Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2460 - Soldaten der Nacht

Titel: 2460 - Soldaten der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sich auf die Waffen. Die SERUNS waren längst geschlossen.
    Unamato konnte in einem Deckenholo sehen, wie die Oahm’Cara ihr Scout-Schiff verließen – insektoide Wesen, sechsgliedrig und mit Gliedmaßen bis zu drei Metern Länge. Sie trugen Schutzanzüge, aber er wusste, wie sie darunter aussahen. Ihre Körperpanzer besaßen eine bernsteinfarbene Tönung, während die Glieder grüngrau gefärbt waren. Die zahlreichen Gürtel und Taschen an ihren Körpern kontrastierten dazu in einem schrillen Gelb.
    Er sah sie, wie sie durch ihren transparent im All flirrenden Tunnel zu ihnen herüberkamen, mit ruckartigen, staksigen Bewegungen, wie man es nur bei Insektenhaften zu sehen bekam.
    Insektenartige ... waren kalt und grausam, ohne Gefühl, brutale Killer, denen ein Leben nichts galt, besonders nicht das eines Mom’Serimers ...
    Was dachte er sich da für einen Unsinn zusammen? Ruhig bleiben, Unamato, gaaaanz ruhig. Es wird gut gehen, du hast es selber geträumt ...
    Sie kamen ... und als er sie nicht mehr sehen konnte, wusste er, dass sie im Schiff waren, in ihrer TRUCKER.
    Er sah wieder Atlan an, versuchte in dem Gesicht hinter der Helmscheibe etwas zu erkennen.
    „Behalt die Nerven, Leutnant", hörte er leise und wusste, dass nur er es vernehmen konnte. „Denk an deine Tasche ..."
    Er schrak zusammen. Wusste Atlan etwa ...?
    Und dann waren sie da.
     
    *
     
    Das Schleusenschott bewegte sich, langsam und zäh. Es schien Ewigkeiten zu dauern, selbst für geduldige Menschen wie Atlan, bis es sich öffnete und zur Seite schwang.
    Der Leutnant atmete nicht mehr. Er sah sie schon vor sich, lange bevor sie wirklich da waren. Grimmige Insektenkrieger, dreimal so groß wie er, oder gar fünfmal? Er stand neben Atlan in vorderster Front und erwartete sie.
    Vielleicht war Atlan auch einen Schritt vor ihm, höchstens zwei, bei genauem Hinsehen auch drei oder vier. Aber das änderte nichts. Sie standen so, dass beide freie Schussbahn hatten.
    Leutnant Unamato hatte noch nie auf ein lebendes Wesen geschossen. Er konnte und wollte es auch nicht, doch danach fragte ihn jetzt niemand. Sie mussten es tun, und wenn er versagte, brachte er nicht nur ihre Mission und das Universum in Gefahr, sondern, viel schlimmer, seinen Freund Atlan!
    So wie in den Simulationen! Genau so!
    Er merkte, wie er bereits schwitzte.
    Nein, das wollte er nicht mehr erleben – vor allem nicht in der Realität!
    Die Oahm’Cara kamen schnell, und das hatte seinen Grund. Denn sie mussten wieder von hier verschwunden sein, und zwar mit der „geretteten" Besatzung der TRUCKER, bevor der Entropische Zyklon AKAZU eintraf. War dieser erst einmal da, gab es auch für sie keine Chance mehr zu handeln.
    Und für die „Gestrandeten" noch viel weniger ...
    Unamato fühlte die Waffe in seiner rechten Hand. Vier. Vier Oahm’Cara hatte er im Prallfeldtunnel kommen sehen. Viermal würden sie schießen müssen, dann war ihr Weg frei. Durch den Energieschlauch hinüber in den Zyklon-Scout, und dann fing es erst richtig an ...
    Es war schon vorbei, bevor er sich selbst einen Narren schimpfen konnte.
    Die vier Rieseninsekten waren da, einfach da. Selbst sein an viel schnellere Bewegungen gewöhntes Auge hatte sie nicht kommen sehen. Sie waren da, mitten in der Schleuse gleichsam aus dem Nichts aufgetaucht. Er sah sie, sah, wie sie die Waffen hoben und auf sie anlegten. Sie zögerten keine Nanosekunde, mussten die Situation mit einem winzigen Schlag erkannt und erfasst haben.
    Nur war Atlan noch schneller.
    Die Oahm’Cara brachen von seinen Paralyseschüssen zusammen, ehe sie selbst feuern konnten. Leutnant Unamato sah es in vollkommenem Unglauben. Es war viel zu schnell gegangen.
    Wenn er selbst hätte schießen müssen ...
    „Kommt", sagte Atlan mit einem ganz kurzen Blick zurück auf seine Helden der NACHT. „Der Weg ist für uns frei. Beeilen wir uns, ehe der Zyklon da ist."
    Unamato starrte ihn an, auch als er bereits durch das offene Schott hindurch war, über die reglos am Boden liegenden Gegner hinweg.
    Er hatte ganz einfach nur den Wunsch, sich vor Scham in den stählernen Boden versickern lassen zu können ...
     
    *
     
    Der Weg in den Zyklon-Scout war ebenso „kurz" wie unglaublich.
    Leutnant Unamato wusste nicht, ob das alles wirklich geschah oder ob er sich wieder in einem Traum befand. Es ging alles zu leicht! In seiner Erwartung hätte es viel härter sein müssen – Kampf, Schreie, Sterbende, Blut, gellender Wahnsinn!
    Aber sie hatten die erste

Weitere Kostenlose Bücher