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2461 - Der unendliche Raum

Titel: 2461 - Der unendliche Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie nur durch Beobachtung.
    Nach insgesamt anderthalb Stunden des bangen, tatenlosen Wartens geschah das, worauf er gehofft hatte. Der nächste Teilstoffliche erschien und schickte sich an, den Überweg zu betreten.
    Atlan und Unamato verfolgten gebannt, wie das Wesen aus Nebel und orangefarbener Glut den Brückenbogen betrat und wie dieser mit rotem Glimmen reagierte, bis der Teilstoffliche hinüber und aus ihrer Sicht verschwunden war.
    Was der Arkonide aber zwingend brauchte, war eine Ankunft von der anderen Seite.
    Auch dies kündigte sich mit dem Aufglimmen der Brücke an. Sie leuchtete schon in ihrem düsteren Rot, bevor sich die Konturen des Wesens aus der gleichfarbigen Nebelwand schälten, und erlosch wieder, nachdem es sie verlassen hatte und ins Innere des unendlichen Raums schwebte, vielleicht mit Befehlen oder Botschaften aus AKAZU, vielleicht um selbst Befehle auszuführen. Das war im Moment kaum wichtig.
    Dann verschwand die Brücke wieder.
    „Sie baut sich auf, wenn sich ihr jemand nähert", folgerte Atlan. „Und leuchtet, wenn sie betreten wird. Kommt jemand von der anderen Seite, dann erglimmt sie schon, wenn man sie dort drüben betritt. Es ist eine physikalische Reaktion, Unamato, welcher Art auch immer. Ich glaube nicht, dass wir sie überlisten können."
    „Und was nun?", fragte der Mom’Serimer mit mühsam beherrschter Stimme. „Heißt das, dass wir am Ende sind, Atlan? Ich meine, es ist doch noch nicht ..."
    „Wir warten weiter", entschied der Arkonide. „Wir ziehen uns etwas zurück, beobachten und versuchen, aus dem Kolonnen-Funk der Oahm’Cara mehr über die Brücke zu erfahren. Wir brauchen unbedingt mehr Informationen."
    „Das ist genau meine Meinung", seufzte der Soldat der NACHT.
    Atlan runzelte die Stirn. „Und morgen wird es Schneeflocken regnen."
    „Ganz genau meine Meinung, Atlan", versicherte der Leutnant.
     
    8.
     
    Die Konsequenz
     
    Auch diesmal wurde Atlan nicht enttäuscht.
    Nach drei Stunden auf der Lauer wussten sie erstens, dass die Brücke in unregelmäßigen Abständen, aber kontinuierlich von beiden Seiten aus benutzt wurde.
    Teilstoffliche kamen und gingen von hier nach dort und von dort nach hier. Andere Wesen schienen keinen Zutritt zu haben.
    Sie konnten keinen einzigen Oahm’Cara sehen, der sich auch nur in die Nähe der Brücke gewagt hätte.
    Sie schien für die Insektoiden tabu zu sein.
    Zweitens aber war im abgehörten Funkverkehr der Oahm’Cara immer wieder von ihr zu hören. Aus den aufgefangenen Sprüchen war zu entnehmen, dass der Überweg tatsächlich eine Art Schleusenanlage darstellte – einen Weg, der für geeignete Wesen den Zutritt zum eigentlichen Entropischen Zyklon darstellte.
    Jenseits der Nebelgrenze, daran konnte kein Zweifel mehr bestehen, begann jene Zone, die in den Funksprüchen immer wieder Entropischer Raum! genannt wurde.
    Und in diesem konnte, das war zwischen den Sätzen zu hören, nur existieren, wer in spezieller Weise befähigt war.
    Atlan unterdrückte den Gedanken, der ihm fast zwangsläufig kam. Dazu war es noch viel zu früh. Erst wollte er weitere Informationen sammeln – zum Beispiel wissen, ob dies die einzige „Brücke nach drüben" war oder ob es mehrere von ihnen gab.
    Zu diesem Zweck zogen sich die beiden Gefährten noch weiter zurück, und die Ebene erlosch – aber die Nebelwand blieb. Sie flogen an ihr entlang, bis sie die zweite Brücke fanden, dann die dritte, vierte ... und viele mehr.
    Wahrscheinlich gab es sie in noch größerer Zahl, denn sie „erschienen" erst, wenn sich ihnen ein Teilstofflicher näherte. Jede von ihnen empfing sie mit einer silbernen Ebene, die von Schwaden überzogen war, die sich anfühlten, als würde man in ihnen waten.
    Sie machten Fortschritte, sammelten Wissen ... doch Atlan wusste, dass sie das alles momentan nicht weiterbrachte. Der einzig konsequente Gedanke hatte sich in seinem Hinterkopf festgesetzt, aber immer noch schrak er zurück.
    Etwas schien ihn zu warnen und zu sagen, dass das nicht nur eine Nummer zu groß für ihn war.
    Schließlich beschloss er, zu ihrer Basis zurückzukehren, in der Hoffnung, dass die Mom’Serimer ein passendes neues Versteck gefunden hatten, in dem sie auch weiterhin unentdeckt bleiben würden.
    Noch, das sagten ihre Funksprüche, war dem so.
    Er hoffte auf neue Erkenntnisse ihrerseits, die ihnen einen anderen Weg zeigen würden als ... diesen ...
     
    *
     
    Natürlich hatten ihnen die Mom’Serimer per Funk nicht verraten können,

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