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2460 - Soldaten der Nacht

Titel: 2460 - Soldaten der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Er probierte es damit, dass er Hass auf die Feinde aufbaute. Er machte sich klar, dass seine Kameraden sterben mussten, wenn er jetzt nicht schoss. Kein anderer besaß mehr eine funktionsfähige Waffe, und die beiden Gegner hatten die Hand an dem Schalter, der die Explosion des ganzen Planeten auslöste.
    Er konnte es nicht. Er ... konnte ... es nicht!
    Bisher hatte er verhindern können, dass Atlan von seinem Problem erfuhr, aber das konnte nicht mehr lange gut gehen.
    Leutnant Unamato schrie und heulte, bebte, tobte, brach zusammen und lag zuckend vor den beiden Monstren am Boden – die lachend den Hebel umlegten und den Planeten sprengten.
     
    6.
     
    9. März 1347 NGZ
    Krieg und Frieden
     
    „Es reicht! Das lassen wir uns nicht länger gefallen, wenn ihr wisst, was ich meine. Wir haben lange genug gewartet und gelitten und geschrien und gekuscht und ... und jetzt ... Ich meine, sie lassen uns ja keine andere Wahl, also werden wir ..."
    „Stopp!"
    Kadett Gix Inteuker verstummte. Er starrte seinen Vorgesetzten an, dieser zurück. Für einen Moment berührten sich ihre Tentakel, fast konnte man meinen, zwischen ihnen kleine Funken sprühen zu sehen.
    Die anderen fünf Mom’Serimer in dem kleinen, einfach eingerichteten Raum, der keinen Namen besaß, wagten kaum zu atmen, geschweige denn so weiterzuschnattern, wie sie es die ganzen letzten Stunden über getan hatten.
    Sie funkelten sich an ... Unamato und Inteuker.
    „Darf ich etwas sagen?", fragte der Kadett leise und zaghaft.
    „Tu es!"
    „Ich meine ... Wir sind doch hier an Bord nur geduldet, oder? Du hast alles getan, um unsere Lage zu verbessern, Leutnant. Das wissen wir alle, und wir sind dir auch dankbar, wenn du weißt, was ich meine. Aber jetzt ist ein Punkt erreicht, an dem es so nicht mehr weitergehen kann, weißt du? Sie haben uns gedemütigt und gezeigt, was sie wirklich von uns halten – und was wir für sie sind, wenn du weißt, was ..."
    „Stopp!"
    „Er hat recht", kam es von Leutnant Geox Arbata. „Die Terraner behandeln uns wie Ungeziefer auf ihrem Schiff!"
    Ein tiefer Seufzer. „Ich weiß ..."
    „Und dann ... werden wir kämpfen?", setzte Arbata nach.
    „Ich ... hmmm ..."
    „Wir warten!", schoss Leutnant Kallopka dazwischen. „Es liegt jetzt alles an dir. Gib Zeichen, wir weichen ...
    nicht!"
    Leutnant Unamato hatte schwer zu tragen.
    Eigentlich hätte er zufrieden sein können. Er war endlich anerkannt.
    Seine Leute hatten erlebt, wie heldenhaft er für ihre Interessen an Bord der RICHARD BURTON kämpfte. Wie er bei der ersten Fragestunde aufgetreten war. Und bei denen danach. Er hatte sie zwar nicht retten können. Sie waren ein Schlag ins Gesicht der hundert Mom’Serimer gewesen, die sich im Vertrauen auf die ehrlichen Absichten der Terraner hierher begeben hatten. Die den Menschen geglaubt hatten, dass sie es ernst mit ihnen und ihrer Förderung meinten.
    Und die seither von diesen angeblichen Freunden doch nur an der Nase herumgeführt worden waren!
    Nein!, sagte er sich. Es reicht!
    Er hatte sich durchgesetzt. Er hatte gekämpft, für seine Leute gesprochen und sich eingesetzt. Sich zerrissen und den Hampelmann gemacht, war den Terranern hinterhergerannt und hatte gebettelt, dass man sie anhörte, sie zusehen und teilhaben ließ an dem, was auf und um die RICHARD BURTON herum geschah ...
    Und die schlimmste Enttäuschung von allen war Atlan!
    „Er ist arrogant, eingebildet und dumm!"
    „Was sagst du?", fragte Inteuker.
    „Bist du zu einer Entscheidung gekommen? Schlagen wir endlich zu, wenn du weißt, was ich meine? Tun wir es? Ja?
    Machen wir endlich ..."
    „Stopp!"
    Atlan! Die Legende!
    Er war ein schöner Heiliger. Ein Scheinheiliger sozusagen. Bei der ersten Fragestunde hatte er es schon gemerkt. Atlan quälte sich nur mit ihnen ab. Tat so, als höre er ihnen zu – aber sie waren ihm lästig, sonst nichts!
    Aber wen interessierte eigentlich Atlan? Wen seine angeblichen Abenteuer und Verdienste? Wahrscheinlich waren die auch nur erfunden.
    „Was ist denn nun, Leutnant?", fragte Inteuker. „Wir warten. Unsere Soldaten stehen bereit, die Armee der NACHT wird kämpfen und ..."
    „Stooohooopp!"
    Ja, sie waren bereit ...
    Die Zentrale hatte den Ausschlag gegeben. Seit Stunden, nein, Tagen schon kümmerte sich kein Mensch um die Gäste. Man ignorierte sie, ging ihnen aus dem Weg, zeigte ihnen nur Verachtung. Von wegen sie sollten sich fortbilden. Sie waren neugierig und wollten alles wissen, was um sie herum geschah

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