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2463 - Isokrain der Kosmitter

Titel: 2463 - Isokrain der Kosmitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Überwachungseinrichtungen wahrgenommen.
    Wie ein immaterieller Schemen ...
    Isokrain der Kosmitter sieht sich in der SOL und der RICHARD BURTON um. Er will seine neuen Verbündeten kennenlernen.
     
    5.
     
    Isokrain und der Weltweise
     
    „Interessant?", fragte Isokrain. Er verspürte nicht die geringste Furcht vor dem riesigen Quallenwesen; dessen Aura ließ keinerlei Boshaftigkeit erkennen, nur Wissen und Güte und Neugier.
    Alles ist zugleich und überall zugleich. Damit konnte der Kosmitter nichts anfangen, doch unmittelbar darauf stellte sich bei ihm ein verständlicher Gedanke ein: Deine moralische Einstellung ist ... anders als die der meisten Wesen, mit denen ich Kontakt habe. Dass du den Kerkermeister nicht getötet hast, zeichnet dich aus.
    Isokrain wurde klar, dass er nichts vor dem Geschöpf verbergen konnte.
    Immer deutlicher nahm er die Präsenz des Wesens wahr. Die Körperlichkeit spielte hier keine Rolle, wichtig war nur der Verstand. Irgendwie fühlte er sich mit dieser Geistesmacht vor ihm verbunden. Er hoffte, dass sie Freunde werden würden.
    Wie es schon früher jemand gehofft hat. Vor langer, langer Zeit. Aber als es dann darauf ankam, war dieses Wesen nicht bereit, den letzten Schritt zu tun.
    Es war ungleich mächtiger, erfahrener und ... interessanter als du.
    Isokrain fühlte sich durch diese Worte nicht zurückgesetzt. Er hörte die Enttäuschung heraus, die in diesen Worten mitschwang, spürte das Bedauern.
    Und er spürte noch etwas, eine schreckliche Sehnsucht, ein unerklärliches Verlangen. „Du bist einsam, nicht wahr?"
    Ja, antwortete der Weltweise von Azdun und erzählte Isokrain seine Geschichte.
    Wie er vor 28 Millionen Jahren bei der Entstehung einer Negasphäre zu Bewusstsein gekommen war und seitdem dem Konglomerat der Neganen Stadt angehörte. Was aber keine Bedeutung für ihn hatte, da er in der Weltkugel überall und zu jeder Zeit war.
    Sein körperlicher Standort war nicht von Belang.
    Alles ist zugleich und überall zugleich, das beschreibt mein Dasein.
    Wie die Herren der Neganen Stadt anfangs hofften, ihn als Fernortungssystem benutzen zu können, und dann feststellen mussten, dass er Aufschlüsse dieser konkreten Art nicht liefern konnte. Wie ihnen dann klar wurde, dass er das Wesen von Ordnung und Chaos sehr wohl erfasst hatte und damit hoch über den gewöhnlichen Geschöpfen stand.
    Und ja, sagte er dann, ich kann dir das bieten.
    Isokrain erschrak, aber nur kurz.
    Hatte der Weltweise auf das geantwortet, was Isokrain gerade gedacht hatte?
    Dass er hier in der Weltkugel den einzigen Ausweg finden würde, der ihm Tod und Befragung in der Neganen Stadt gleichermaßen ersparen konnte.
    Falls der Weltweise von Azdun ihn hier einließe ...
    Plötzlich verspürte er Angst. „Ich ... werde meinen Körper aufgeben müssen, nicht wahr?"
    Aber er wird nicht vernichtet, sondern bleibt als Projektionspotenzial erhalten, damit wir ihn im Bedarfsfall verwenden können.
    Meinte der Weltweise es ernst, oder dachte er das nur, um ihn zu beruhigen?
    Die Absurdität seiner Lage wurde ihm bewusst. Von einem Augenblick zum anderen spielte er mit dem Gedanken, sich zu vergeistigen und mit einem übermächtigen Wesen eine ... Ja was?
    Eine Symbiose einzugehen?
    Warum machte das Geschöpf ihm dieses Angebot?
    Der Weltweise öffnete ihm seinen Geist, und Isokrain suchte darin. Er fand eine überwältigende Freude – aber auch etwas beängstigend Intensives.
    Eine Sehnsucht, die er nun immer deutlicher spürte.
    Der Weltweise will mich gar nicht gehen lassen, wurde ihm klar. Er will nicht mehr allein sein, will sein Dasein teilen.
    Was würde geschehen, wenn er in der Weltkugel blieb? Würde er so werden wie der Weise? Zu seinem Partner für alle Ewigkeit? War das falsch? Und ... hatte er überhaupt eine Wahl?
    Der Weltweise von Azdun lachte leise. Vor vielen Millionen Jahren hat ein anderer Kandidat fast dasselbe gedacht. Ich hätte ihn gern hier in dieser Kugel behalten, denn er hätte die treibende Kraft der Jugend mitgebracht, eine Kraft, die ich schon damals längst verloren hatte. Wir wären gewachsen, irgendwann gemeinsam mehr als die Summe der beiden einzelnen Teile gewesen. Ich wollte ihn zwingen, bei mir zu bleiben, doch das war ein Fehler.
    Dir biete ich es ebenfalls an. Weil du anders bist als die anderen, die mich umgeben. Weil du dieselben moralischen Grundwerte hast wie der, den ich ursprünglich haben wollte. Und ... weil meine Einsamkeit mich allmählich um den Verstand

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