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2481 - GÃŒnstlinge des Hyperraums

Titel: 2481 - GÃŒnstlinge des Hyperraums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gegenüber Canzuri ausgelöst hatte. Aber was hatte diesen Hass so wachsen, was zu einer solchen Gewalt aufblühen lassen? Wäre die schöne Schlampe Fahxiage nicht ein viel geeigneteres Objekt gewesen?
    Immerhin war sein Hass keine nebensächliche Sentimentalität, andererseits kein alles verzehrendes Gefühl. Eher schon eine Triebkraft, die ihn wacher machte, hellsichtiger als seine Kollegen.
    Ja, so war es: Sein Hass hatte ihn in einen Jäger verwandelt, und die Jagd tat ihm gut. Sie schärfte seine Sinne und schulte seine Geduld.
    Sein Hass war großartig. Fast glaubte er, Canzuri dankbar sein zu müssen. Warum sollte er übrigens nicht dankbar sein?
    Seine Zunge fuhr lächelnd durch die Luft.
    Er würde sich bei Canzuri mit einem einzigartig quälenden Tod revanchieren.
    Der Kommandant des Schiffes bot der Phalanx an, das Manöver direkt aus der Zentrale zu beobachten: „Ihr verlasst Palkaron für immer."
    Latifalk lehnte die Einladung mit dem Hinweis darauf ab, dass er über einem hypermathematischen Problem grüble.
    Im Lauf der nächsten Wochen erfuhren sie, dass der Feldzug gegen die Vereinigten Baronien von Zour durchaus noch nicht gewonnen war. TRAITOR würde seine Streitkräfte umgruppieren, mehr Assassinen und Koda Ariel einsetzen, umfangreichere Kampfverbände.
    Dagegen sollte der Palkaron-Komplex verlegt werden, weit hinter die Front, außer Reichweite der kosmokratischen Sternenguerilla, die hinter den Linien der Chaotarchen operierten.
    Sehr weit.
    Latifalks Phalanx stand mit dem gesamten Verband, zu dem Traitank 2.476.099 gehörte, vor einem interuniversellen Transfer.
    Der Strangeness-Effekt des Transfers lähmte Latifalk und seine Phalanx für etliche Wochen. Ihm war, als wären ihm Leib und Geist zuerst vereist und der Eisblock dann in zahllose Splitter zerschlagen worden.
    Was er atmete, schmeckte nach schwerflüssigem Metall. Alle Sinne waren verstört, er sah die Dinge in Auren gekleidet wie in Masken aus Energie; er vernahm leise greinende Einflüsterungen, entstellte Sätze, die er erst allmählich als seine eigenen Gedanken erkannte.
    Der Traitank 2.476.099 wurde zur vorläufigen Heimat ihrer Phalanx. Wochen später und nachdem sie sich vom Strangeness-Schock erholten hatten, lernten sie ihren neuen Lehrer kennen: Nok Basso.
     
    *
     
    „Was heißt das: ›Wir sind am Ende?‹ Sind wir TRAITOR-Prognostiker, oder werden wir es erst?"
    „Sind oder werden", wiederholte Nok Basso wie üblich einen Teil der Frage. „Ja und nein."
    Ahhim seufzte.
    „Weitere Hürden sind zu nehmen", sagte Nok Basso. Seine Stimme plärrte; sie ähnelte einem primitiven Lautsprecher, wie er auf den Flughäfen von Schräu in Gebrauch gewesen war; sie klang blechern, verzerrt, wie aus weiter Ferne.
    Zweifellos hätte ihr Hypermathematischer Trainer sich einen anderen Sprachmodulator zulegen können, aber Latifalk musste zugeben, dass diese Stimme zu Nok Basso passte. Bei ihrer ersten Begegnung hatte Latifalk den Trainer für ein technisches Konstrukt gehalten, vielleicht für ein Kunstwerk, eine Mischung aus Stahlgerüst und Wendeltreppe für humanoide Lebewesen, ein schräg gestellter Turm. Zwischen den Stangen und Stufen des Gerüstes hatte er geglaubt, ausgeweidete Tiere hängen zu sehen, einige Leiber mumifiziert, die anderen atmeten noch, die offen gelegten Organe glänzten feucht.
    Dann hatte die Stimme geplärrt: „Gegeben sei eine definierte Menge an Hyperbarie-Quanten. Bekanntlich degenerieren Hyperbarie-Quanten, wenn sie in ein niederdimensionales Standarduniversum mit Monotemporalvektor einsinken, zu Gravitationsenergie. Unter welchen Bedingungen ließe sich welcher Hyperbarie-Quanten-Anteil eines gegebenen Quantums stabilisieren, unter welchen Bedingungen in den Hyperraum retransferieren?"
    Das Problem klang trivial, war es aber nicht. Gemeinhin rechnete man in Sachen Transfer zwischen verschiedendimensionalen Räumen mit Hyper-Quaternionen.
    In quaternionischer Perspektive erschienen solche Transfers wie die Drehung von Körpern mit vier Raumachsen, was zwar eine Vereinfachung war, aber Näherungswerte brachte, die den exakten Werten erstaunlich ähnlich sahen.
    Hyperbarie-Quanten waren Hyperteilchen aus der Familie der Quintronen. Die Frage war nun, wie die Degeneration der Hyperbarie-Quanten getaktet oder gequantelt war. Gab es eine für alle Standarduniversum mit Monotemporalvektor geltende Konstante? Oder ...
    Latifalk rechnete, verwarf, leitete ab.
    Mit einem Mal war ihm, als leuchtete die

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