Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2460 - Soldaten der Nacht

Titel: 2460 - Soldaten der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Schlacht schon geschlagen und marschierten voran – jedenfalls Atlan und die anderen.
    Der Prallfeldtunnel ... Sie hatten die TRUCKER verlassen, ohne sich um die vier gelähmten Gegner zu kümmern.
    Das würden Kadett Inteuker und seine Soldaten erledigen. Für Atlan und seine kleine Truppe zählte nur das Voran!
    Und sie marschierten, die Legende zuerst. Unamato verfolgte andächtig seine Bewegungen, die entschlossenen Schritte, die sichere, selbstbewusste Haltung ...
    In diesem Moment, dachte er, in diesen Minuten wird kosmische Geschichte geschrieben, die Legenden von morgen ...
    Und er war dabei!
    Mittendrin, wenn nicht sogar ein Stück weiter vorn!
    Der Gedanke beflügelte ihn. Unamato machte einige schnelle Schritte, bis er bei Atlan war, der ihm im Gehen eine Hand auf die Schulter legte, was wohl so viel heißen sollte wie: „Kopf hoch, wir schaffen das!"
    Der Tunnel war endlich zu Ende. Sie passierten eine Schleuse, die der TRUCKER genau gegenüberlag, und betraten das fremde Schiff, Feindesland, gähnendes Nichts, wo der Tod hinter jeder Ecke lauerte ...
    Atlan und sie ... elf Soldaten der NACHT, zu allem entschlossen und bitter bereit. Jeder wusste, was er zu tun hatte. Alles war einstudiert und geübt worden ... in der Theorie!
    Dennoch wussten alle, was sie zu tun hatten.
    Sie drangen ein, schwärmten aus.
    Seine Soldaten verteilten sich, als sich hinter dem Schleusenraum das Scout-Schiff für sie weit öffnete. Sie hatten nur eine sehr vage Vorstellung davon, wie es darin aussah.
    Von den Geometer-Gleitern ausgehend, hatten sie hinter der Hülle aus glattschwarzem Ricodin-Verbundstoff die begehbaren Räumlichkeiten im Bugsektor erwarten dürfen, während der Rest unzugänglich war. Im Bug konzentrierte sich alles, hier lagen auch, neben der Zentrale, die Unterkunftsbereiche der Mannschaft.
    Darin und auch dahinter ... Unamato grauste es allein bei der Vorstellung, dass das Schiff, ähnlich wie bei einem Traitank oder einem Kolonnen-Fort, in gewisser Weise lebendig wirkte. Es sollte vorkommen, hatte er gehört und gelesen, dass es in den Gängen und Räumen wisperte und flüsterte. Gänge, so hieß es, konnten sich plötzlich verengen oder weiten, so wie Adern in einem lebenden Körper ...
    Sie drangen ein, untereinander in Funkkontakt bleibend. Atlan schritt voran, als kenne er sein Ziel. Und dieses konnte nur heißen: den Zyklon-Scout funktionstechnisch lahmlegen, bis er nur noch für die Zwecke des Kommandos tauglich war.
    Die Besatzung ausschalten ...
    Das Schiff in ihre Gewalt bringen und darin auf das Eintreffen des Entropischen Zyklons warten, der schon bald da sein musste.
    Weiter! Der Leutnant sah alles wie in Trance ... oder eben seinem Traum. Atlan marschierte voran. Die Wände hier im Bug „lebten" zwar noch nicht, aber auch in ihrer Kälte wirkten sie unheimlich – grau und glatt. Er wusste, dass es sich um eine Mischung aus Stahl und Kunststoff handelte ... aber spürte er da nicht doch ein Pulsieren und Schlagen, wenn er sie mit der Handfläche berührte?
    Warum tat er das eigentlich? Musste er sich schon abstützen wie ein alter Greis? Er war noch jung! Er war hier, um zu kämpfen und kosmische Geschichte zu schreiben! Mit Atlan, seinem unsterblichen Helden!
    Der Gedanke richtete ihn wieder auf. Er schritt neben dem Arkoniden her, die Hand auf der Waffe, bitter entschlossen. Wo waren die Feinde? Wer besaß die Stirn, sich ihnen in den Weg zu stellen?
    Wo seid ihr? Zeigt euch!
    Täuschte er sich? Es konnte nicht sein, denn sein Helm war noch geschlossen – aber er hätte schwören können, etwas zu riechen. Den Duft einer Blume, eines Baums ... Obst, Früchte, Blüten ...
    Er konzentrierte sich auf die Anzeigen seines Helms, wie um sich daran zu klammern. Schwerkraft 0,95 Gravos.
    Temperatur 19,93 Grad Celsius. Luftfeuchtigkeit zirka zehn Prozent ...
    Was interessierte ihn das? Besser sollte der Anzug ihm verraten, warum er alles wie in ein wässriges, helles Blau getaucht sah.
    Und warum eigentlich keine Feinde auftauchen!
    Sie mussten wissen, dass sie nicht mehr allein waren. Dass sie Eroberer an Bord hatten. Der Trupp drang immer weiter in den Scout ein, Meter um Meter. Sie befanden sich auf dem Gang, der zur Zentrale führen sollte, um den Rest der Mannschaft auszuschalten.
    Einige von ihnen hatten sich in angrenzenden Räumen verteilt und schalteten an Anlagen aus, was sie erreichen konnten ... die Blackboxes der Energiezapfanlage, die Terminals des Bordrechners ...
    Immer mehr.

Weitere Kostenlose Bücher