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2483 - Die Nadel des Chaos

Titel: 2483 - Die Nadel des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Gleiter mit Da’inta Sparks an Bord verfolgt hatten, musste Vitkineff sie irgendwie ebenfalls verfolgt haben! Und das, ohne dass er oder Astuin es bemerkt hatten!
    Und jetzt zielte die Legende, die es eigentlich gar nicht gab, schon wieder auf ihn, mit einer Handwaffe, einem Kombistrahler ...
    Atarin fluchte leise, versuchte, sich zur Seite zu rollen, schaffte es aber nicht.
    Vielleicht hatte er sich bei dem Absturz doch verletzt, jedenfalls war er wie gelähmt.
    Diesmal würde er dem tödlichen Schuss nicht entgehen.
    Er schrie auf, wollte die Augen schließen ... und überlegte es sich anders, als der Gleiter über ihm plötzlich in Flammen zu stehen schien. Eine gleißende Aura hüllte das Gefährt ein, es schien einen Satz zu machen und verschwand abrupt aus seinem Blickwinkel.
    Jemand hat den Gleiter beschossen!, wurde Atarin klar. Gerade als Vitkineff mich töten wollte ...
    Ein anderes Fahrzeug senkte sich neben ihnen auf den Grund der Schnellröhre. Ein Schott öffnete sich, und zwei Personen sprangen heraus.
    Unmöglich!, dachte Atarin.
    Es waren Da’inta Sparks und der Barkeeper aus dem Garrabo, der ihn bedient hatte, als er sich in die Höhle des Löwen gewagt hatte.
    Im nächsten Augenblick war die Frau mit der schlanken, knabenhaften Figur, der beträchtlichen Oberweite und der kurz geschnittenen Glitzerfrisur neben ihm, zerrte ihn hoch, als sei er nur eine gewichtslose Puppe, und schleppte ihn aus dem wracken Gleiter in ihr Fahrzeug. Aus dem Augenwinkel sah er, dass der Barkeeper ihnen mit Astuin folgte.
    Was wird hier gespielt?, fragte er sich nicht zum ersten Mal.
     
    *
     
    Er hatte den Eindruck, dass nur wenige Sekunden vergangen waren, als Da’inta Sparks’ Gleiter schon wieder startete und die Schnellröhre entlangraste. Gerade rechtzeitig oder um Sekunden zu früh, wie man es nahm. In der Ferne hörte Atarin schon das gellende Jaulen von Sirenen der arkonidischen Ordnungskräfte.
    Neben ihm stand Astuin, gestützt von Sparks.
    „Wir fahren zu den Minen, Pal!" sagte sie. „Wir müssen zu Savoire. Rutmer Vitkineff wird jetzt jeden Augenblick zuschlagen! Uns bleibt vielleicht noch eine Stunde. Wenn wir es dann nicht geschafft haben, ist alles vorbei."
    „Ihr ... arbeitet zusammen?", fragte Atarin überrascht.
    „Wir gehören zum gleichen Klub", sagte Astuin.
    Überrascht sah Atarin seinen Kollegen an. Zum gleichen Klub? Meinte er damit das Garrabo? Bestimmt nicht.
    Aber dann ...
    Verdammt, dachte er. Sie haben mich hereingelegt ...!
    „Gib mir deine Waffe!" Astuin streckte die Hand aus.
    „Was soll das?", fragte Atarin verdutzt. „Bist du ..."
    „Muss ich die Dienstvorschriften zitieren? Ich bin dein befehlshabender Agent und habe meine Gründe. Also her damit! Ich erkläre dir alles, sobald es so weit ist."
    „Aber ..." Er zögerte kurz, dann gab er Astuin die Waffe. Im nächsten Moment wurde ihm endlich klar, was nicht stimmte. „Du hast behauptet, sie wäre in dem Gleiter, den wir verfolgt haben.
    Aber das kann schlecht sein, wenn sie uns vor Vitkineff gerettet hat. Er wollte uns töten ..."
    „Ich habe gelogen", sagte Astuin.
    Sparks lachte hell auf. „Du Armleuchter begreifst aber auch gar nichts!"
    Atarin sah sie konsterniert an. „Was soll das heißen?"
    „Sieh dich doch an!", fuhr die Frau mit der Glitzerfrisur höhnisch fort. „Was willst du denn wirklich sein? Der Boss natürlich, nach dem sich alles richtet, mit Untergebenen, die springen, wenn du pfeifst, und willfährigen Agentinnen!
    Aber nicht das, was du im Augenblick bist: ein Untergebener, der gerade eine Strafpredigt über sich ergehen lassen und seine Waffe abgeben musste! Wie kannst du nur so dumm sein?"
    Den letzten Satz sprach sie mit einer eigentümlichen Betonung aus.
    Er war wie vor den Kopf geschlagen und suchte nach einem letzten Lebenszeichen tief in seinem Inneren, das ihm die Kraft gab, der Frau zu widersprechen, die gerade sein gesamtes Weltbild zu zerschlagen versuchte, fand aber keins.
    Sie hat nicht unrecht, dachte er hilflos.
    Er riss sich zusammen. Er mochte jetzt ganz unten sein, aber verloren war noch nichts. Er lebte noch. Es würde wieder aufwärtsgehen. Wie geistesabwesend rieb er sich über den Bauch und überlegte, was er sagen konnte. Doch bevor er dazu kam, steuerte der Barkeeper den Gleiter aus einer Röhrenausfahrt, und Atarin stellte ohne die geringste Überraschung fest, dass sie sich bei den Minen befanden, mit denen die Etset Secinda, der Stadt der Sieben, erschlossen werden

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