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2454 - Schiff aus der Ewigkeit

Titel: 2454 - Schiff aus der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Androiden als solche überhaupt für eine derartige Manipulation „empfänglich" waren. Es war ein verzweifelter Versuch gewesen – aber der einzige, den sie hatten. Andernfalls wären sie alle unweigerlich aus dem Raumer entfernt worden und hätten alle ihre diesbezüglichen Ambitionen für immer vergessen können.
    Es hatte nicht danach ausgesehen.
    Die Wächter bewegten sich nicht, doch das war wahrscheinlich nicht auf die Para-Impulse zurückzuführen gewesen, die sie trafen. Aber ihr Zögern gab den Yakonto die Zeit, sie durch ihre psionischen Schauer „weich zu kochen".
    Irgendwann wussten sie, dass sie gewonnen hatten. Ihre Attacke „griff", und von diesem Moment an suggerierte der Kommandant der Mission den Androiden, was sie für sie zu tun hatten.
    Es mochte einige Minuten gedauert haben, vielleicht auch nur Sekunden, vielleicht Tage, die kein Zeitmesser registrierte. Rhodan kam es im Nachhinein genauso vor.
    Das Bild der eingefrorenen Zeit fräste sich ihm ins Gehirn. Zwei große Gestalten, halb umringt von den Yakonto.
    Die Psi-Ströme, die von ihnen auf ihren Anführer flossen und von diesem zu den Wächtern, waren unsichtbar. Es gab keine roten oder weißen oder blauen „Ströme", die Rhodan zu sehen vermochte.
    Aber er konnte sie spüren, fühlen, atmen ...
    Irgendwann war es vorbei, und die Yakonto erhoben sich wieder – matt, schwankend, manche torkelnd. Sie mussten sich aneinander festhalten und gegenseitig stützen, bis sie wieder so weit bei Kräften waren, dass sie allein stehen und gehen konnten.
    Castun Ogoras kam auf Perry Rhodan zu und legte ihm sanft eine Hand auf den linken Ärmel. Sie zitterte stark, aber der Yakonto zeigte ein tapferes und maßlos erleichtertes Lächeln.
    „Wir haben es geschafft, Perry", gab er mit brüchiger Stimme von sich. „Wir haben es wirklich geschafft, die beiden Wächter in unsere mentale Beeinflussung zu nehmen. Sie werden jetzt tun, was wir ihnen befohlen haben, und keine Kontrollstelle, keine andere Instanz wird es von ihnen erfahren."
    Der Terraner sah ihm in die fiebrig leuchtenden Augen. Der Yakonto hatte sich verausgabt. Er war erschöpft und brauchte eine Pause. Wenn er sich nicht ausruhte, würde er über kurz oder lang zusammenbrechen.
    „Sie werden jetzt diejenige Sektion ihres Arbeitsrechners desaktivieren, die für die Überwachung des Obelisk-Raumers zuständig ist", verkündete der Kommandant der Mission. „Sie allein sind dafür verantwortlich, dass die Plomben auf den Geräten nicht aufgebrochen werden. Keine andere Stelle wird es registrieren."
    „Woher weißt du das?", wollte Rhodan wissen.
    Castun Ogoras blickte schräg über die Schulter. Die Androiden standen wieder dort, von wo aus sie ihnen so lange untätig zugesehen hatten – im licht-, klang- und nebelgefüllten Korridor vor dem Raum, in dem sich die Yakonto und Galaktiker aufhielten.
    „Von ihnen. Aus dem, was für sie ein Bewusstsein ist ..."
    Er schauderte, schüttelte sich wie in einem Anfall von Ekel.
    „War es so schlimm?", fragte Rhodan.
    „Sieht es in ihnen ... in ihren Köpfen ...
    so fremd aus?"
    „Mehr als das, Perry." Ogoras richtete sich auf und schien sich zu fassen.
    „Ich weiß nicht, wie lange die Beeinflussung anhalten wird. Sie sind nicht wie wir. Doch so lange sie unter dem Einfluss stehen, können wir uns ungestört umsehen. Sie werden es nicht verraten."
    Der Terraner nickte schwer.
    Dann drehte er sich um und deutete mit vorgerecktem Kinn auf Jorgo.
    „Sie verraten uns nicht", sagte er leise, „und er ...?"
    War das eine Frage? Dann lautet die Antwort: nein.
     
    5.
     
    Obeliskenspuk
     
    Er war da. Perry Rhodan war sich dessen ganz sicher. Sie waren nicht allein in dem Schiff.
    Er musste ganz in ihrer Nähe sein, beobachtete sie. Wahrscheinlich sah er alles, was sie taten, hörte, was sie sprachen, und vielleicht ...
    Ja, dachte der Terraner, vielleicht liest er sogar unsere Gedanken ...
    In diesem Schiff war nichts mehr unmöglich. Eigentlich hätte er sich mit zunehmender Aufenthaltsdauer an die Umgebung gewöhnen müssen. Es war genau umgekehrt. Es wurde von Stunde zu Stunde unheimlicher.
    Perry Rhodan hörte Stimmen, wo keine sein konnten, und sah in den Schatten und Nebeln aus indifferentem Licht immer öfter Gestalten oder auch Gesichter.
    Und immer wieder tauchte der Fremde aus dem Museum irgendwo zwischen ihnen auf, hinter ihnen, lugte hinter einer Ecke hervor, stand für ein, zwei Augenblicke vor ihm und starrte ihn an mit Augen, die

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