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2456 - Akademie der Mikro-Bestien

Titel: 2456 - Akademie der Mikro-Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nach oben. „Positionslichter überall, auf unterschiedlichsten Routen. Frant behauptet, sie überwachen und bespitzeln uns."
    „Frant war hier?"
    „Er kam vorbei. Und er brüllt es durch die Gegend."
    Senego Trainz deutete mit den Handlungsarmen zum Himmel. „Es sind große Fahrzeuge. Transportschiffe. Sie fliegen auf vorgegebenen Routen. Niemand kontrolliert uns."
    „Und woher weiß Frant es dann?"
    „Er weiß es gar nicht."
    „Das verstehe, wer will."
    „Frant behauptet einfach etwas, ohne nachzudenken. Selbst wenn die Terraner dort Fahrzeuge haben, bespitzeln sie uns noch lange nicht. Sie kontrollieren die Energiekuppel, ohne die wir verloren wären."
    Noch besaßen sie keine Raumanzüge, sondern behalfen sich mit dem, was sie aus der Skapalm-Bark mitgenommen hatten. Die nachtblauen Kampfanzüge verteilte die Terminale Kolonne nur an Mikro-Bestien, die alle Tests bestanden hatten. Die 1800 aus der DERUFUS gehörten nicht dazu. Sie hatten nie dazugehören sollen.
    In den Augen der Anatomen waren sie sowieso nur – Trainz dachte es voller Ekel – Abfall. Müll.
    „Komm, Pat Kwak, wir müssen weiter. Benutz den Antigravprojektor!
    Schweben ist schöner als humpeln."
    „Die anderen werden mich nicht als vollwertigen Kämpfer akzeptieren."
    „Keine Sorge! Wenn sie nicht von selbst darauf kommen, werden sie es lernen. In der Akademie."
    „Akademie?"
    „Du wirst schon sehen. Los jetzt!"
    Er sprang in die Tiefe, stieß sich vom nächsten Felsvorsprung ab und segelte in einem waghalsigen Bogen hinunter bis ans Staubufer, wo er sich mit dem Antigrav abfing.
    Kwak folgte ihm nach einigem Zögern. Er tat es langsam, als fürchte er sich davor, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Wegen seiner drei Beine dachte er wohl instinktiv bodenständiger als andere Mikro-Bestien. Oder er wollte seine Schwäche nicht zeigen.
    Nach einem Viertelkilometer endete der Felsrücken. Der Boden senkte sich ab, versank unter dem Staub des Kraterbodens. Wenn sie hier etwas bewirken wollten, mussten sie einen gigantischen Staubsauger bauen und den Staub entfernen.
    Senego Trainz dachte nach und kam zu dem Schluss, dass es auch mit einem Energiefeld gehen musste, in das man den Staub einschloss. Bis zu den Knien sank er ein, nach einer Weile reichte ihm das lockere Material bis zu den Hüften. Nur langsam kam er vorwärts.
    Hüpfen brachte hier nichts, es wirbelte nur unnötig Staub auf.
    Pat Kwak musste jeden Moment herankommen. Doch der Kamerad kam nicht. Als Trainz sich umsah, entdeckte er den Tripod weit hinter sich.
    Kwak folgte ihm zu Fuß in der Spur, die er im Staub hinterlassen hatte.
    Trainz wartete, bis der andere aufgeschlossen hatte. Von irgendwoher drang ein Ruf an seine empfindlichen Ohren, laut und dennoch gedämpft. Es verhinderte, dass er die Richtung genau bestimmen konnte. Der Ruf wiederholte sich.
    „Jemand ruft um Hilfe", sagte er.
    „Ich höre nichts, Kamerad!"
    „Bleib stehen!", rief er Kwak zu.
    „Ich brauche eine Dreieckspeilung!"
    Trainz bog ab und ging zweihundert Schritte. Zu spät! Die Rufe waren verstummt.
    Aber plötzlich sagte Pat Kwak: „Jetzt höre ich es auch. Es kommt von dort drüben."
    „Ganz sicher? Ich höre nichts."
    „Du bist in die entgegengesetzte Richtung gelaufen, daran liegt es."
    Senego Trainz wollte das Antigravmodul einschalten, es ging nicht. Das Display zeigte unverständliche Zeichen, zwischen denen er eine Meldung von stark magnetischen Staubpartikeln entdeckte. Sie störten die positronischen Systeme des Gürtels.
    „Kannst du noch schweben, Kwak?"
    Pat Kwak stieß ein Grollen aus. „Das Gerät hat schon dort hinten seine Funktion eingestellt."
    Trainz stapfte los, den Oberkörper nach vorn gebeugt. Nach einer Weile begann er zu rudern. Die Handlungsarme balancierten sein Gleichgewicht aus, während er mit den Laufarmen den Staub zur Seite schaufelte.
    Wieder erklang der Hilferuf. Trainz säuberte seinen Gürtel und schaltete das Funkgerät ein. „Kannst du uns hören?"
    Es blieb still. Nur ein leises, kaum wahrnehmbares Summen zeugte davon, dass der Empfänger arbeitete.
    Die Stimme meldete sich erneut, diesmal mit lautem Gebrüll. Die Mikro-Bestie schien in Panik zu geraten.
    „Wir kommen!", schrie Trainz, so laut er konnte. Eine Antwort erhielt er nicht. Seine Stimme drang nicht bis zu dem Kameraden durch.
    Erneut schaufelte er den lockeren Mondstaub zur Seite, grub sich mühsam einen Kanal, der hinter ihm sofort wieder in sich

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