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2472 - TRAICOON 0096

Titel: 2472 - TRAICOON 0096 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dual selbst um diese Informationen kümmerte, wies darauf hin, dass er ihnen ausreichend Bedeutung zumaß.
    Die Anwesenheit des GESETZ-Gebers durfte nicht publik werden. Erst dann, wenn es sein Vater für richtig hielt, und keinen Augenblick früher.
    „Wie geht es dem Dual?", fragte er Khiz Turagga.
    „Vorerst verläuft alles programmgemäß", antwortete der Arzt der Mikro-Bestien. „Dennoch dürfen wir ihn niemals aus den Augen lassen. Das Atrentus-Verfahren erfordert permanente Kontrolle; vor allem bei einem derart seltsamen Wesen wie Zerberoff."
    Das Daten-Holo war erloschen, die meisten Mikro-Bestien gingen wieder ihren Arbeiten nach. Der mithilfe von Desintegratorstrahlern geöffnete Durchgang wurde eben wieder aufgerichtet, die Ränder verschweißt, die letzten Trümmerspuren beseitigt.
    Zwei von Rois kleinen Helfern richteten sich in einem toten Winkel des Raumes häuslich ein. Ruhekojen entstanden, selbst erhitzende Flaschen mit Nährbrei köchelten leise vor sich hin, Ausrüstungsgegenstände wurden durchsortiert und einer sorgfältigen Inspektion unterzogen.
    Drei Tage, sagte sich der Unsterbliche. Ein einziger Fehler unsererseits, und alles ist verloren. Eine unvermutete Reaktion der Fort-Besatzung, ein misstrauischer Untergebener, der Zerberoff sprechen will, ein Zufall, eine unangekündigte Durchsuchung unseres Traitanks – dies alles könnte unseren Untergang bedeuten und auch den der gesamten Menschheit.
    Unsterblichkeit brachte Probleme mit sich, auf die ein Mensch nicht vorbereitet war, nicht vorbereitet sein konnte. Ein neues Zeitgefühl entwickelte sich, und manche Jahre vergingen wie im Flug. Doch dass ihn die Aussicht, 72 Stunden lang untätig bleiben zu müssen, eines Tages erschrecken würde – das hätte sich Roi Danton nie gedacht.
     
    14.
     
    Zerberoff
     
    Er dämmert dahin. Er findet nur oberflächlichen Schlaf, schreckt immer wieder hoch, versucht, sich seiner Existenz bewusst zu werden und etwas gegen die Mikro-Bestien zu unternehmen, die wie Kletten auf ihm hocken und ihn bewachen.
    Mikro-Bestien ...
    Warum stellen sie sich gegen ihn? Was geht hier vor, mit welchen Mitteln hat Danton sie für seine sinistren Zwecke gewonnen?
    Seltsame Träume stehlen sich in sein Bewusstsein. Sie stammen aus einer Zeit, als die beiden Einzelkomponenten noch nicht eins waren, sondern voneinander getrennte Leben führten.
    Offiziere der Terminalen Kolonne waren sie gewesen, hoffnungsvoll, voll Ehrgeiz, die die Karriereleiter hochkletterten ...
    Zerbone und Aroff driften auseinander, verlieren sich in Einzelexistenzen.
    Sie spielen das „Was wäre, wenn"Spielchen, genießen die Gedanken an ein Leben in Freiheit.
    In Freiheit?! Genießen?!
    Woher kommen diese seltsamen Ideen? Zerberoff ist immer frei gewesen, hat stets so gehandelt, wie er es für richtig erachtete. Seine Ziele sind stets deckungsgleich mit jenen TRAITORS gewesen. Was für die Terminale Kolonne gut ist, hilft auch ihm – und umgekehrt.
    Im Grunde genommen sind alle Wesen in diesem unendlichen Heer- und Schlachtenwurm eins. All ihre Gedanken und ihr Sinnen sind auf ein singuläres Ziel ausgerichtet. Es existieren keine Abweichungen, kein Anderssein.
    Die Direktiven der Chaotarchen sind richtig, Punktum.
    Oder?
    Woher, so fragt sich Zerberoff, kommt dieses „Oder"? Es ist noch niemals da gewesen, besitzt keinerlei Existenzberechtigung.
    Zerberoff hasst dieses Wort. Der Terraner hat es ihm in die Köpfe geschmuggelt. Es zerstört Selbstsicherheit, es schafft Zweifel. Gedankliche Abzweigungen, die er niemals zuvor erkannte, sind plötzlich da.
    Er folgt einer von ihnen. Neugierig.
    Abartig neugierig. Er dürfte hier nicht entlanggehen, nein, nein! Dieser Weg führt in die Irre. Zu einem Ziel, das keines ist, das es nicht geben darf.
    Er fühlt Schmerzen in seinem Nacken.
    Mit ihm geschehen Dinge, die schlecht sind. Seine Schwäche widert ihn an.
    Warum nur lässt er sich weitertreiben, immer tiefer hinein in einen Sumpf, aus dem er sich niemals mehr wieder wird befreien können?
    Zerberoff sieht Wahrheiten.
    Falsche Wahrheiten.
    Solche, die nicht der Kolonnen-Doktrin entsprechen. Solche, die falsch sein müssen; weil sonst sein gesamtes Weltbild, das er seit seiner frühesten Erinnerung pflegt, auf den Kopf gestellt wird.
    Er erlaubt sich den Gedanken: Na und?
    Er weiß, dass ihn Unglück erwartet, wenn er jetzt weiterschwimmt, noch tiefer in diesen Morast hineintreibt.
    Wahrscheinlich gibt es kein Entkommen mehr, wenn er nicht

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