2455 - Sieg der Moral
Perfektion nicht hinnehmen!" Er lächelte schwach. „Nur, falls das jemand geglaubt haben sollte ..."
Sogar die Medienvertreter fielen in den Applaus der Zuhörer ein.
Endlich hatte Wan Ahriman Gelegenheit, viele Hände zu schütteln.
Eine Frage war jedoch nach wie vor unbeantwortet geblieben, und das bereitete ihm Sorgen.
Wo steckte Dyramesch?
10.
Einzelkämpfer und Gefühle
Ruhe war eingekehrt. CHEOS-TAI schwebte in einem geostationären Orbit über Evolux, bemannt nur von Icho Tolot.
Rhodan war in die JULES VERNE zurückgekehrt, und die Yakonto um Kommandant Castun Ogoras nahmen soeben den Transport des Obelisken AMU ins Segment Macallio vor.
Mondra fühlte sich erleichtert, dass Perry wieder an Bord war.
Sie musste dringend mit ihm reden. Über das, was während seiner Abwesenheit von einigen Besatzungsmitgliedern der JULES VERNE unternommen worden war ...
Aber noch war keine Zeit dafür, und so schnell würde auch keine Gelegenheit für ein klärendes Gespräch kommen.
Die Bordroutine hatte Perry sofort wieder voll mit Beschlag belegt.
Sie begleitete ihn auf seinem ersten Gang, der ihn zu Curcaryen Varantir und Le Anyante führte. Perry hatte bei den beiden Algorrian um ein Gespräch ersucht, und sie hatten sich sofort und mit überraschender Höflichkeit bereit erklärt, ihn zu empfangen.
Sie sah sich in der geräumigen, nach den Bedürfnissen der Algorrian eingerichteten Kabine um, während Curcaryen Varantir auf einem Sitzmöbel kauerte. Vor einem Jahr hätte sie vielleicht noch damit gerechnet, dass er schnaubend auf und ab tänzelte, doch die enge Zusammenarbeit mit den beiden Wissenschaftlern hatte sie schnell gelehrt, sie nicht mehr als intelligente Pferde zu betrachten.
„Wir haben den GESETZ-Geber CHEOS-TAI zwar ... vorübergehend ...
in Besitz genommen", sagte Perry gerade zu Curcaryen, „aber das heißt im Grunde nicht anderes, als dass ich einige grundlegende Funktionen steuern kann ..."
Nun schnaubte der Algorrian tatsächlich. „In der Tat. Kannst du wenigstens das Licht ein- und ausschalten?"
Perry überging die grobe Bemerkung; so etwas war er von Varantir schon lange gewohnt.
„Ich möchte also nicht behaupten, dass wir den GESETZ-Geber tatsächlich beherrschen", fuhr er ganz ruhig fort. „Und es sind auch keine Thermodyn-Ingenieure verfügbar ..."
„Aber ihr habt ja die Algorrian", fiel der Wissenschaftler ihm ins Wort. „Das hast du doch gedacht, nicht wahr, Rhodan?"
„Könntet ihr euch vorstellen, die Kontrolle über CHEOS-TAI zu übernehmen?", kam Rhodan unbeeindruckt zur Sache.
„Ich habe mit deiner Bitte bereits gerechnet", sagte der Algorrian hochmütig. „Dennoch bitte ich mir Bedenkzeit aus. Wir werden unsere Entscheidung in ein paar Stunden gefällt haben."
Mondra spürte förmlich, wie Perry misstrauisch wurde. „Was meinst du mit Entscheidung? Stehen etwa Optionen zur Wahl, von denen ich nichts weiß?"
„In der Tat, so ist es." Varantir schwieg und sah ihn herausfordern an.
„Und du willst mir nicht sagen ..."
„Bist du schwerhörig? Oder schwer von Begriff? In ein paar Stunden, habe ich gesagt!"
„Evolux ist im Grunde genommen die ideale Welt für Algorrian", warf Le Anyante leise ein. Sie ignorierte den zornigen Blick ihres Partners. „Dyramesch lag in gewisser Weise nicht so falsch, als er versuchte, die Mannschaft der JULES VERNE auf der Weißen Welt anzusiedeln. Zumindest wir, die Algorrian, gehören durchaus hierher. In die Nähe von Ultra-Hightech. Evolux wäre eine sichere Welt, auf der wir unsere Kinder aufziehen könnten, und zudem eine, auf der unser Genie anerkannt und bedeutsam wäre. Auf der ein neues Volk der Algorrian entstehen könnte. Natürlich nicht in der Unabhängigkeit von den Kosmokraten, die wir uns einst erträumt hatten ..."
„Aber vielleicht ist Unabhängigkeit ja ein Irrglaube, ein Phantom", sagte Varantir knurrig.
Rhodan wollte noch etwas sagen, überlegte es sich dann aber anders und nickte lediglich.
Als sie das Quartier der Algorrian verließen, summte sein Armband-Funkgerät.
„Abteilung Funk und Ortung an Perry Rhodan", erklang Lars Brocks Stimme.
„Ich höre."
„Wan Ahriman erbittet höflichst deinen Besuch, Perry. In seinen Büros in der Steilen Stadt."
*
Der Sequenz-Direktor empfing Rhodan vor einem Holo-Fenster, das einen atemberaubenden Blick auf die Zentrumswerft 1 bot. Und er war nicht allein in seinem Büro; neben ihm stand ein Humanoide von kaum einem Meter
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