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2460 - Soldaten der Nacht

Titel: 2460 - Soldaten der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    Der Kernwall Hangay hatte sich als ebenso undurchdringlich für Fremde erwiesen wie der Grenzwall, der die gesamte Galaxis umgab. Allein die Chaostruppen konnten ihn passieren und ins Innere Hangays eindringen.
    Es gab definitiv – noch – keine Möglichkeit für die Galaktiker, das Übel an seiner Wurzel zu packen. Die Kernzone war genauso „zu" wie die ganze Galaxis an sich. Vor dem Grenzwall wartete, wie bekannt, nach wie vor unverrichteter Dinge ein Kosmischer Messenger.
    Die SOL und die RICHARD BURTON operierten bei ihren Erkundungsflügen derzeit getrennt. Das Hantelschiff war aufgrund seiner Umbauten, die seit Kirmizz’ Interregnum an Bord zurückgeblieben waren, in seiner Reichweite nicht mehr beschränkt und unternahm aus diesem Grund sehr viel längere und weitere Flüge als Atlan mit der BURTON.
    Während ihrer Fernflüge orientierte sie sich dabei mithilfe ihres Fernorters, die BURTON dagegen mithilfe der Parapositronik ESCHER. Die LFT-BOXEN PORTHOS, ATHOS und ARAMIS verfügten über keines der beiden Mittel. Die „Musketiere" des Hangay-Geschwaders beschränkten sich daher auf das Winola-System und einen Umkreis von wenigen hundert Lichtjahren, in dem sie bei Bedarf mit kurzen Linearetappen operierten.
    An Bord der SOL befanden sich als „Leihgabe" der BURTON die Mutanten Trim Marath und Startac Schroeder. Marath war in erster Linie als Kosmospürer wichtig, wobei man sich Chancen ausrechnete, dass er mit seinen psionischen Fähigkeiten am ehesten eine Lücke im Grenzwall aufspüren konnte – sofern eine solche vorhanden war. Schroeder begleitete ihn, weil er seinen Freund besser kannte als jeder andere und ihm die nötige Unterstützung gewähren konnte.
    Allerdings gab es noch einen weiteren Grund: Das Vibra-Psi, das von der Chaotischen Zelle Shiva-Bazal ausging und am Stützpunkt Win-Alpha permanent zu spüren war, beeinträchtigte die empfindlichen Gehirne der Psi-Talente stark. Da die SOL aber weiter entfernt operierte, konnten die Mutanten so der Beeinträchtigung aus dem Weg gehen.
    Einen denkbaren, bisher nur in der Theorie bekannten Weg ins Innere des Kernwalls gab es jedoch: die Kontaktwälder von Hangay, die bekanntlich untereinander in ständiger psionischer Verbindung standen. Dies galt auch für den Wald Nummer 126, der sich im Innern des Kernwalls befand.
    Es sollte nach allem, was Atlan bisher erfahren hatte, möglich sein, per Teleportation eine einzelne Person von einem Kontaktwald in den anderen zu transferieren, selbst über den Kernwall hinweg.
    Also auf zu Nummer 126 und damit ins Innere von Hangay! Eigentlich ganz einfach, befand sich doch hier auf Winola III ebenfalls ein Kontaktwald ...
    Bisher sprach allerdings gegen einen solchen Versuch, dass der Wald Nummer 126 von KOLTOROC persönlich überwacht wurde, dem Statthalter und Heerführer des Chaos in dieser Galaxis und diesem Teil des Universums. Um frei und offen gegen KOLTOROC anzutreten, waren die Galaktiker noch längst nicht gewappnet.
    Ein Thema für sich war nach wie vor die Parapositronik ESCHER. Nach ihrem gescheiterten Versuch, auf die SOL und zu SENECA überzuwechseln, weilte sie nach wie vor an Bord der RICHARD BURTON. Inzwischen wusste man, dass es ihre Aufgabe war, die Wälle Hangays zu öffnen, damit ein Zugriff von außen möglich würde – also genau das, was für Atlan mittlerweile an erster Stelle der Prioritätenliste stand. Auch ESCHER wusste allerdings nicht, wie dies anzustellen war.
    Als Fazit blieb, dass in Hangay die Zeichen im Moment auf „Stillstand" hinwiesen. Gegen die Dominanz der Terminalen Kolonne TRAITOR war – anscheinend – nicht das Geringste auszurichten.
    Die Galaktiker waren hier, sie hatten den Grenzwall überwunden, Kontakte geknüpft und viele Informationen gewonnen. Aber sie kamen nicht weiter, nicht in die Kernzone hinein, wo sich das Herz des Feindes verbarg, das Grauen ohne Ende, die Schaltzentrale des Verderbens, das sich in Hangay hineinfraß und längst schon nach den anderen Galaxien gierte.
    Atlan wusste, dass ihnen in dieser Situation wahrscheinlich nur ein Wunder helfen konnte. Um voranzukommen, brauchten sie dringend einen Hebel, einen Punkt, wo sich ansetzen ließ.
    Manchmal gab es Zufälle, die den Weg wiesen. Er hatte dies schon oft erlebt, aber er wusste auch, dass sich das „Glück" nicht herbeikommandieren ließ.
     
    *
     
    Als sich der Arkonide und die Kartanin trafen, war bereits alles gesagt, was zur allgemeinen Situation gesagt werden musste. Die

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