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2473 - Verrat auf CRULT

Titel: 2473 - Verrat auf CRULT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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früheren Aufeinandertreffen.
    Damals ...
    Zerberoffs Einstand in dieser verwünschten Galaxis Milchstraße war suboptimal gewesen. Von Anfang an hatte er bei diesem Einsatz „auf Bewährung" agiert.
    Zuvor, in einem anderen, weit entfernten Sektor des Kosmos, war ihm eine Schlacht entglitten. Von hunderttausend ihm anvertrauten Traitanks kehrten nur zweitausend zur Basis zurück. Der Rest – leicht zu rechnen: 98 Prozent – blieb im Kampf gegen eine Armada der Kosmokraten auf der Strecke.
    Bitter. Verluste machten TRAITOR nichts aus; Niederlagen jedoch sehr wohl. Und Debakel dieser Größenordnung ...
    Ihn traf keine Schuld. Er hatte sauber operiert, strikt nach Lehrbuch. Alle Flanken gedeckt, alle Positionen besetzt, alle Eventualitäten bedacht.
    Bis auf jene, die eingetreten war: dass die Gegenseite, auf seine defensive Aufstellung spekulierend, von der ersten Feindberührung an einen Sturmlauf startete, der seine ausgeklügelten Raumdeckungen sogleich in den Grundfesten erschütterte.
    Nach Singulärem Ermessen entstanden unvorhersehbare Turbulenzen. Das doppelt besetzte defensive Mittelfeld behinderte sich mehr, als dass es sich unterstützte. Die Kosmokratenknechte brachen durch, düpierten die schwerfällige Innenverteidigung, erzielten zwei Wirkungstreffer kurz hintereinander.
    Von da an ging es bergab.
    Zerberoff dachte sehr ungern daran zurück. In einer Atempause hatte einer seiner Kalbarone noch gescherzt: „Hoch werden wir das nicht mehr gewinnen."
    Er sollte recht behalten. Sie wurden überrannt, dass ihnen Hören und Sehen verging. Zerberoffs Chaostruppen kamen nicht dazu, auch nur einen einzigen vernünftigen Konter zu starten.
    Als er hinterher, kaum von schweren Verletzungen genesen, im Nega-Saal zum Rapport bei den Progress-Wahrern antrat, sah er seine beiden Köpfe schon in den Staub rollen. Erstaunlicherweise wurde ihm jedoch noch eine Chance gewährt.
    „Die Milchstraße, so nennen die Einheimischen ihre unbedeutende, abgeschiedene Galaxis", informierte ihn der Adjutant, der ihn hinausführte. „Ist das nicht ein selten uninspirierter Name?
    Wahrscheinlich tragen ihre Abwehrchefs Pudelmützen statt Raumhelmen. Also, dort einen Vorposten zu errichten, das solltest selbst du schaffen."
    Leichter Auftrag? Schwer getäuscht.
    Die Provinzler wehrten sich, heftig und erstaunlich fantasievoll, von Anfang an.
    Und weil Zerberoff speziell den Widerstand eines kleinen, unscheinbaren, in einem Seitenarm weit abseits vom Zentrum gelegenen Sonnensystems nicht flott genug zu brechen vermochte, schickten ihm seine Oberbefehlshaber ...
    Malikadi.
     
    *
     
    Malikadi. Dualer Vizekapitän. Offiziell „Berater".
    Lies: „Aufpasser".
    Und, so weit kannte Zerberoff die Gepflogenheiten innerhalb der Terminalen Kolonne: Kläger, Richter und Exekutor in einer Person.
    Keine größere Freude hätte er dem Giftzwerg bereiten können, als ihm einen stichhaltigen Grund zu liefern, das Urteil zu vollstrecken. Malikadi lauerte nur darauf, ihn bei einem Schnitzer zu ertappen. Er verzehrte sich danach, ihn abzusägen und seinen Posten einzunehmen.
    Es gelang Zerberoff, die Karrierepläne des Ehrgeizlings vorerst zu vereiteln.
    Unverhoffte Unterstützung erhielt er, nachdem Antakur von Bitvelt mit der Dienstburg CRULT in der Milchstraße eingetroffen war. Der Progress-Wahrer rehabilitierte Zerberoffs eigenmächtige Aktionen, ja er belobigte ihn sogar ausdrücklich für sein kreatives Vorgehen.
    Danach hatte er Malikadi abschütteln können. Erfreulich lange Zeit war ihm dessen drückende Gegenwart erspart geblieben.
    Bis zu diesem Tag ... Und jetzt wurde, ob es ihm gefiel oder nicht, der interne Machtkampf neu eröffnet. Die Häme, mit der Malikadi das Wiedersehen zelebrierte, ließ keine Zweifel offen.
    Von der ersten Sekunde an war die alte Rivalität wieder da. Der Duale Vizekapitän hatte sich garantiert nur deshalb um den Assistentenposten im Extern-Kontrollwerk beworben, weil er hoffte, sich auf Kosten seines Vorgesetzten profilieren zu können.
    Zerberoff drehte sich weg, um nicht länger zu seinem Kontrahenten hochschauen zu müssen. Forsch in Richtung einer Verbindungstür ausschreitend, sagte er mit aller Kühle, die er aufbrachte: „Ich fühle mich geehrt, einen so prominenten und tüchtigen Helfer beigestellt zu bekommen. Lass uns gleich eine Besprechung abhalten."
    Da er in seiner Panoramaklappe sah, dass sich die Gardisten in Bewegung setzten, fügte er hinzu: „Nur wir beide, unter acht Augen. In

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