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2460 - Soldaten der Nacht

Titel: 2460 - Soldaten der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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..."
    „Weil er auch einen Trumpf im Ärmel hat, Indica", sagte die Kommandantin. „Allerdings weiß man bei ihm nie, ob man sich darüber freuen soll oder lieber gar nichts hören will. Also, alter Freund – was ist es?"
     
    *
     
    Nein, nicht vor Dao. Es hatte so wenig mit Gedankenlesen zu tun wie umgekehrt. Sie kannten sich viel zu lange, hatten gemeinsam zu viele Täler durchschritten und Höhen gemeistert, um sich etwas vormachen zu können. Es waren winzige Kleinigkeiten, eine Schwankung in der Stimme, ein kaum merkliches Zögern, der Hauch einer Bewegung, die den anderen solche Dinge erkennen ließ wie einen geheimen Gedanken, Wunsch oder Plan.
    Tekener hatte vielleicht gar nicht so viel damit zu tun.
    „Wir haben der Terminalen Kolonne wertvollen Hyperkristall abgenommen, den nun wir anstatt ihrer gebrauchen werden", sagte er langsam, „aber ich habe nicht vor, mich damit zufriedenzugeben."
    Die Kartanin nickte. „Wir hören ..."
    „Ich habe vor", begann er, „den TRAI-Versorger als Lockvogel oder Undercover-Transportmittel für unsere Zwecke zu benutzen."
    Indica legte die Stirn in Falten. „Benutzen? Ein Fahrzeug der Kolonne?
    Atlan, du weißt sehr gut, dass wir bis heute Kolonnen-Technik nicht entfernt angemessen kontrollieren können."
    „Natürlich weiß ich das. Ich will es trotzdem versuchen. Wir werden den Versorger radikal ausräumen. Die unkontrollierbare Kolonnen-Technik wird an allen kritisch erscheinenden Stellen ausgebaut oder desintegriert.
    Anstelle der beseitigten Funktionsund Maschinenblöcke werden terranische Aggregate eingebaut. Ich möchte, dass ab sofort die besten Techniker des Stützpunkts auf den Versorger angesetzt werden."
    „TRAI-Versorger 21.992.562", merkte die Kommandantin an. „Das ist seine offizielle Registernummer."
    „Ich werde ihn TRUCKER nennen", versetzte Atlan. „Ich bin sicher, dass der Kahn noch sehr wertvoll für uns wird."
    „Was hast du vor?" Dao kniff erneut die schrägen Katzenaugen zusammen.
    „Lies es aus meinem Gesicht", sagte er. „Na komm, was sagt es dir?"
    „Dass ich hier einen Mann vor mir habe, dem das Fell juckt."
    „Ich kann nicht widersprechen."
    „Und vielleicht einen alten Esel, der dabei ist, sich wieder einmal auf dünnes Eis zu wagen", ergänzte Dr. Indica.
     
     
    Action
     
    Und sie stürmten weiter.
    Sie hatten sich gesammelt, 48 Überlebende ihres Kommandos, und drangen in den Zentralbunker ein. Er schoss ihnen den Weg frei, sprengte Türen auf, feuerte auf alles, was sich nicht gerade bewegte – und hatte mörderische Angst vor dem, was einfach und zwangsläufig noch kommen musste.
    „Denk nicht daran, Leutnant", schnatterte Kadett Inteuker an seiner Seite. Selbst in den Kampfsimulationen, die sie im Rahmen der Ausbildung zu Raumlandesoldaten der Armee der NACHT absolvieren mussten, musste er seine nervige Gegenwart erdulden.
    Inteuker huschte und wuselte um ihn herum, verschwand, war wieder da, redete und redete. „Es ist nur eine Simulation, du tötest nicht wirklich. Und bei den Feinden im Gleiter hast du es ja auch geschafft."
    „Aber die habe ich nicht Auge in Auge gesehen!" Weiter! Er feuerte wie blind in den Gang hinein, den langen Korridor, an dessen Ende ...
    Vielleicht hoffte er, dass er so sein Magazin leer schoss, bis er den Raum am Ende des Gangs betrat, in dem er die letzten Feinde wusste – es war einfach so. Sie waren da, und er würde ...
    „Du hast als Einziger noch eine Waffe", sprudelte Inteuker. „Von dir hängt alles ab. Denk an Atlan, die unendlichen Weiten ..."
    „Sei doch endlich still!"
    Inteuker schwieg, die Götter erhörten ihn. Aber sie nahmen ihm nicht seinen Weg ab. Der Gang, die Tür am Ende, die größer wurde und größer. Die vor ihm in alle Richtungen wuchs, ihn wie ein Magnet anzog, ihn in einen Strom zog, gegen den er nicht anzuschwimmen vermochte.
    Sie zog ihn zu sich, während seine Soldaten umfielen wie die Fliegen, zuletzt auch Inteuker. Er wusste, warum.
    Die Feinde pumpten Giftgas in den Bunker. Er konnte es riechen, aber es machte ihm nichts. Er war immun, der Einzige, der dagegen gefeit war.
    Die Tür ... ein Feuerstoß aus seiner Waffe ... sie war offen.
    Und er sah sie. Sein Herz wummerte, seine Lungen schrien nach Luft. Die Hände zitterten, aber sie lösten sich nicht in Luft auf. Die beiden Feinde, Soldaten der Terminalen Kolonne, standen an einem Pult und hatten die Hände an einem Schalter.
    Er wusste, was das war. Wenn sie den Schalter umlegten, flog der

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