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2477 - Die GrÃŒndermutter

Titel: 2477 - Die GrÃŒndermutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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blind.
    Oder tot. Ich trau denen durchaus zu, dass sie unsere Schutzanzüge zerschmettern."
    „Dann schalten wir eben unsere Schutzschirme an, ehe wir an ihnen vorbeigehen. Ich werde mich ganz bestimmt nicht abhalten lassen!"
    Cosmuel stimmte zu. „Siehst du den Tanz, den sie aufführen? Wild genug, dass jeder umdreht und flüchtet, den es zufällig hierher verschlägt."
    „Warum sollte man auch zwei harmlose Vögel attackieren, die allem Anschein nach nichts anderes im Sinn haben, als ihre Höhle und vielleicht ihr Gelege zu beschützen? Warum sollte irgendein Friedensfahrer, ein moralisch hochstehendes und integres Wesen, die Gefahr eingehen, dass die Eier der Tiere in all dem Aufruhr am Ende noch zerstört werden? Dies ist in der Tat ein einfaches, aber wirksames Ablenkungsmanöver."
    „Ob es so wirksam ist, bezweifle ich", merkte Cosmuel an. „Immerhin bist du recht einfach auf diese Höhle aufmerksam geworden. Und kaum sind wir hier, wissen wir, dass es keine normalen Tiere sind."
    „Weil ich gezielt nach einer Spur suchte! Außerdem wissen wir nur, dass mit diesen Tieren irgendetwas nicht stimmt, weil ich ein Instinkt-Telepath bin. Was glaubst du, wie viele Instinkt-Telepathen hier schon gestanden haben?"
    Sie lachte, und er sah dieses Fältchen in ihrem Augenwinkel, das nur entstand, wenn sie wirklich gelöst und entspannt lachte. „Soweit mir bekannt ist, bist du der Einzige, der diese Fähigkeit überhaupt besitzt."
    Das männliche Tier flog noch immer eine Art Patrouillen-Verteidigungskurs vor dem Höhleneingang; das Weibchen stand offenbar kampfbereit in Lauerstellung davor.
    „Ich gehe weiter vor", bestimmte Kantiran. „Notfalls hilfst du mir."
    „In Ordnung."
    Kantiran schätzte, dass er noch etwa dreißig Meter vom Höhleneingang entfernt war. Es konnte nur mehr Sekunden dauern, bis die Vögel zum Angriff übergingen. Mit einer geschmeidigen Bewegung zog er sein Vibromesser und aktivierte es.
    Der Geiervogel zog in eine halsbrecherisch enge Kurve und raste heran.
    Die Flügel schlugen wild, legten sich dann eng an den Körper, der heranzischte wie eine abgefeuerte Kanonenkugel. Der Schnabel klappte zu, und erst jetzt sah Kantiran, wie spitz er war. Die Klauen richteten sich auf ihn aus.
    Kantiran blieb ruhig, warf sich im letzten Augenblick zur Seite und stieß gleichzeitig mit dem Vibromesser zu.
    Er traf nicht.
    Da erst wurde ihm klar, dass auch der Vogel kurz vor dem Zusammenprall ausgewichen war.
    „Kant!", rief Cosmuel. „Das gibt es nicht!"
    Kantiran rollte sich ab, stützte sich mit der Linken ab und sprang wieder auf die Beine. Er wappnete sich für eine neue Attacke, doch der Vogel zog sich einige Meter zurück und stand in der Luft, jeder Zentimeter des Leibes Eleganz – und Tödlichkeit, denn die Krallen bewegten sich unruhig, der Schnabel öffnete und schloss sich langsam, als übe er noch einmal, bevor er zum tödlichen Stoß ausholte.
    Einen kurzen Blick zu seiner Geliebten gönnte sich Kantiran. Was er sah, gefiel ihm gar nicht. Sie hielt einen Strahler in der Rechten und zielte auf das Tier.
    „Steck ihn weg!", rief er. „Wir müssen das Tier nicht töten! Es will leben, und außerdem will ich herausfinden, was mit ihm los ist, warum ich keinen Zugriff auf seinen ..."
    „Wer spricht von Töten?" Cosmuel feuerte, und der glühend heiße grellorangene Strahl zischte durch den Schädel des Vogels wie durch Luft, ohne auch nur den geringsten Schaden anzurichten. Einen Augenblick lang schien die Wirklichkeit rund um den Schädel zu flackern, der eigentlich hätte zerplatzen müssen, dann war alles wieder beim Alten. „Wie kann man etwas töten, was eigentlich gar nicht lebt?"
    Der Vogel kreischte nicht, schrie nicht, blutete nicht.
    Kantiran entspannte sich. „Eine Projektion! Die Tiere sind nichts weiter als interaktive Hologramme."
    Cosmuel eilte zu ihm. „Du hattest recht. Irgendjemand hat sie programmiert, um die Höhle zu schützen. Fragt sich nur – warum?"
    „Das werden wir bald wissen."
    Sie gingen los, achteten kaum auf die zeternden Nicht-Tiere.
    „Wenn man den Trick einmal durchschaut hat", meinte die Halbcyno, „ist es vollkommen harmlos. Oder sogar lächerlich. Wie konnten wir uns nur davon beeindrucken lassen?"
    Sie schoben einige lose hängende Äste beiseite und betraten die Höhle.
    Es war düster und wurde mit jedem Schritt dunkler. Kantiran schaltete seine Helmlampe an. Wenn es jemanden gab, der diese Höhle beobachtete, hatte er sie ohnehin längst

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