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2481 - GÃŒnstlinge des Hyperraums

Titel: 2481 - GÃŒnstlinge des Hyperraums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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MASCHINEN, Laboratorien und Entropische Zyklone, jeder einzelnen Dienstburg – die Idee der Kolonne wäre nicht vernichtet!"
    „Schiere Metaphysik", raunte Tebaku Latifalk zu.
    „Metaphysik?", rief Poccelyn, dessen sonst kränkelndes Gehör sich offenbar einer plötzlichen Gesundheit erfreute.
    „Ja, es ist auch eine Metaphysik. Denn die Kolonne strebt immer schon über ihre eigene Stofflichkeit hinaus, verfeinert und verklärt sich zu einer Idee, und als Idee ihrer selbst ist sie tatsächlich ein metaphysisches Phänomen."
    So kommen wir nicht viel weiter, dachte Latifalk. Er fragte: „Welchen Zweck hat die Kolonne TRAITOR? Die Idee TRAITOR?"
    Poccelyn schaute ihn lange an. „Welchen Zweck hat das Universum?", fragte er dann zurück. „Welchen Zweck hat die Zeit?"
    „Ich weiß es nicht", gestand Latifalk.
    „Es gibt Phänomene, die sind so weit über sich selbst hinausgewachsen, so allumfassend, dass sie keinen Zeck mehr außer sich benötigen", erklärte Poccelyn.
    „Natürlich verfolgen spezifische Fraktionen der Kolonne Zwecke, die genau definiert sind, taktischstrategische Aufträge und Ziele. Wir kennen sogar eine Hierarchie!" Mit diesen Worten leitete er über zu einem Vortrag über die Ordnung der Befehlsgewalten.
    Auch auf die Frage der mitreisenden Völker gab Poccelyn ausführliche Antwort.
    Latifalk langweilte sich bald und fragte: „Sie alle sind freiwillig mit der Kolonne unterwegs?"
    Der Ganschkare wirkte verblüfft: „Freiwillig? Was meinst du damit? Atmet und isst ein Lebewesen freiwillig? Begehrt es freiwillig? Stirbt es freiwillig?
    Hustet es freiwillig?" Wie zur Demonstration folgte ein Hustenanfall.
    „Immerhin könnte es nach seinem Willen entscheiden, was es isst", warf ein anderer Palkari, Ahhim mit Namen, ein.
    „Die Götzenverehrung des freien Willens", sagte Poccelyn nachdenklich. „Das ist eine merkwürdige Religion. Der eigene freie Wille dient als Privat-Göttlein, der macht und tut, und was er macht und tut ist – siehe! – gut gemacht. Was aber den freien Willen hindert, das ist böse, böse, böse! Weswegen manchem das, was den eigenen Willen überbietet, weil es größer ist und wahrer als der eigene Wille, als böse erscheint. Die Kolonne ist groß, und sie überbietet alles. Der Weise vereint seinen privaten Willen mit dem erhabenen Gesamtwillen TRAITORS. Wem diese Vereinigung schwerfällt, wer von angelegentlichen Zweifeln geplagt wird, dem hilft die Kolonnen-Technik mit kleinen Gerätschaften aus, die den privaten Willen kanalisieren und ihm zurückfinden helfen in den Willen des Ganzen."
    „Du hast von den vielen Völkerschaften TRAITORS erzählt", sagte Tebaku. „Von ihren Funktionsgefügen. Welche Rolle spielen wir Palkari?"
    „Eine wichtige", sagte Poccelyn. „Ihr werdet es erfahren, sobald ihr eure Ausbildung abgeschlossen habt."
    „Sind viele Palkari an Bord der Einheiten TRAITORS?", fragte Latifalk. Er wollte verhindern, dass Poccelyn sich allzu lange in der Darstellung des Künftigen erging, das Latifalk ohnedies kennenlernen würde.
    „Ja. Viele. Auch wenn ihr Palkari seltene Ware seid und nur an bestimmten Schwerpunkten eingesetzt werdet. Dort wirst du weiteren deiner Art begegnen."
    Ich will nur einen treffen, dachte Latifalk. Aber natürlich informierte er Poccelyn nicht über diesen privaten Willen.
     
    Kosmische Wunder
     
    Latifalk, Tebaku und Ahhim wurden mit drei weiteren Palkari zu einer Ausbildungs-Phalanx zusammengefasst. Poccelyn legte ihnen immer komplexere Aufgaben vor, die sie teils jeder für sich, teils als Phalanx lösen mussten.
    In ihrer Freizeit hielten sie sich in einem Gemeinschaftsquartier auf. Es war in seinen ökobiologischen Bedingungen Palkaron nachempfunden: eine Sumpflandschaft komplett mit Nachtgrieß und Blaufeuer. In der Ferne erhoben sich hin und wieder Fleischschrauber – holografische Projektionen wie die Gasschiffe, die am künstlichen Horizont kreuzten.
    Latifalk fühlte sich in diesem Pseudo-Sumpf nicht wohl. Manchmal befürchtete er, die Maschinen, die für das komplexe Hologramm zuständig waren, würden Phantome der Palkari erscheinen lassen, die wirklich in Schräu lebten, das Gespenst einer Fahxiage.
    So oft wie möglich suchte er eines der frei zugänglichen Observatorien von Palkaron-1 auf, von denen aus er den Raumflugverkehr von Traitanks beobachten konnte oder die Wunder des Kosmos: Sterne, Galaxien, die vom Licht tausender Sonnen erhitzten Gaswolken.
    Ihre Phalanx machte rasche Fortschritte –

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