Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2480 - Die Prognostiker

Titel: 2480 - Die Prognostiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
TRAITOR weiterreisen willst."
    Der Weltweise schwieg.
    „Selbstverständlich werde ich die Weltkugel umgehend einem Kolonnen-Fort zuordnen, das zur Integration in GLOIN TRAITOR vorgesehen ist. Ich hoffe, deinen Wünschen damit zu entsprechen."
    Der Vertraute des Chaotarchen sagte noch immer nichts.
    „GLOIN TRAITOR ist zu einem so frühen Zeitpunkt im Hangay-Feldzug natürlich noch nicht fertiggestellt, sondern wächst noch", fuhr Kalbaron Karuff nach einer Weile fort.
    Offensichtlich hörte er sich selbst gern reden, oder er hoffte darauf, sich die Gunst einer so wichtigen Persönlichkeit der Terminalen Kolonne erschleichen zu können. Es konnte nicht schaden, wenn sich in höchsten Kreisen jemand mit Wohlwollen an einen erinnerte.
    „Portivabschnitt 3h3h2 ist, wie du dir denken kannst, Weltweiser, einer von vielen, wie sie derzeit in der Kernzone Hangay von unseren Truppen montiert werden. Nach der Fertigstellung werden wir das Objekt als Ganzes zur Akkretionsscheibe des Schwarzen Lochs Athaniyyon im Zentrum der Galaxis Hangay schleppen. Der gesamte Portivabschnitt wird sodann der permanent wachsenden Nadel des Chaos hinzugefügt. Darunter dann auch deine Weltkugel. Wir haben schon eine Einheit ausgesucht. Du wirst als Gast an Bord des Forts TRAICOON 0X-9952 den Flug absolvieren."
    „Danke, ich bin einverstanden", sagte der Weltweise und unterbrach die Verbindung.
    „Ausgezeichnet", sagte Savoire. „Für den Weltweisen und für ESCHER läuft es gut ... könnte man meinen", fügte er hinzu.
    Isokrain sah ihn fragend aus seinen großen Facettenaugen an.
    Der Erste Kybernetiker rief einige Holos auf, bis er schließlich das Gesuchte fand. Es zeigte die Weltraum-Baustelle mit allen TRAICOON-Forts in ihren unterschiedlichen Fertigungsstadien.
    „Wissen wir überhaupt, wovon wir hier sprechen?", fuhr er fort. „Vierundzwanzig TRAICOON-Forts ergeben übereinandergestapelt eine Windung von einhundertundachtzig Grad mit einer Gesamthöhe von zweihundertsechzehn Kilometern! Stellt euch das nur mal vor!"
    „Worauf willst du hinaus?", fragte der Kosmitter.
    Savoire deutete auf das scheinbare Chaos auf dem Holo. „Wie lange wird es wohl dauern, bis der Portivabschnitt 3h3h2 endgültig fertiggestellt ist? Wochen? Oder gar Monate? So viel Zeit haben wir nicht! Vielleicht warten Rhodan und Atlan mit Verstärkung schon vor dem Grenzwall Hangay darauf, dass er endlich zusammenbricht!"
    „Aber wir können nicht auf einen früheren Termin drängen", hielt Isokrain dagegen, „oder gar verlangen, zu einem anderen Portivabschnitt verschifft zu werden, der vor der Fertigstellung steht, oder direkt nach GLOIN TRAITOR! Jegliches Insistieren auf einer sofortigen Beförderung würde Verdacht erregen."
    Savoire rieb sich nachdenklich das Gesicht, die Stelle, an der sich bei seinen Vorfahren einmal das zweite Auge befunden hatte. „Du hast natürlich recht. Welchen Grund zur Eile sollte es für den Weltweisen geben?"
    „Und wenn sie Verdacht schöpfen, werden sie möglicherweise die Weltkugel und den Versorgertrakt erneut durchsuchen ... und uns vielleicht entdecken. Ich kann nicht unendlich viele Inspekteure suggestiv beeinflussen.
    Nein, uns bleibt nichts anderes übrig, als zu warten. Wir können froh sein, so problemlos und praktisch automatisch nach GLOIN TRAITOR weiterbefördert zu werden. Mit jeder überhasteten Aktion würden wir nur unnötig das Schicksal herausfordern."
    Savoire gab sich geschlagen. „Wir werden warten. Uns bleibt wirklich nichts anderes übrig. Aber es schmeckt mir nicht. Und diese Untätigkeit bringt mich irgendwann noch mal um."
    Oder verlängert mein Leben, fügte er in Gedanken hinzu.
     
    *
     
    Als Dr. Savoire das winzige Beobachtungszimmer der Gedankenkammer betrat, fragte er sich, warum es ihn immer wieder an diesen Ort zog. Sicher, die Weltkugel des Weltweisen schwebte relativ unbewegt zu ihr in der Nähe der Baustelle im Weltraum, und sie mussten sich auf eine lange Zeit absoluter Tatenlosigkeit gefasst machen, doch diese Affinität hatte er auch schon vorher gespürt, schon als ESCHER noch auf der Erde, in Terrania, angesiedelt war.
    Er trat an die vollverglaste Vorderseite des Raums. Sie war nur einseitig transparent und bot, da das Zimmer etwas erhöht angebracht war, einen guten Blick auf das gesamte Herzstück der Parapositronik.
    Der 50 mal 50 Meter große Raum wurde von einem weißblauen Licht erhellt. In seiner Mitte befand sich ein etwa 20 Meter langes Kommunikationspult mit

Weitere Kostenlose Bücher