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2460 - Soldaten der Nacht

Titel: 2460 - Soldaten der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Todeskommando werden. Wir haben es mit Kräften zu tun, die wir nicht kennen und einschätzen können. Wenn unsere Lage nicht so verzweifelt wäre, hätte ich euch nie mit einem solchen Ansinnen konfrontiert."
    Aber er hatte es geträumt ... und seine Träume logen nicht ...
    „Wir werden euch jetzt für eine Stunde allein lassen", hörte er den Arkoniden sagen. „Ich bitte euch, in Ruhe zu überlegen, ob ihr das Wagnis wirklich eingehen wollt. Ihr unterliegt dabei keinerlei militärischem Zwang.
    Geht in euch, jeder Einzelne, und entscheidet in Ruhe, ob ihr eure Freiwilligenmeldung aufrechterhalten wollt.
    Niemand zwingt euch, keiner wird euch je Vorwürfe machen."
    Ich habe es im Traum gesehen ... und es wird so sein ...
    „Ich ... melde mich auch freiwillig, Atlan", sagte der Leutnant, als die Legende und Dr. Indica schon im Gehen begriffen waren.
    Atlan blieb noch einmal stehen. „Bestimmt? Du hast Zeit."
    „Ich weiß es", sagte der Kontaktoffizier mit Nachdruck. „Es wird so sein."
    Und jetzt könnte ich ein Pfefferminz vertragen ...
     
    *
     
    Sosehr sich der Leutnant bewusst wurde, was da um ihn geschah, dass er tatsächlich kurz davor stand, gemeinsam mit Atlan, dem Unsterblichen, seinem Helden, der lebenden Legende, in einen Einsatz zu gehen, so sehr schwand die anfängliche Begeisterung bei den übrigen Soldaten der NACHT.
    „Atlan hat recht", sagte Kadett Inteuker nach fast einer Stunde, also der Zeit, die ihnen Atlan gegeben hatte.
    „Wir waren voreilig, denn ich meine, das ist doch ganz klar, oder? Wir ..."
    „Atlan meint, dass wir gegen Entropische Strahlung resistent seien", schnatterte Leutnant Persky dazwischen, „aber das stimmt nur bedingt!
    Was in der Yokitur-Dunkelwolke passiert ist, als wir den ersten Kontakt mit einem Entropischen Zyklon hatten, liegt fast dreieinhalb Jahre zurück. Und damals haben sich nicht alle Mom’Serimer als resistent erwiesen, sondern nur eine bestimmte Zahl."
    „Ja!", eroberte sich Inteuker das Wort zurück. „Und das weiß auch Atlan! Und darum war er gegen unsere vollzählige Freiwilligenmeldung, wenn du weißt, was ich meine! Verstehst du?
    Wenn wir uns alle melden, werden einige oder viele von uns wahrscheinlich nicht immun sein und sterben, und darum will er, äh, will er nicht, ich meine ..."
    „Stopp!", sagte Unamato leise, aber es wirkte. „Du hast recht, Kadett, und das bedeutet, dass sich Atlan Gedanken um uns macht ..."
    Die Legende sorgte sich um sie. Sie wollte keine unnötigen Opfer. Er hatte ihnen nicht gesagt, warum er ihnen die Bedenkzeit gab. Das hieße dann aber dass ...
    „Dass er uns Gelegenheit geben wollte, es selbst zu erkennen", murmelte er mit einer gedämpften Sprechgeschwindigkeit von nur zehn Wörtern in der Sekunde. „Ja, wir sollten den springenden Punkt selbst erkennen, und so hätte es sicher auch Ronald Tekener gemacht. Er will ... sie wollen ...
    dass wir ... lernen ..."
    „Was sagst du?", fragte Leutnant Tanx Omaba. „Sprich doch nicht so langsam!"
    „Ich weiß nicht, was du meinst, wenn du weißt, was ich meine", schnatterte Inteuker.
    Unamato holte tief Luft. „Das wirst du noch, Kadett Inteuker. Wichtig ist, dass wir Atlan etwas bedeuten. Er verfeuert uns nicht im Kampf, sondern ist besorgt und gibt uns Gelegenheit, selbst zu entscheiden."
    „Ich verstehe immer noch nicht ..."
    „Egal!" Leutnant Unamato richtete sich zu voller Größe auf und hob beide Arme. „Männer! Frauen! Ich danke euch, dass ihr euch alle gemeldet habt, aber was Atlan uns sagen will: Wir müssen die Ruhe bewahren und prüfen, ob wir immun gegen die Strahlung der Entropischen Zyklone sind! Wir waren in Yokitur alle dabei. Ich frage euch: Wie war das damals? Wie sah eure Rolle aus? Wart ihr resistent oder nicht?"
    Neunundneunzig Augenpaare starrten ihn an. Er wiederholte es. Er versuchte, seinen Leuten klarzumachen, was er von ihnen wollte, bis auch Kadett Gix Inteuker es endlich begriffen hatte.
     
    *
     
    Nur achtundzwanzig.
    Von den hundert Mom’Serimern an Bord der RICHARD BURTON konnten, nach gründlicher Prüfung, achtundzwanzig von sich behaupten, gegen die Zyklon-Strahlung resistent genug zu sein, um einen Einsatz in direkter Nähe eines Zyklon-Schiffs durchstehen zu können.
    Achtundzwanzig Soldaten der NACHT, von denen Leutnant Unamato zweierlei hoffte: erstens, dass sie ehrlich genug zu ihm und sich selbst waren, um ihn nicht zu beschwindeln; und zweitens, dass sie die Gefahren und Belastungen eines bevorstehenden

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