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2482 - Der ewige Kerker

Titel: 2482 - Der ewige Kerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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abgeblättert war, erhob sich ein annähernd quaderförmiger, archaischer Apparat. Er war mittels etlicher Kippschalter zu bedienen.
    Wahllos legte sie einen davon um.
    Der Mechanismus fuhr an. Simple Gummiräder transportierten knatternd ein Band, von einer Spule zur anderen, vorbei an verstaubten Tonköpfen ...
    Seltsamer Gesang drang aus den seitlichen Lautsprechern. Nach kurzer Zeit wiederholte sich die Folge der verschieden hohen, langgezogenen, meist anschwellenden, dann abrupt abreißenden Töne. Das Endlosband maß nur etwa zwei Armlängen.
    Ihr fiel auf, dass die Schleife zerschnitten und in sich verdreht wieder zusammengefügt worden war, sodass das Band nur jeweils eine einzige Kante und Fläche besaß. Allerdings half ihr diese Beobachtung nicht im Geringsten. Die Stimmen blieben unverständlich, auch nach mehrmaligem Anhören.
    Vernahm sie gerade die an der Unterseite der Schatulle erwähnten Litaneien Todgeweihter?
    Aber die verschnörkelte Schrift hatte gewarnt: Bedenke, dass du deren Klagen kein zweites Mal vernimmst!
    Und der Chor aus der Bandmaschine klang zwar jämmerlich; jedoch konnte sie die Melodie ganz offensichtlich anhören, sooft sie wollte ... Sie schaltete den Apparat wieder ab.
    Aufs Geratewohl daran herumzuprobieren, brachte nichts. Vielleicht waren anderswo Hinweise versteckt, wozu die Aufnahme gut sein sollte; sehr wahrscheinlich sogar.
    Zwischen zwei Sitzgruppen diente ein Aquarium als Raumteiler. Silbrige und rotgoldene Fische schwammen darin. Am Grund, halb von Sand und Wasserpflanzen bedeckt, lag ein Zahnrad, etwas größer als die, die sie inzwischen eingesammelt hatte, und im Unterschied zu jenen mit einer Kurbel versehen.
    In der Abdeckung des Aquariums verlief ein rechteckiger Schlitz, breit genug, dass sie hätte hineingreifen und das Zahnrad herausholen können. Die Fische wirkten ungefährlich ...
    Später. Zuerst mehr Informationen beschaffen!
     
    *
     
    Es gab kein Rechnerterminal, keinerlei Kommunikationskonsole; nur ein schlichtes Stehpult mit einem flachen Gerät obendrauf.
    Sie berührte den einzigen Sensor. An der Vorderseite glitten zwei Paneele auseinander. Außerdem entstand ein Holobalken mit gestochen klar projizierten Lettern: DATENTRÄGER??
    Einen solchen besaß sie nicht. Aber nach längerer Suche, die zunächst bloß weitere Zahnräder zutage gefördert hatte, fand sie in der Polsterritze einer Couch einen fingerlangen Speicherchip.
    Er passte genau in den Eingabespalt.
    Eine holografische Tastatur erschien, und der Schriftbalken wechselte: KODEWÖRTER??
    Sie zuckte die Achseln. Auch hier war vorläufig Endstation.
    Leicht frustriert, drehte sie sich mehrmals um die eigene Achse und versuchte, die verschiedenen Einrichtungsgegenstände, Apparaturen und Fundstücke zueinander in Beziehung zu setzen. Vermutlich musste man sie in irgendeiner Weise kombinieren. Aber in welcher?
    Sollte sie die abstrusesten Lösungswege ausprobieren, beispielsweise auch alle übrigen Zahnräder im Aquarium versenken? Oder lag dem Ganzen eine nachvollziehbare Logik zugrunde?
    Die bisher vorliegenden Hinweise waren zwar reichlich kryptisch formuliert. Gleichwohl erweckten sie den Eindruck, dahinter verberge sich ein konkreter, sinnvoller, durch rationales Denken entschlüsselbarer Inhalt.
    War sie zu dumm dafür? Vielleicht fehlten ihr nicht bloß die entscheidenden Puzzlestücke; sondern, so wie fast alle Erinnerungen, die analytische Intelligenz?
    Verzweifelt ließ sie den Blick durch das Zimmer schweifen. Hatte sich seit ihrem Rundgang etwas verändert?
    Nein. Der Roboterarm lag inaktiv auf dem Tisch. Die Fronten der versperrten Schränke und Schubladen schimmerten makellos glatt.
    Nach wie vor gab die chaotische Musterung des Gobelins ihr Geheimnis nicht preis. Welchen Nutzen die vielen, überall verstreuten Zahnräder haben sollten, entzog sich ebenfalls jeglicher Vorstellungskraft – vom Stalaktit in der Hygienezelle ganz zu schweigen.
    Nichts rührte sich außer den Fischen, die unverwandt glotzend hin und her schwammen, und dem stetigen Rieseln des Sands im nutzlosen Stundenglas, das nichts anzeigte – beziehungsweise immer denselben, eingefrorenen Moment.
    Als verginge hier drin keine Zeit ...
    Die namenlose Frau zog ihre Stirnplättchen zusammen. Scharf knisternd, atmete sie ein.
    Dies war eine Diskrepanz, erkannte sie. Ihre eigenen Körperfunktionen bewiesen, dass die Zeit eben nicht stillstand!
    Hunger und Durst hatten sich seit dem Erwachen eindeutig gesteigert. Ihr

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