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2460 - Soldaten der Nacht

Titel: 2460 - Soldaten der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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jetzt. Wahrscheinlich starb er lieber selbst, als ein anderes Leben auszulöschen.
    Nein, sie hatten ihm aufgelauert. Sie hatten sich im eigenen Schiff versteckt und Atlan überfallen, als er und seine Soldaten ganz kurz vor der Zentrale waren. So lange hatten sie gewartet.
    Sie wollten sie vielleicht in Sicherheit wiegen ... und dann gnadenlos zuschlagen!
    Und das war nun wieder ganz typisch für Insektenartige!
    Allerdings hatten sie nicht gewusst, mit wem sie es zu tun hatten. Atlan hatte sie eiskalt paralysiert, genauso schnell wie die anderen, die in die TRUCKER gekommen waren.
    Unamato seufzte innerlich bei dem Gedanken, während seine Soldaten und er die Unterkünfte der Mannschaften weiter durchkämmten. Es waren viele; hier wäre Platz gewesen für mehr als zwei Dutzend Oahm’Cara, mehr, als anscheinend an Bord waren.
    Atlan hatte die Zentrale eingenommen und dabei noch einmal zwei Geometer paralysieren müssen – insgesamt machte das sechs an Bord des Scouts, also bislang zehn als Gesamtbesatzung. Das war bereits der Sieg – eigentlich.
    Der Arkonide wäre aber nicht er gewesen, nicht die Legende, wenn er sich damit schon zufriedengegeben hätte.
    Er wollte ganz sicher sein und auch noch die Funkzentrale besetzen, für alle Fälle eben.
    „Wir schweben in einem Schacht nach oben", hörte er im Empfänger die Stimme seines Idols. „Dort muss sich die Funkzentrale befinden. Wir müssen uns von den Gravo-Paks tragen lassen, denn der Antigrav im Schiff ist ebenfalls außer Funktion. Ist bei euch alles in Ordnung, Leutnant?"
    „Keine besonderen Vorkommnisse", berichtete Unamato voller Stolz. Seine Stimme klang fest, fand er. „Wir haben vielleicht noch vier oder fünf Mannschaftskabinen vor uns, alle anderen sind leer. Es gibt keine Feinde mehr hier an Bord." Er zögerte. „Oder?"
    „Es können sich immer noch einige Oahm’Cara im Schiff ..."
    „Atlan?", fragte Unamato, als der Arkonide schwieg. „Was ist denn? Ist alles in Ordnung?"
    Er hörte eine Verwünschung. „Atlan!"
    Panik stieg in ihm auf.
    „Wir sitzen fest, Leutnant", wurde er dann erlöst. „Der Schacht hat sich automatisch geschlossen. Meine beiden Begleiter und ich kommen nicht mehr heraus. Ich hoffe, dass es sich um eine Sicherheitsautomatik handelt – sonst gäbe es doch noch aktive Gegner an Bord."
    „Und jetzt?", fragte Unamato ratlos.
    „Sollen wir ... Soll ich euch da herausholen? Wir kommen, Atlan, wir sind schon auf ..."
    „Nein!", erwiderte der Unsterbliche.
    „Ihr geht weiter vor wie besprochen!
    Erst wenn wir ..."
    Schnitt!
    Es war, als fiele der Himmel herab oder die Decke des Gangs oder das ganze Universum.
    Von einem Moment auf den anderen war Leutnant Unamato in Starre geschlagen. Ein Magnet schien ihm alle Kraft aus dem Leib gerissen zu haben.
    Er konnte noch denken, auch sehen und hören, wenn auch nur verschwommen. Aber sein Körper war bleiern, taub, gelähmt ...
    Atlan?, schrie er, aber ohne Stimme.
    Es ist ... Ich kenne es!
    Keine Kehle gab den Schrei frei. Er taumelte und sah seine Begleiter entweder zusammenbrechen oder schon am Boden. Sie krümmten sich, gespenstisch langsam und verzerrt.
    Ich ... Wir kennen es, Atlan! Das sind ... das ist das Werk von ...
    Er sank in die Knie, streckte beide Arme aus, um den Sturz abzufangen.
    Er versuchte, sich dagegen zu stemmen, aber da lag er auch schon.
    Diese Starre ... ist paranormal hervorgerufen, Atlan! Alles drehte sich.
    Ihm war übel. Das war nicht mehr sein Körper. Die Gedanken krochen langsam dahin. Er musste sich übergeben.
    Das ... Es müssen Motivatoren an Bord sein, Atlan! Es sind Kolonnen-Motivatoren an Bord!
     
    *
     
    Es war, als wäre er nicht er selbst, aber er kannte das. Es war exakt dieselbe Starre und Wirkung, wie sie sie an Bord der SOL durch Kolonnen-Motivatoren immer wieder erfahren hatten.
    Unamato hatte sie nie selbst gesehen, nie „in Person", aber er kannte ihre Bilder. Es waren ätherische Wesen, wabernde Nebel, die von innen heraus dunkelrot glühten. Nicht fassbare Phantome, Geschöpfe oder Gebilde aus einer anderen Welt ...
    Ihre Manipulation war nicht offenkundig, sondern unterschwellig. Wer davon betroffen wurde, fühlte sich seltsam leicht, fast schwebend. Er befand sich in einer permanenten Hochstimmung, so als wollten die Motivatoren ihre Opfer so in Sicherheit wiegen und, weil sie sich so gut fühlten, gar nicht danach fragen lassen, was mit ihnen geschah.
    Auf diese Art wurden die Betroffenen von ihnen dirigiert und

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