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2460 - Soldaten der Nacht

Titel: 2460 - Soldaten der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seinem Untergebenen am Boden festgewachsen zu sein, während sein Blick verriet, dass der Geist in weite Fernen driftete. „Die Legende ... Ja, ich werde ihn sehen und ..."
    „Äh, wir werden ihn sehen, Unamato ..."
    Der Leutnant war so sehr „abwesend", dass er die unkorrekte Anrede nicht wahrnahm. „Ich werde ihm die Hand schütteln. Ihm in die Augen sehen. Jene Augen, die schon so viele ganz andere Dinge gesehen haben ... die Geheimnisse des Universums und der Zeit ... Das Wunder der Schöpfung, Freude und Leid, Tragik und Elysium ...
    Die Ewigkeiten, verstehst du? Die unendlichen Weiten ..."
    Inteuker schluckte. „Unamato, bist du ...?"
    „Die Brunnen der Zeit, weißt du? Die Mysterien des Seins und ..."
    „Äh ... geht es dir wirklich gut, Unamato? Ich meine, soll ich nicht besser einen Mediker holen?"
    „Die Fäden des Schicksals, Kadett Inteuker ..." Die Stimme des Mom’Serimers hob sich im Rhythmus der Brust, die die viel zu knappe Uniform zu sprengen drohte. „Die Stimmen der Sphären in zartem Moll, die Brunnen der Zeit und ..."
    Ein Schott fuhr auf. Ein heller Blitz namens Gix Inteuker huschte hinaus und hinterließ ein Vakuum, in dem sein Vorgesetzter verharrte wie eine Säule aus Granit und, mit verschleiertem Blick, von Atlan und den Wundern des Universums schwärmte, in einem für Mom’Serimer unvorstellbar langsamen Tempo von zehn Wörtern pro Minute.
    Als Kadett Gix Inteuker nach drei Minuten zurück war, stand er immer noch an der gleichen Stelle und wiederholte zum siebten Mal die Passage mit den „Brunnen der Zeit".
    Inteuker öffnete ihm mit der linken Hand den Mund am unteren Kopfende und steckte ihm mit der rechten etwas hinein. Dann redete er, redete und redete, bis das „Medikament" endlich zu wirken schien.
    „Bist du wieder klar, Unamato?", prasselte es auf seinen Vorgesetzten hernieder. „Bist du .. Ich meine, ist alles wieder in Ordnung? Ja sicher, wenn es dir guttut, ist Atlan gleich da, und du ... duuu ... wirst mit ihm auf großen Einsatz gehen und ... an der Seite der Legende Abenteuer erleben und ...
    Aber du darfst dabei nicht einschlafen, oder? Und ... denk an die Kampfsimulation in unserer Ausbildung.
    Wenn’s darauf ankommt, dann darfst du nicht wieder versagen. Dann musst du dich überwinden und schießen, was das Zeug hält, wenn du weißt, was ich ..."
    „Leutnant!", wurde er unterbrochen.
    „So viel Respekt muss sein, Kadett Inteuker! Respekt und Disziplin!"
    Der andere schluckte vernehmlich.
    „Und ich habe nicht versagt! Ich habe nicht zu spät geschossen, sondern nur ... äh ... taktisch überlegt."
    Sie starrten und tasteten sich an, fast eine halbe Minute lang.
    „Du bist wieder da", stellte der Kadett dann erleichtert fest.
     
    *
     
    Als er, vierzig Minuten später, im überfüllten Gemeinschaftsraum der Mom’Serimer die Ankunft der RICHARD BURTON im Winola-System mitverfolgte, war der frischgebakkene Leutnant längst wieder „im Gleichgewicht". Zwar befanden sich sein Körper und Geist im Zustand leicht erhöhter Aktivität, aber damit konnte er inzwischen umgehen.
    Die meisten anderen lenkten sich ab, indem sie von den stets vorhandenen Erfrischungen nahmen. Unamato hingegen fühlte weder Hunger noch Durst.
    Das „Medikament", das ihm von seinem Untergebenen verabreicht worden war, tat seine Wirkung, doch hatte Inteuker zum Glück nur eine kleine Dosis gefunden und ihm, gegen seinen Willen, verabreicht.
    Er war „leicht hyperaktiv", für Mom’Serimer-Verhältnisse aber noch immer recht träge. Schnatterte ein „normaler" Bewohner der NACHT im Schnitt tausend Wörter pro Minute, brachte er es in seinem momentanen Zustand maximal auf zweihundert – sonst allerdings höchstens auf fünfzig.
    „Gleich sind sie da", unternahm Kadett Inteuker einen neuen Versuch, sich bemerkbar zu machen. Er saß neben seinem Leutnant und gab sich redlich Mühe, nicht zu sehr zu zappeln – was ihm aber nicht richtig gelingen wollte.
    Inteuker war noch aufgekratzter als sonst, was schon einiges heißen wollte.
    Aber er war damit nicht allein. Alle einhundert Mom’Serimer, die vor zwei Wochen von der SOL aus zur „Fortbildung" nach Win-Alpha gebracht worden waren, fieberten der Ankunft der RICHARD BURTON entgegen – und damit der von Atlan, ihrer Legende.
    Der unsterbliche Arkonide war für sie nicht nur eine bereits historische Gestalt, sondern der Mann, der die SOL durch die schlimmsten Stürme des Raums und der Zeit gesteuert hatte.
    Und er war derjenige,

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