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2481 - GÃŒnstlinge des Hyperraums

Titel: 2481 - GÃŒnstlinge des Hyperraums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Triumph über die bewusstlosen Stoffe.
    Leben? Ja, dort vergeht Leben, dachte Latifalk. Aber vergeht Leben nicht immer und überall? Ist es nicht eine besondere Gnade, in diesem unermesslichen Glanz zu vergehen? Er sah die übergroße, aber abzählbare Zahl in die Null stürzen.
    Latifalk lauschte den Strömen der taktischen Rechnungen, den Kommandos und ihrem Widerhall in den Maschinen.
    Er verfolgte die mathematischen Spuren der Schlacht, Spuren, die den Ereignissen nicht selten vorauseilten.
    Der T-Prognostiker schaute das ungeheuere, in sich verschachtelte Rechenwerk der Schlacht, bemerkte hypermathematische Zahlenfolgen, die wie Geometer das vieldimensionale Schlachtfeld vermaßen. Es war viel, was die Schlacht ihm zumutete, und für einen Moment meinte er, den Vorgeschmack der Erfüllung zu erfahren.
    Aber dann verblasste die Begeisterung.
    Er hatte der Schlacht nur wenige Stunden beigewohnt, aber nun verlief sie weitgehend so, wie er es berechnet hatte.
    Er hatte ihre Formel gefunden, nun erschien sie ihm leblos, mechanisch, devot.
    Nein, das war keineswegs die Erfüllung. „Ist das das Kerngeschäft der Kolonne?", fragte er.
    Nok Basso schloss die Augen. „Oh nein!", sagte er. „Das ist nicht einmal der geringste Teil ihrer Funktion. Ihre militärische Präsenz ist nur ihre Haut."
    „Wir werden nicht zu Soldaten ausgebildet? Oder zu Schlachtenbummlern?"
    „Nein. Euer Ziel bleibt GLOIN TRAITOR."
    „Gut", sagte Latifalk und kehrte dem Holo den Rücken zu.
    Die Kosmokraten würden unterliegen in dieser Schlacht. Die Chaotarchen würden siegen, wenn auch mit beachtlichen Verlusten. Latifalk hatte den Infoblöcken im Hologramm entnommen, dass etliche Kolonnen-Fähren hinter den Linien der Kosmokraten und von diesen unbemerkt begonnen hatten, Kolonnen-Forts zu montieren. Für Latifalk lag es klar vor Augen, wohin die Potenzialwerfer der Forts die Hyperbarie fokussieren würden.
    Die Schwachstelle in der Schlachtordnung der Kosmokraten leuchtete geradezu.
    Gegeben sei eine definierte Menge an Hyperbarie-Quanten ... Was er damals für Nok Basso errechnet hatte, trug hier seine Früchte. Nur die Streitkräfte der Kosmokraten waren blind.
    In nicht einmal drei Tagen wäre die Schlacht geschlagen. Latifalk skizzierte ihren weiteren Verlauf und ihren Ausgang.
    Sie langweilte ihn nur noch.
     
    Spuren
     
    Bis zum nächsten Praxistest vergingen Jahre. Latifalk prägte sich Rechenroutinen ein. In manchen Träumen sah er, wie sich sein Gehirn Schicht um Schicht in einen biogenen Hyperrechner verwandelte.
    Hin und wieder wurden Latifalk, Ahhim, Tebaku und die anderen aus der eigenen Phalanx in eine andere versetzt, um ihre Funktionstüchtigkeit auch in ihnen unbekannten Teams zu schulen. Andererseits nahm ihre Phalanx Gäste aus anderen auf. Unter diesen Gästen war Ynntard.
    Ein Traumtänzer.
    Obwohl Ynntard bereits bei seinem ersten Einsatz in ihrer Phalanx nach Kräften patzte, drängte Latifalk nicht auf seine Rückversetzung. Ynntard stammte nämlich aus Schräu und hatte einige Generationen nach Latifalk das Arkanportal von Titym passiert.
    „Bist du wirklich dieser Latifalk?", fragte Ynntard erstaunt. Latifalk war kein eben seltener Name, wie die Palkari überhaupt einen weit weniger umfangreichen Namensfundus besaßen als beispielsweise die Ganschkaren.
    „Welcher Latifalk?", fragte Latifalk.
    „Der zunächst so kläglich versagte – Pardon, aber so heißt es – und der dem großen Canzuri die Schuld an seinem Versagen gab. Der später, anscheinend unter Hilfestellung des großen Canzuri, einen Hypermathematischen Konvent gewann."
    „Mithilfe des großen Canzuri? Wie das?"
    „Sein späterer Sieg war von geradezu übernatürlicher Souveränität. Man sagt, dass die Lösung ihm von jenseits des Arkanportals eingeflüstert worden sein soll.
    Von wem denn, wenn nicht von Canzuri?"
    Latifalk starrte ihn entgeistert an.
    „Sagt man", murmelte Ynntard entschuldigend.
    „Nun", fasste Latifalk sich, „ich bin jener Latifalk, der in dieser Phalanx die meisten Aufgaben gelöst hat, und zwar ohne Zuflüsterung eines – wie war gleich der Name?"
    „Canzuri. Der große Canzuri."
    Es war eine Wohltat, von Canzuri zu hören. Latifalk legte die Fälschung seiner Biographie, wie Ynntard sie ihm vorgetragen hatte, ohne Weiteres Canzuri zur Last.
    Obwohl es ihm nicht leicht fiel, versagte er es sich, Ynntard nach Fahxiage zu fragen. Er hätte gerne gehört, dass sie siech und leidend war, und malte sich schmerzhafte

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