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2460 - Soldaten der Nacht

Titel: 2460 - Soldaten der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bestandsaufnahme war abgeschlossen, nun blieb wieder Raum für Planung und Ideen. Denn Letztere waren in der festgefahrenen Situation das, was den Knoten zum Platzen zu bringen vermochte.
    Es gab indessen keine. Keinen neuen Impuls in Sachen Kernzone, kein Ansatz, wie man die Grenze überwinden konnte. Alle Unterhaltungen fraßen sich irgendwann am Kontaktwald Nummer 126 fest – und bei KOLTOROC.
    Inzwischen schrieb man den 7. Februar 1347 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, und die ersten Untersuchungsergebnisse aus dem TRAI-Versorger lagen vor.
    „Eigentlich könnten wir zufrieden sein", resümierte Dao-Lin-H’ay. „Wir wissen nun, dass die Einheit fast ausschließlich Materialien für den Raumschiffbau befördert. Insgesamt 55 Container enthalten Granulate, wie sie zur Herstellung von Ricodin-Verbundstoff benötigt werden, dem wichtigsten Baustoff der Terminalen Kolonne."
    Nach einem kurzen Blick auf ein Display fuhr sie fort: „27 Container sind mit Metallbarren gefüllt – neben Kupfer, Eisen, Nickel und Molybdän auch Titan, Platin, Gold und Wolfram. Weitere 27 enthalten weißlichen Feinstaub unterschiedlicher Zusammensetzung, der als Grundstoff für diverse hochwertige Keramiken dient. Alles Stoffe also, die ohne Fabrik und planetare Basis schwer zu beschaffen sind und die wir auch in unserem Stützpunkt gebrauchen können."
    „Du sagst es." Indica, die Atlan zum Stützpunkt begleitet hatte, lachte trocken. „Allerdings wird es auf die Dauer schwer sein, unseren Nachschub an Rohstoffen auf diese Weise zu decken."
    „Daran denkt auch niemand", versetzte der Arkonide und fixierte Dao.
    „Nicht wahr?"
    „Wer ist hier der Telepath?" Die Kartanin tat brüskiert.
    Dann zeigte auch sie endlich ein Lächeln. „Du liest mir meine Gedanken von den Augen ab, alter Freund. Ich hätte wissen müssen, dass ich es dir nicht verbergen kann."
    „Darf man erfahren, wovon ihr eigentlich redet?", fragte Indica irritiert.
    Sie nahm ein mit dunkelroter Flüssigkeit halb gefülltes Glas von der „Oberfläche" ihres ständigen Begleiters Deco-2 und nippte wie lustlos daran. „Nur für den Fall, dass es kein Geheimnis unter Unsterblichen ist."
    Dao könnte noch viel von Tekener lernen, dachte Atlan bei sich. Zum Beispiel, wie man beim Poker den Trumpf im Ärmel versteckt, bis er sticht.
    Er war aber taktvoll genug, seine Gedanken für sich zu behalten.
    Dao-Lin-H’ay wurde wieder ernst. „Du hast recht, wir haben noch etwas anderes gefunden – eigentlich ist es das Wichtigste."
    „Einen Schatz", vermutete Indica.
    „Ihr seid auf das Geheimnis der Terminalen Kolonne und des Kernwalls gestoßen. Die Patentlösung all unserer Probleme!"
    „Ich muss dich enttäuschen." Dao seufzte. „Es sind nur mehrere Dutzend spezieller Tresore, die wir im letzten Container entdeckten. Und zwar solche, die wir bereits als Sicherheits-Transportbehälter für Hyperkristalle allerbester Qualität kennen."
    Atlan pfiff durch die Zähne. „Schon geöffnet?"
    „Nein. Es wird auch einige Tage in Anspruch nehmen. Aber wenn unsere bisherigen Erfahrungen mit Hyperkristall-Transporten der Terminalen Kolonne nicht trügen, dürfte sich hier unter dem Strich für uns ein Fund von mindestens zwölf Kilogramm T-Exagonium ergeben – also quasi Salkrit.
    Das macht, wenn man die zehn Kilo dazunimmt, die dank Kirmizz an Bord der SOL kamen, ansehnliche 22 Kilo Hyperkristalle für uns."
    „Aber das ist noch immer nicht alles." Atlan zwinkerte seiner Begleiterin zu. „Dao hat noch mehr in petto."
    „Ich geb’ ja schon auf", seufzte die Kommandantin. „Ja, es kommen noch weitere Hyperkristalle hinzu – solche einer früher minderwertigen Sorte, ähnlich dem Roten Khalumvatt, also T-Khalumvatt. Die Gesamtmenge beträgt rund 3375 Kubikmeter oder bei einer mittleren Dichte von 2,65 Gramm pro Kubikzentimeter knapp neuntausend Tonnen."
    „Alle Achtung ..." Indica war sichtlich beeindruckt. „Dann hat es sich also tatsächlich gelohnt, den TRAI-Versorger zu kapern und hierher zu bringen."
    „Atlan?", fragte Dao-Lin-H’ay.
    Er tat so, als schrecke er zusammen. „Ja, alte Freundin?"
    „Spuck es schon aus."
    „Was meinst du?", tat er verwundert.
    „Du hast noch einen Trumpf im Ärmel."
    Nicht schlecht, dachte Atlan amüsiert. Da hat sie wohl doch einiges von Tek gelernt.
    „Ihr ... sagt mir, wenn ich euch störe, ja ...?"
    Der Arkonide sah Indica an und legte ihr lachend die Hand auf den Arm. „Du störst nicht. Dao hat nur mich durchschaut, weil

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