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2483 - Die Nadel des Chaos

Titel: 2483 - Die Nadel des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    „Die Parapositronik kann einfach nicht riskieren", fuhr der Kosmitter fort, „durch eine eventuelle riskante Kommunikation nach außen, wie auch immer sie aussehen würde, den Plan zu gefährden. Sollte der SOL-Mittelteil tatsächlich jeweils an Ort und Stelle sein, erhält er jedenfalls von ESCHER keine Nachricht."
    „Wie wird dessen Besatzung darauf reagieren?", fragte sich Savoire laut.
    „Welche Auswirkungen wird das auf die Moral der Galaktiker haben ... oder auf ihre zukünftige Strategie?"
    „ESCHER kann nichts daran ändern", sagte Isokrain lapidar. „Aber du hast recht, der Zeitfaktor erlangt eine immer entscheidendere Bedeutung. Die gewählte Strategie hat darüber hinaus übrigens noch eine andere, mittelbare Auswirkung."
    Savoire runzelte die Stirn.
    „ESCHER reizt seine Kapazität als Parapositronik bis an die Grenzen aus, wie du weißt, spinnt sein Netz aus Rechnerpunkten, die er beeinflussen und zumindest kurzzeitig kontrollieren kann, immer enger, in der Absicht, dem Elementar-Quintadimtrafer zumindest eine zeitlich eng begrenzte Störung zuzufügen. Doch der Trafer und seine Kontrolle über Grenzwall und Kernwall sind höchst träge. Keine Schneller Kreuzer, sondern eher eine riesige Werft, wenn du weißt, was ich meine."
    „Vielen Dank für eine bildliche Beschreibung, die auch mir verständlich ist."
    „Eine Störung, wie die Parapositronik sie plant, braucht eine beträchtliche Weile an Vorbereitung ... Und genauso viel Zeit wird vergehen, bis sie schaltungstechnisch wieder beseitigt werden kann. Aber das ist nicht das einzige Problem."
    „Sondern?"
    „Der Nadelstich, den ESCHER plant, scheint zwar auf den ersten Blick klein.
    Doch an Bord von GLOIN TRAITOR gehört er zu den kritischsten, grenzwertigsten Vorfällen, die nur denkbar sind.
    Ein Zugriff auf das Allerheiligste.
    Wie wird die Kommandantur von GLOIN TRAITOR wohl darauf reagieren?"
    Obwohl Savoire es sich vorstellen konnte, antwortete er nicht.
    „In der Nadel des Chaos wird das Innerste nach außen gekehrt werden", fuhr Isokrain fort. „Und wenn es dazu kommt, können wir uns nicht auf den Weltweisen von Azdun allein als Schutzschild verlassen. Dann muss ESCHER versuchen, innerhalb von GLOIN TRAITOR einen Schuldigen zu präsentieren."
    „Und wie will die Parapositronik das schaffen?"
    „An dieser Aufgabe rechnet sie noch."
     
    *
     
    Savoire räusperte sich vielsagend.
    „Immerhin gibt es auch Positives zu vermelden", sagte der Kosmitter schließlich.
    „Und das wäre?"
    „Wir sind noch nicht entdeckt worden. Und je länger wir unentdeckt bleiben, desto höher ist die Chance, dass die Weltkugel auch in Zukunft unbehelligt bleibt."
    Der Kybernetiker lachte leise auf. „Ja, das ist wirklich eine ausgezeichnete Nach..." Er verstummte mitten im Wort.
    Isokrain war wieder in seine Kommunikations-Starre verfallen. Diesmal währte sie jedoch nur ein paar Sekunden.
    „ESCHER akzeptiert unseren Vorschlag, einige T-Prognostiker als Prozessoren in die Hyperdim-Matrix der Parapositronik einzubinden. Wir werden umgehend versuchen, einige T-Prognostiker ins Boot zu holen ... besser gesagt in die Hyperdim-Matrix."
    Diesmal war Dr. Savoire wirklich überrascht. „So schnell?", fragte er. „Konnte ESCHER den Vorschlag bei seinen Kapazitätsproblemen überhaupt durchrechnen?"
    Iskokrain schien ihn überhören zu wollen, denn er überging den Einwand. „Deine Teilnahme an der Expedition zahlt sich spätestens jetzt aus. Immerhin bist du der einzige konventionell lebendige Gefährte, und selbst eine Parapositronik hat Schwächen, die von einem einfachen Menschen mit dessen Intuition ausgeglichen werden können."
    Savoire glaubte dem Kosmitter kein einziges Wort. Entweder, ESCHER wollte aus irgendeinem Grund verhindern, dass Savoire darüber nachdachte, von wem diese Idee tatsächlich stammte – nämlich von der Parapositronik selbst.
    Aber warum?
    Oder aber, und diese Alternative gefiel dem Kybernetiker noch schlechter, ESCHER hatte mittlerweile solche Kapazitätsprobleme, dass dringend Abhilfe geschaffen werden musste, koste es, was es wolle. Auch auf die Gefahr, jegliche Vorsicht zu vernachlässigen und damit den Erfolg der Mission insgesamt in Frage zu stellen.
    „Damit ergibt sich eine weitere Option", fuhr der Kosmitter fort. „Wie du weißt, sucht ESCHER nach einer Möglichkeit, den geplanten Zugriff auf den Elementar-Quintadimtrafer auf eine andere Instanz

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