang zur Stadt wie ein offener Rachen aus den Befestigungstrümmern. Aus der Dunkelheit dahinter krochen graue

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