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2480 - Die Prognostiker

Titel: 2480 - Die Prognostiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wieder beschleunigte, bevor die Hangarschotten sich geschlossen hatten.
    Wenig später erlosch das Holo und wurde von einem ersetzt, dass nur noch die Schlieren des Hyperraums zeigte.
    Die Fähre hatte mitsamt dem Fort den Rückzug angetreten.
    Schneller als gedacht endete der Flug wieder.
    Die Orterholos zeigten einen Bereich des Zentrums von Hangay, in dem die Sterne zwar unverändert dicht standen, aber alles ruhig war. Der Hyperorkan wurde in der Falschfarbendarstellung als roter Punkt in geraumer Entfernung hervorgehoben.
    „ESCHER hat ermittelt, dass die Fähren sechzig Lichtjahre von der alten Position entfernt in den Normalraum zurückgefallen sind", sagte Merlin Myhr. „Die Positronik hat den Weltweisen gebeten, unverzüglich Kontakt mit dem ganschkarischen Kalbaron aufzunehmen."
    Savoire konnte sich denken, worum es bei diesem Gespräch gehen würde.
    Während er wartete, beobachtete er auf den Holos, wie die Fähren entladen wurden und die gesamte Baustelle in kürzester Zeit aus den abtransportierten Elementen neu entstand.
    Seltsam, dachte der Kybernetiker.
    TRAITOR hatte zwar einen Ortswechsel vorgenommen, doch die Montage von Portivabschnitt 3h3h2 wurde immer noch in der Kernzone Hangay fortgesetzt. Wäre es nicht sinnvoller, sie an einem anderen, nicht so gefährdeten Ort zu betreiben? Oder war die Terminale Kolonne überzeugt, problemlos auf plötzlich auftretende Hyperorkane reagieren zu können?
    „Kalbaron Karuff hat das Gespräch entgegengenommen", meldete Myhr.
    Savoire nickte erleichtert. Immerhin hält der Ganschkare seinen Gast für so wichtig, dass er ihn auch in so einer hektischen Phase nicht warten lässt.
    „Um in Zukunft nicht unnötigen Risiken ausgesetzt zu sein, bitte ich darum, an Bord von TRAICOON 06-202a verbleiben zu dürfen", erklang die künstlich generierte Stimme der quallenartigen Wesenheit.
    „Selbstverständlich", antwortete Karuff beflissen. „Ich verstehe den Grund für deine Forderung. Sieh mir bitte nach, dass ich nicht selbst auf solch eine Lösung gekommen bin. Denn für die Sicherheit eines so wichtigen Gastes, wie du einen darstellst, kann ich angesichts der wild bewegten Hyperphysik am Zentrumskern in der Tat sonst nicht garantieren."
    „Ausgezeichnet." Savoire lächelte zufrieden. Auch diese Runde war an sie gegangen.
     
    5.
     
    Atarin
     
    „Ich vermisse ihn jetzt schon", sagte Warding Atarin in die Dunkelheit.
    Er fragte sich, ob er schon die ganze Nacht wach gelegen hatte, nicht hatte einschlafen können oder gerade aus einem unruhigen, traumgeplagten Halbschlaf erwacht war, der ihn erschöpfter zurückließ, als er zu Bett gegangen war.
    Er konnte es nicht genau sagen.
    In solchen Nächten verwischten Schlaf und Wachsein zu einem trügerischen Halbzustand.
    „Ist es so schlimm?", hörte er ein Murmeln rechts neben seinem Kopf.
    Er spürte die Wärme der beiden Körper rechts und links neben sich und war dankbar, in dieser toten Stunde des Arkon-Tages nicht allein zu sein. Und er spürte die leichten Atemzüge. Rechts der süße Duft von Blumen, links der alles übertünchende von Minze.
    „Ja", antwortete er genauso leise.
    „Mir ist etwas klar geworden. Ich habe mich in den sechs Jahren, die ich Tark kannte, kein einziges Mal über ihn geärgert."
    „Und du ärgerst dich schnell", kam es nun von links, nicht mehr säuerlich, sondern begleitet von der üblichen scharfen Frische. Oksa. Sie schlief also genauso wenig wie ihre Schwester und er. „Über ein unbedachtes Wort, über eigensinnige Kollegen ..."
    „Oder über jene, für die Zuverlässigkeit ein Fremdwort und Einsatz eine andere Welt ist, so fern wie Ekhas", fiel Arna ein. Sie klang schläfriger als ihre Schwester.
    „Über die Nachbarn unserer Tarnexistenz, über die mangelnden Flugkünste von achtzig Prozent aller Piloten, über diesen und jenen. Du ärgerst dich mit Inbrunst und Ausdauer."
    „Aber über Tark habe ich mich kein einziges Mal geärgert. Das sagt viel über einen Menschen aus. Das allein gibt schon mehr als genug Zeugnis über ihn."
    „Du mochtest ihn", sagte Oksa. „Du hast nur verdrängt, dass du dich über ihn geärgert hast. Genau wie du verdrängst, dass du auch kein Vorzeige-Agent bist. Wenn Noviel Residor wüsste, dass wir uns zu dritt Tisch und Bett teilen ..."
    Atarin räusperte sich unbehaglich. „Unser Leben ist gefährlich genug. Da muss man jede kleine Annehmlichkeit und Freude nutzen."
    „Beklagen wir uns?", fragte Arna.
    „Nein", sagte Oksa.
    Er

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