2461 - Der unendliche Raum
einem Lichtjahr Durchmesser ... Auch das hatten wir nicht für möglich gehalten, aber es hat existiert. Es ist möglich."
„Aber dann ..." Der Blick des Mom’Serimers verriet Fassungslosigkeit, aber auch wieder aufkeimendes Entsetzen und Angst. „Dann hieße das ja, wenn dieser Ort hier nicht im Normaluniversum liegt, sondern in einer höheren Dimension, wahrscheinlich im Hyperraum, dass AKAZU mehr als vier Lichtsekunden durchmisst – und noch dazu im Hyperraum stationiert ist!"
„Das würde es heißen, ja", murmelte Atlan, während er versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Es war eine völlig neue Situation, die vielleicht alles änderte. Er hatte geglaubt, auf alles vorbereitet gewesen zu sein – und hatte sich geirrt!
„Und ... wenn dies hier identisch mit AKAZU-8 ist", haspelte der Leutnant weiter, „und wenn diese für uns zugängliche Hälfte davon die eine Seite ist und die andere schon ein Teil von AKAZU selbst, dann ..."
„... stellt die Zyklonstation AKAZU-8 nichts anderes dar als eine Art Pforte oder Knotenpunkt. Ja, Leutnant Unamato, dann ist dies das Tor nach AKAZU – und es ist für uns nun nur noch ein kleiner Schritt dort hinein."
Er wies mit einem Blick auf die „Mauer", den „Boden" ihrer Blase.
Unamato schwieg. Dreimal nahm er Anlauf, um etwas herauszusprudeln, aber immer versagte seine Stimme schon nach der ersten Silbe.
Es schien nichts mehr zu sagen zu geben angesichts des Ungeheuerlichen, das sich um sie und unter ihnen ausbreitete.
Groß wie die Sonne ...
Wie unglaublich naiv mussten da ihre Pläne erscheinen, sich eines solchen Giganten zu bedienen, um mit ihm in die Kernzone Hangays zu gelangen!
Wieder musste er an die Opfer der Terraner denken, als sie in die PAN-THAURA, das Sporenschiff des Mächtigen Bardioc, eindrangen. Und dieses, eine ganze Welt für sich mit einem Durchmesser von gerade einmal 1126 Kilometern, war tausendmal kleiner gewesen.
Wie vermessen musste da jeder Gedanke daran sein, einen solchen Zyklon erobern zu wollen?
Allein die Station AKAZU-8 war gigantisch – und es gab mindestens acht Durchgangsstationen!
Wie groß, fragte sich der Arkonide, war die Macht der Terminalen Kolonne denn wirklich? Was wussten sie überhaupt davon?
Nichts!
Seit wann lässt du dich von purer Größe beeindrucken?, meldete sich der Extrasinn. Oder vielleicht auch nur vermeintlicher? Willst du dich etwa jetzt schon einschüchtern lassen?
Nein, dachte er, natürlich nicht. An eine Umkehr verschwendete er keinen Gedanken.
Dennoch, auch das war ihm klar, gab es außer ihrer Entschlossenheit momentan nicht einen Punkt, keinen einzigen, der zu ihren Gunsten sprach.
*
Was war sicher?
Atlan wusste, dass eine Neubestimmung notwendig war, eine Neuorientierung angesichts der Fakten, die sich mittlerweile ergeben hatten.
Ans Aufgeben dachte er nicht. Der Schock war vorbei. Es gab nur diesen einen Weg in die Kernzone hinein, den mit einem Entropischen Zyklon.
Also mussten sie an Bord. Aber noch befanden sie sich im Innern des Rohrtenders, zur Untätigkeit verurteilt, bis man sie freigab – aber wo würde das sein?
Sicher war ... dass der Tender direkt auf eine der Öffnungen in der gigantischen „Mauer" zudriftete.
„Wenn wir Glück haben, setzen sie uns dort ab", sagte der Arkonide. Dabei hatte er das Gefühl, als spreche ein anderer mit seinem Mund. Der Tender hielt auf die „Mauer" zu, die, wenn sie recht behielten, ein winziger Teil der Außenwandung von AKAZU war. Es war wahrscheinlich, dass er sie dort an AKAZU-8 übergab, denn er war keine Werft und hatte nur die Aufgabe, sie hierher zu transportieren.
Die Reparatur musste in dieser Station erfolgen, also der Halbkugelblase. Aber gleichzeitig ... wenn sie an die „Mauer" abgegeben wurden, befanden sie sich bereits in der stählernen „Haut" des Entropischen Zyklons.
Es war unmöglich. Sosehr er es auch versuchte, er konnte sich die Dimensionen des Zyklons nicht vorstellen. So groß wie die Sonne ...
Sie wollten eine Sonne benutzen – einen sternengroßen Pool von negativer Energie, aus Nichts, aus dem Gegenteil von allem.
Er gab auf. Eine Sonne voller Technik, voller Leben oder Nichtleben. Jemand musste sie steuern und lenken, es mussten Wesen darin leben, da, wo alles Leben genommen wurde.
Und dort wollten sie hinein!
„Es ist ... so gewaltig", murmelte der Mom’Serimer. Sprudelten normalerweise die Worte nur so aus ihm heraus, so schienen sie nun zu kriechen, so langsam, dass Atlan
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