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2460 - Soldaten der Nacht

Titel: 2460 - Soldaten der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kurve.
    Und dann stand er vor dem riesigen Schott, hinter dem das Herz dieses Schiffes schlug. Das Nervenzentrum, der Kopf des Giganten.
    Unamato hatte sich alles genau überlegt. Zuerst würde er um Einlass bitten, obwohl Theonta und Konsorten längst wissen mussten, dass sie da waren. Wenn sie nicht öffneten, mussten sie zu anderen Mitteln greifen. Es würde nicht schön werden, aber sie hatten keine andere Wahl.
    Der Leutnant sah schon die Szenen ihres heroischen Kampfes vor sich – doch bevor er dazu kam, überhaupt um Einlass zu bitten, geschah das, womit er am allerwenigsten gerechnet hatte.
    Das riesige Schott öffnete sich, und dahinter kam das flirrende, lebendige Licht der Zentrale zum Vorschein.
    Und in diesem Licht stand eine Gestalt, die sie offenbar schon erwartete.
    Der Mom’Serimer rieb sich die Augen, aber danach war die Gestalt immer noch da.
    „Leutnant Unamato", sagte Atlan, und seine Stimme klang überhaupt nicht abweisend und arrogant und schon gar nicht wie die eines Parlamentärs, der über eine Übergabe verhandeln wollte. „Ich bin erfreut, dich zu sehen. Du ersparst mir einen Weg."
     
    *
     
    Was war denn nun los? Eine neue Taktik, um ihm den Wind aus den Segeln zu nehmen?
    Leutnant Unamato wusste es nicht, auch dann nicht, als seine Armee mit dem Arkoniden und Dr. Indica in ihren Gemeinschaftsraum zurückgekehrt war – unbesiegt, aber auch noch nicht am Ziel.
    Der Kampf um die Zentrale hatte nicht stattgefunden. Atlan hatte ihnen Verhandlungen angeboten und eine Nachricht in Aussicht gestellt, die angeblich alle Probleme und Missverständnisse beheben sollte.
    Die hundert Mom’Serimer warteten.
    Sie hatten versprochen, still zu sein und sich anzuhören, was ihnen der Arkonide zu sagen hatte. Unamato hütete sich vor zu großen Erwartungen. Atlan hatte ihn bisher bitter enttäuscht, da konnte er ihn noch so bedeutungsvoll ansehen.
    „Bitte", sagte der Leutnant und Verhandlungsführer. „Wir warten ..."
    Atlan nickte ihm dankend zu. Er stand vor ihnen und ließ seinen Blick über sie schweifen, während Dr. Indica rechts von ihm saß, nachdem sie durch ein verbales Kommando einen der Sessel auf ihre Größe ausgefahren hatte.
    „Meine Freunde", begann der Arkonide. „Mir ist klar, dass ihr mit dem bisherigen Ergebnis eures Aufenthalts nicht zufrieden sein könnt. Für die mangelnde Zeit, die wir euch widmen konnten, und vielleicht auch für das mangelnde Verständnis und die fehlende Toleranz mancher Mitglieder der Besatzung entschuldige ich mich hiermit bei euch."
    Was sollte das denn? Versuchte er so, wieder gutes Wetter zu machen? Glaubte er wirklich, dass es so einfach wäre?
    „Gib ihm die Chance, Unama..., ich meine, Leutnant", flüsterte Kadett Inteuker ihm zu, wobei er eine, wie er hoffte, großzügige Geste in Richtung des Arkoniden machte.
    „Es ist doch folgendermaßen." Atlan seufzte. „Wir haben euch zu einem Zeitpunkt an Bord genommen, an welchem in der RICHARD BURTON fieberhaft gearbeitet wurde. Ihr alle kennt unser Problem: Um die Entstehung und Vollendung der Negasphäre in Hangay zu verhindern, müssen wir in die Kernzone der Galaxis gelangen, die uns von den Chaosmächten versperrt wird. Wir haben lange nach einer Möglichkeit gesucht. Nun glauben wir, sie gefunden zu haben."
    „Was hat das mit uns zu tun?", fragte Leutnant Persky vorlaut, was ihm einen Rüffel des Verhandlungsführers einbrachte. Dennoch maulte er weiter: „Hättet ihr uns nicht trotzdem wie gern gesehene Gäste behandeln können?
    Wie Freunde?"
    „Gleich, mein ... Freund", sagte der Arkonide und fuhr fort: „Wir haben bereits die Randbereiche des Sektors 3-Vutavan erreicht, in dem wir in den nächsten Tagen, vielleicht bereits Stunden, das Eintreffen eines Entropischen Zyklons erwarten. Über die Zyklone brauche ich euch ja wohl nichts zu erzählen."
    „Allerdings nicht!", entfuhr es Unamato. Einige seiner Soldaten stöhnten.
    „Ihr denkt nicht gern an sie zurück", meinte Atlan, Verständnis in der Stimme. „Und doch werdet ihr es müssen, denn meine Absicht ist es, an Bord eines solchen Zyklons zu gehen und mit ihm ins Innere der Kernzone zu gelangen. Dazu werden wir versuchen, mithilfe unseres TRAI-Versorgers TRUCKER einen Zyklon-Scout zu kapern."
    Unamato schluckte. Ahnte er etwas?
    Konnte es sein, dass ... Atlan ...?
    Was hatte er geträumt? Er versuchte sich zu erinnern. Da waren er und die Legende gewesen, Seite an Seite, in einer Umgebung, die ...
    ... grauenvoller nicht

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