Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2472 - TRAICOON 0096

Titel: 2472 - TRAICOON 0096 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
alleine erledigen und entscheiden musst!"
    „Zerberoff wird es schon überleben", sagte Roi, wohl um sich selbst Mut zuzusprechen.
    „Er ist äußerst labil", gab Khiz Turagga zu bedenken.
    „Wie lange wird es dauern, bis Zerberoff zur Besinnung kommt?"
    „Drei bis vier Tage. Bis dahin müssen wir ihn in diesem Dämmerzustand halten und darauf vertrauen, dass das Fremdgewebe die Kralle vollends umhüllt und beginnt, sie zu assimilieren."
    Drei bis vier Tage ...
     
    *
     
    Das Techniker-Team der Mikro-Bestien hatte sich mit wenig Erfolg in die Daten des Rechners von Zerberoff gewühlt. Die entscheidenden Befehlsroutinen waren durch Kodewörter abgesichert, die wohl nur dem Dual selbst bekannt waren.
    „... auf anderem Gebiet sind wir allerdings erfolgreicher gewesen", sagte Wismo Kantelaki mit stolz klingender Stimme. „Zerberoff arbeitete an einem Bericht, der die Erde zum Inhalt hat."
    Mit einem externen Lesegerät schuf er ein flackerndes Hologramm, in dessen Zentrum Schriftstücke zu sehen waren.
    Roi las den Text der ersten Seite; es handelte sich um eine Reihe von Beobachtungen, die Orterresultate des Großraums Sol zum Thema hatten. Da waren Statistiken zu Raumschiffsbewegungen, Analysen zur Feuerkraft terranischer Schiffe, eine Aufstellung jener technischen Fortschritte, die die Erde während der letzten Jahre durchgemacht hatte, Vergleiche zwischen Traitank-Kampfeinheiten und Menschenschiffen, Analysen zu den VRITRA-Kanonen ...
    „Sie wissen verdammt viel über uns", murmelte Roi Danton, bevor er die virtuelle Seite umblätterte.
    „Es kommt noch besser", sagte Wismo Kantelaki. Mittlerweile hatten sich fast alle Mikro-Bestien am Schaltpult Zerberoffs eingefunden. Angespannt betrachteten sie die holografischen Schriften.
    „... empfehle ich, das Solsystem endgültig und ohne weitere Ressourcenerhebung auszulöschen", sprach Roi leise nach, was er in dem Bericht las. „Der Widerstand der Terraner hat ein unerträgliches Maß erreicht; umso mehr, als sich ihre Taten in anderen Teilen der Ressourcengalaxis Milchstraße herumsprechen und vielfach als vorbildhaft angesehen werden. Bereits jetzt ist die Sogwirkung eines Multiplikator-Effekts zu beobachten, der andere potenzielle Kabinettvölker zum Kampf gegen TRAITOR bewogen hat ..."
    Roi Danton hielt inne und bemühte sich, die widerstreitenden Emotionen in sich unter Kontrolle zu bekommen. Die Terminale Kolonne begann also, die Terraner ernst zu nehmen. Zerberoffs Urteil wies eindeutig in diese Richtung.
    Und mit jener erschreckenden Konsequenz, die den Führungskräften TRAITORS zu eigen war, befürwortete er die vollständige Vernichtung des Solsystems.
    „Wurde diese Nachricht bereits abgeschickt?", fragte er Wismo Kantelaki.
    „Nein. Es fehlen noch Verschlüsselungen und die Signatur des Duals."
    „Na schön." Roi tat einen Schritt zur Seite. Er blickte auf den Panoramaschirm, der TRAICOON 0096 samt Umfeld in einer Totalen zeigte. „Es gibt folgende Varianten", sagte er leise, mehr zu sich selbst als zu den Mikro-Bestien.
    „Zerberoff überlebt das Atrentus-Verfahren nicht. Dann war unsere Kommandoaktion mehr oder weniger umsonst. Oder aber wir können den Dual von der Einflussnahme der Kralle befreien, und er ist dennoch so sehr indoktriniert, dass er weiterhin für TRAITOR Partei ergreift."
    „Dann werden wir ihn töten müssen", sagte Senego Trainz kühl.
    „Womit wir bestenfalls ein wenig Zeit gewinnen könnten." Roi schüttelte den Kopf. „Es muss funktionieren. Wir dürfen nicht versagen. Antakur von Bitvelt ist unser eigentliches Ziel. Wenn wir es nicht über den Umweg eines Duals schaffen, an ihn heranzukommen, müssen wir noch höher hasardieren."
    Der Unsterbliche wusste ganz genau, dass er Selbsttäuschung betrieb. Das Sicherheitsnetz rings um die Dienstburg CRULT war derart dicht gespannt, dass es ohne die Eintrittskarte Zerberoff kein Durchkommen gab.
    „Wir schaffen es!", sagte eine Mikro-Bestie, die er anhand ihres seltsam angeschmierten Gesichts als Rinka Porol identifizierte.
    „Ja, wir schaffen es."
    Roi blätterte weitere Seiten des holografischen Protokolls um. Hatte er geglaubt, das Schlimmste bereits hinter sich zu haben, sah er sich entsetzlich getäuscht. Denn die Späher des Kolonnen-Forts hatten Ortungsspuren von CHEOS-TAI entdeckt.
     
    *
     
    Die Hinweise, die Zerberoff ausgewertet hatte, waren vage und hätten genauso gut als Ortungsfehler interpretiert werden können. Doch allein die Tatsache, dass sich der

Weitere Kostenlose Bücher